19. Lügen

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< Soll ich ehrlich zu dir sein?! An meinen Gefühlen zu dir hat sich die ganze Zeit nichts verändert. Ich kann mich nur wiederholen, was ich dir damals an Silvester gesagt habe: Roma, es gibt nur dich und ich will nur dich. Es ist mir egal welchen Weg wir noch gehen müssen. Ich gehe jeden Weg. Jeden erdenklichen Weg.> spricht es Julian aus, kommt auf mich zu und legt seine Hände in meine.

Mein Körper spielt verrückt und ich bekomme Gänsehaut am ganzen Körper.

< Und ich weiß das dieser Weg noch lang sein wird, da ich alles andere als alles richtig gemacht habe und das tut mir unendlich leid. Doch ich kann es nicht mehr rückgängig machen, ich kann dir nur noch beweisen, dass du den weiteren Weg nicht alleine gehen musst, sondern mich an deiner Seite braucht. > beendet er seinen Satz, wobei ich ihm so tief in die Augen starre, dass ich das Gefühl habe in seine Seele zu blicken.

Ich  bringe keine Antwort raus sondern drücke mich einfach nur an ihn, woraufhin er mich fest umschlingt. Ich hatte diese Gefühl vermisst und jetzt fühlt es sich noch tausendmal besser an. Alles bleibt für eine Sekunde stehen und ich ziehe den Moment ein wie ein tiefer Atemzug.

Nach einer Ewigkeit lösen wir uns von einander und als ich wieder zu Julian hoch schaue, sah ich wir seine Augen ganz gläsern wirken, als würde gleich anfangen zu weinen.

Ich schaue ihn ganz verdutz an, da ich damit niemals gerechnet hätte.

Julian grinst und versteht sofort, was los ist. < Keine Angst, heute werde ich keine Träne vergießen, mit den muss ich ab jetzt sparsam sein, so viele wie ich für dich schon vergossen habe. >

Seine Worte bringe auch mich zu grinsen wobei ich meine Träne mit dem Ärmel meine Schlafshirt abwische, doch ich frage mich auch gleichzeitig ob er das ernst meinte. Irgendwie könnte ich es mir nicht vorstellen, da ich ihn noch nie weinen sehen habe, trotzdem schließt das eine das andere ja nicht aus.

< Ich will dich wirklich nicht verlassen, aber ich war schon spät dran und sollte lieber pünktlich beim Training erscheinen, sonst bin ich bald arbeitslos. > führt Julian das Gespräch weiter fort.

< Das wäre glaub ich nicht so gut > erwidere ich woraufhin Julian mir aber versichert mir zu schreiben, wonach er mir noch eine Kuss auf die Stirn gibt, was mich gleich wieder grinsen lässt und fährt dann vom Hof.

Ich bleibe noch solange stehen bis ich Julians Auto nicht mehr hören kann und lasse alles was gerade passiert ist nur nochmal auf mich wirken. Und bei dem Gedanken an unsere Umarmung bekomme ich schon wieder Gänsehaut. Wie kann ein einziger Mensch so etwas bewirken, wie kann das möglich sein.

Manche würden wahrscheinlich generell sagen, dass das gerade die dümmste Entscheidung war die ich hätte treffen können. Aber wie sagen immer alle, man solle seinem Herzen folgen und nur das habe ich getan. All das hier fühlt sich in diesem Moment richtig an und warum dann nicht einfach ins kalte Wasser springen und es riskieren ?

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Drei Tage später sitze ich gerade alleine in der Bibliothek und muss mal wieder Lachen, da Julian mir mal wieder ein eigentlich sehr unlustiges Meme geschickt hat, es mich aber natürlich trotzdem zum Lachen bringt.

Julian hat sein Versprechen gehalten und sich am selben Abend noch gemeldet und seitdem telefonieren, schreiben wir durchgängig ohne jegliche Druck, was alles so viel leichter macht, trotzdem ist es ein schönes Gefühl jeden Morgen mit einer Guten Morgen Nachricht auf zu wachen und  zu wissen da denkt gerade jemand an dich denkt. Doch genauso bekomme ich die selbe Nachricht auch von Leander und ich freue mich auch total. Ich war am Montag so in meinem Tunnel, dass ich ihn komplett ausgeblendet habe. Mit ihm hatte ich noch nie solchen Probleme wie mit Julian gehabt  und ich wüsste er würde mich auf Händen tragen. Er hat eine so gut Seele, dass ich schon das Gefühl habe ihn nicht zu verdienen.

Heute ist Donnerstag und ich bin mit Gia zum Lernen verabredet. Wie immer ist die gute Dame zu spät und ich sitze hier mal wieder erstmal alleine rum. Nachdem ich mein Handy wieder weg gelegt habe, schaue ich in der Weltgeschichte rum, bis ich bei einem Mädchen inne halte. Sie hält ihr Handy hoch als würde sie mein Gesicht mit einem auf ihrem Bildschirm abgleichen, doch als sie sieht das ich sie komisch anstarre, hört sie sofort auf und widmet sich wieder ihrem Buch. Sehr mysteriös, doch ich denke mir nicht weiter dabei und sehe schon im Augenwinkel wie Gia total aufgeregt auf  mich zu kommt. Dabei wuchtet sie mit ihrem Handy hin und her als wäre es eine Rassel.

< Du glaubst es nicht, was ich gesehen und gelesen habe > sind ihre ersten Worte als sie bei mir ankommt, wonach sie erstmal tief durchatmen muss.

< Justin und Haliey Bieber haben sich getrennt > witzel ich aus Spaß, da es bei ihr meistens um irgendwelche Promis geht. In diesem Thema macht Gia wirklich niemanden was vor, doch die schütteln nur den Kopf und dreht ihr Handy,so das sich das Bild und die Unterschrift erkennen kann...

...am liebsten würde ich vom Erdboden verschwinden.

Ich kann mich nicht bewegen und bin in einer Starre gefangenen und keine Sekunde später bekomme ich meine Quittung für meine Lügen.
Auf meine Handy leuchten 2 Nachrichten auf: Leander hat ein Bild gesendet und Leander schreibt: Das zum Thema er wollten nur zu deiner Mitbewohnerin!

You don't need to know my nameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt