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Blitzschnell drehte sich Naira zu Thranduil. Sie hatte sich doch gerade wohl verhört? Fassungslos sah sie den Elbenkönig an, welcher immer noch Fëanor im Auge behielt. Der Krieger mit den schwarzen Haaren hatte allerdings nur Augen für Naira. Ein abwertendes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Er zeigte seine strahlend weißen Zähne. »Interessant.«

Mit diesen Worten trat er weg und gesellte sich zurück zu einer kleinen Gruppe Kriegern, die ebenfalls nicht in diesen Ballsaal passten. Zufrieden bemerkte Thranduil, wie sich alle Elbinnen im Umkreis von ihm abwandten. Er hatte laut genug gesprochen, dass alle im Umkreis ihn laut und deutlich gehört hatten. Nairas fassungslosen Blick ignorierte er gekonnt. Sie würde ihn nicht vor allen bloßstellen. Es würde nicht zu ihr passen. Ein leises Tuscheln ging wie ein Lauffeuer durch den Saal und alle blickten kurz zu Thranduil und Naira, bevor sie sich mit geheucheltem Desinteresse wieder ihren ursprünglichen Gesprächen hingaben.

Nur der Blick von Fëanor blieb auf Naira liegen. Schnell senkte sie ihren Kopf und lehnte sich zu Thranduil, dass nur dieser sie verstehen konnte. »Ich werde jetzt gehen!« Selbst ein Tauber hätte die Wut in ihrer Stimme hören können. Thranduil hatte sich leicht zu ihr geneigt und sah sie jetzt warnend an. »Du bleibst! So lange, bis alle Gäste wieder weg sind.« Er ließ keinerlei Widerworte zu, sondern bot ihr nur seinen Arm an. Ein weiterer warnender Blick sorgte tatsächlich dafür, dass Naira sich bei ihm einhakte.

»Ich möchte nicht hier sein Thranduil!« Nicht mit dir. Das war es, was sie eigentlich noch hatte hinterher hängen wollen. Ihr Herz schlug mittlerweile lautstark gegen ihre Brust. Wenn es so weiterging, wurde es noch bald aus ihrer Brust hinausspringen. Trotzdem blieb sie an seiner Seite.

»Du musst hierbleiben, damit die mich in Ruhe lassen.« Er sprach gedämpft mit Naira aber trotzdem war klar, über wen er sprach. Mit einem kurzen Nicken gab er den Musikern ein Zeichen, diese hörten jetzt auf zu spielen und warteten auf weitere Anweisungen des Elbenkönigs. »Schön!« Es war mehr ein leises Zischen, was Naira über die Lippen kam.

Mit einem nervösen Blick sah sie sich im Saal um aber die meisten schienen sich nicht mehr für den König und sie zu interessieren. Nur ein gewisser schwarzhaariger Krieger hatte seine Augen immer noch auf ihr liegen. »Tanz mit mir, ansonsten fordert dich jemand anders auf.« Thranduil sah sie ruhig an. Er wusste, für was sie sich entscheiden würde, sonst hätte er nie den Vorschlag gemacht. Oder zumindest hoffte er, dass sie von Fëanor so abgeschreckt war, dass sie sich trotz ihrer Wut für ihn entschied.

Nairas Wangen glühten mittlerweile rot, allerdings nicht vor Verlegenheit, sondern vor der Wut die in ihren Adern kochte. Nicht die Wut auf Thranduil. Die Wut auf sich selber, warum sie ihm nicht den Kopf abriss. Keine Frage diese Aussage hatte sie geschockt aber irgendwie hatte es ihr auch gefallen?

Schnell vertrieb sie diesen Gedanken aus ihrem Kopf und starrte lieber Thranduil böse an, bevor sie ihm leicht zunickte. Ihre stumme Bestätigung, dass sie seine 'Aufforderung' zum Tanz annehmen würde.

Zufrieden ließ Thranduil seinen Blick über Naira schweifen, bevor er mit ihr in die Mitte des Saals schritt. Nairas langes Kleid glitt sanft über den Boden und die Elbin versuchte sich ihren innerlichen Kampf nicht anmerken zu lassen. Ein weiteres Zeichen an die Musiker und sie begannen eine alte elbische Melodie auf den Harfen zu spielen. Naira hatte sie das letzte Mal gehört, als sie noch ein Kind war.

Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass Thranduil sich vor sie positioniert hatte. Aufmerksam sah er Naira in die Augen, bevor er nach ihrer Hand griff und seine andere langsam zu ihrer Hüfte gleiten ließ. Sie schickte ihm einen klaren Blick, welcher ihm zu verstehen gab, was sie davon hielt. Trotzdem fingen die beiden an zu tanzen, als die Musik den Einsatz dazu gab.

Thranduil || Flammendes Herz √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt