10. Jahrestag

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Leander am anderen Ende der Leitung muss lachen.

< Wie könnte ich nur unseren 5 Jahrestag vergessen ? >

< Stimmt, wie du selbst gesagt hast übers Handy Schluss machen zählt nicht. > erwidere ich.

Als ich im Sommer wieder in Hamburg war bin ich auch Leander über den Weg gelaufen. Ehrlich gesagt war ich am Anfang überfordert, weil ich keine Ahnung hatte, wie er so zu mir steht nach all den Jahren.

Aber es hat sich herausgestellt, dass ich mir gar keine Sorgen hätte machen müssen. Er war so unglaublich nett zu mir und hat mir versichert, dass er mir das Schluss machen übers Handy niemals übel genommen hätte. Es wäre eine harte Zeit für mich gewesen und das wusste er auch schon damals.

Ich war überrascht, habe mich aber gleichzeitig gefreut, dass er da so Verständnis für mich hatte.

So kam es dazu das wir uns in der Zeit öfter gesehen habe und so viel Spaß hatten, wie früher. Als hätte sich nichts geändert außer unser Alter und naja...das wir kein Paar mehr sind.

Leander sieht immer noch so gut aus wie früher, doch da war immer Julian in meine Gedanken, auch wenn Leander doch schon ein paar Anzeichen gemacht hatte , habe ich die aber versucht gekonnt zu ignorieren, um ihm keine falschen Hoffnungen zu machen.

Doch jetzt...nach heute...Ich fühle mich so unverstanden von Julian und dazu hat er heute gezeigt, dass im seine Freundin wichtiger ist, was absolut okay ist, aber dann muss ich das Kapitel schließen, um mir die Chance zugeben, dass ich mich anderen öffne und das alles hinter mir lasse.

< Zählt es wenn man beim Telefonieren Schluss macht, denn dann würde ich das gerne machen ? > frage ich ihn nun lachend, worauf ich nur ein < Aua > zurück bekomme.

Also rudere ich schnell zurück und nehme das Ganze wieder zurück. < Natürlich nur ein Spaß, würde ich niemals machen. Aber gab es eigentlich einen bestimmten Grund warum du anrufst oder nur wegen unserem Jahrestag ? >

< Genau, also ich Besuche nächstes Woche einen Freund in Köln und dachte mir, da das ja nicht als zu weit entfernt von dir liegt und ob wir uns da nicht vielleicht treffen wollen. > bekomme ich als Antwort.

< Klingt super, habe bisher auch noch nichts vor also bin ich ganz flexibel > sage ich mit einem Lächeln, was Leander, aber nur aus meiner Stimme erahnen kann.

< Na dann schreiben wir einfach nochmal und ich hoffe, dass sie sind nicht allzu traurig darüber sind, das ich an unserem Tag nicht bei dir sein kann >

< Naja wir sehen uns ja schon nächste Woche, dass schaff ich noch. Also bis dann > beende ich das Telefonat im Lachen.

So schnell kann sich meine Stimmung  ändern, denke ich mir und mache mich auf in die Küche, um mir noch einen Kaffee zu machen.

Mit meinem Buch in der Hand mache ich mich wieder auf den Balkon und lasse einfach die Sonne auf mich scheinen.

Eine halbe Stunde später kommt Maddie zur Tür herein und fragt mich direkt aus.

< Und wie war ?>

Nach dem ich angefangen habe zu Erzählen, was passiert ist, werden ihre zu Anfang großen Augen immer kleiner bis ihr Gesicht wirklich verärgert aussieht und sie das dann auch direkt kundtut.

< Ist das sein beschissener Ernst dich an zu Kacken, obwohl er doch dich  geküsst hat. Wirklich, wie kann man nur. Du hast echt was besseres verdient>

Ich schaue sie nur an und setzte ein kurzzeitiges Lächeln auf, da ich eigentlich sehr wohl weiß, dass sie irgendwo recht hat, aber es ist schwer es mir selbst ein zugestehen und mich aktiv dazu zu entscheiden mit ihm ab zu schließen. Es hat halt auch seinen Grund warum ich all die Jahre nie ganz los gelassen habe.

Also lasse ich diese Gedanken sofort wieder fallen und widme mich wieder meinem Buch.

Gegen 5 fangen dann meine beste Freundin und ich an zu kochen und den Tisch zu decken, da die Jungs von drüben heute vorbeikommen, um mal wieder gemeinsam etwas zu machen. Und wobei funktioniert das am besten ?

-Natürlich bei unserer Lieblingslasagne und einem guten Wein.

< Is das unsere letze Weinflasche ? > frage ich Maddie als ich unseren kleinen Abstellraum öffne.

< Oh stimmt. Hab ganz vergessen neuen zukaufen als ich 2 Flaschen mit zu Laura genommen hatte > höre ich sie aus der Küche rufen.

Also nehme ich die einzige Flasche noch mit und stelle sie auf den gedeckten Tisch, wonach ich direkt die anderen informiere, damit sie noch eine Flasche mitbringen sollten.

20 Minuten später klingelt auch schon die Haustür und ich öffne sie wo mir 2 Flaschen Rotwein direkt in den Blick springen.

< Ahh ihr habt dran gedacht> sind meine ersten Worte, als ich alle drei nach einander in den Arm nehme.

< Natürlich > bekomme ich von Leon als Antwort, der schon ins Wohnzimmer zu Maddie verschwindet.

Als ich als letztes auch den restlichen beiden folge und die Haustür hinter uns schließe, fängt mein Handy in der Hosentasche an zuvibrieren und als ich es heraus nehme, und den Namen lese, schiebe ich es gleich wieder zurück in meine Jeans.

Nicht Jetzt.

You don't need to know my nameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt