Warme Tränen liefen Naira über ihre Wangen, als sie sich langsam wieder auf die Beine kämpfte. Ihre Mutter war tot. Ihr Blut klebte an Elronds Händen und wenn es das letzte war was sie tat, sie würde ihn bereuen lassen.
»Naira!« Es war Thranduils Stimme, die nach ihr rief aber sie drehte sich nicht zu ihm um. Weitere Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen, als sie ihren Umhang löste und damit so sanft wie möglich Legolas Wunden bedeckte. Ihr Herz erinnerte sie gleichzeitig auf die wohl grausamste Art und Weise daran, dass sie nie mehr die Möglichkeit haben würde ihrer Mutter zu sagen, wie dankbar sie ihr war.Neben dem Schmerz wallte allerdings ein anderes Gefühl in ihr hoch. Der blanke Hass kroch durch ihre Adern und richtete sich gegen eine einzige Person, gegen den braunhaarigen Elb nicht weit von ihr. Er war an allem schuld . Er riss ihre Familie auf diese niederträchtige Art auseinander. Er war es, der ihr nicht geholfen hatte. Nur deswegen hatten sie den Pakt mit Fëanor eingehen müssen. Nur deshalb hatte Thranduil ihm das zerbrochene Schwert schicken lassen. Er war ihr Verbündeter gewesen, bis er sich auf die Seite von Helevorn geschlagen hatte. Dafür würde er büßen.
Beinahe automatisch hob sie ihr Schwert, als sie begann auf Elrond zuzurennen. Er stand mit dem Rücken zu ihr. Ein gezielter Stoß in seinen Rücken würde sein Leben schneller auspusten, als er es kommen sah. Und genau das wollte Naira. Sie wollte ihn tot sehen.
Das Blut rauschte in ihren Ohren, als sie ihre Schritte beschleunigte. Sie hörte, wie ihre Füße rhythmisch auf dem Boden aufschlugen, während sie rannte. Es gab nur sie, die Entschlossenheit Elrond zu töten und die Gedanken an Thranduil. Sie würde Elrond so lange aufhalten, wie es möglich war, nur um Thranduil die Chance zu geben sich mit der gewonnenen Zeit zu erholen.
Schneller, als sie es erwartet hatte war sie bei Elrond angekommen. Ihr Schwert blitzte durch die Luft und sauste auf den Elb nieder, der immer noch mit dem Rücken zu ihr stand und dann......dann das Geräusch von Metall auf Metall. Elrond hatte sich blitzschnell zu ihr umgedreht und ihren Angriff abgewehrt. Das belustigte Grinsen hatte sich zurück auf sein Gesicht geschlichen.
»Ach Naira...« Die Elbin hatte nichts von ihrem Vater gelernt und anscheinend auch nicht von Thranduil. Sie war nicht mehr als eine unerfahrene junge Elbin, die sich von ihren Emotionen leiten ließ.
»Du bist wohl erpicht darauf, dass sich das Blut deiner Mutter mit deinem mixt oder?« Mit einer schnellen Bewegung wich er zur Seite aus und griff Naira mit einigen harten Schlägen an. Keiner zielte darauf ab sie ernsthaft zu verletzen. Er wollte nur sehen, was sie konnte.Spöttisch huschte sein Blick zu Thranduil. »Wisst ihr was Thranduil? Ich glaube eure Gespielin und ich könnten einen netten Deal machen.« Thranduil war mittlerweile bis zu Legolas getaumelt. Sein eigentliches Ziel war es gewesen Naira zu unterstützen, allerdings hatten seine Beine nachgegeben, als er sich direkt neben Legolas befand. Keuchend stützte er sich mit einer Hand am Boden ab und beobachtete Naira dabei, wie sie mit Müh und Not Elronds Schläge parierte. Jeder Versuch von ihm aufzustehen endete damit, dass er wieder zu Boden sank. Seine Kraft hatte ihn verlassen. Genauso wie Legolas konnte er nichts anderes tun, als abzuwarten. Er musste dabei zusehen, wie Naira für ihn in den Tod ging.
»Was lässt dich denken, dass ich mich auf einen Deal einlasse?!« fauchte Naira laut und griff Elrond wieder an. Ihre Hiebe waren stark, allerdings nicht annähernd so stark wie sie sein sollten. Sie ließ sich zu sehr von ihrer Wut leiten. Diese Wut fraß sie von innen heraus auf und sorgte dafür, dass ihr ganzer Körper zitterte. Immer wieder hallte dieser Gedanke in ihrem Kopf wider. Sie musste ihre Mutter rächen. Elrond musste sterben. Komme was wolle!
»Weil ihr ohne den Deal alle sterben werdet.« antwortete Elrond ihr höhnend, während er entspannt ihre Angriffe parierte. Der einzige Grund, warum er einen Deal vorschlug war, um Naira noch mehr zu demütigen.
»Weißt du Naira. An deiner Stelle würde ich mich darauf einlassen. Denn ich werde so oder so gegen dich kämpfen. Aber du hast es in der Hand, wie es endet. Wenn du dich auf den Deal einlässt und gewinnst, dann habt ihr gewonnen. Meine Armee wird sich zurückziehen und ihr werdet nie wieder von uns hören. Wenn ich aber gewinne ist das euer sicherer Tod.« Hatte sie denn wirklich eine Wahl? Egal wie sie entschied, es sah nicht gut für sie aus. Ihre einzige Chance war diesen Deal anzunehmen, denn so oder so sah sie dem sicheren Tod ins Auge.
» Deal!« Nairas Stimme überschlug sich, während sich beide Hände an den Griff ihres Schwertes klammerten. Sie hatte gerade ihren eigenen Tod besiegelt.
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Thranduil || Flammendes Herz √
Fanfiction𝘼𝙪𝙛 𝙣𝙚𝙪𝙚 𝘼𝙣𝙛ä𝙣𝙜𝙚 Die Freundschaft ist ein unzerbrechliches Band, das auf ewig währt. Zumindest dachte Thranduil das, bis seine beste Freundin mitten in der Nacht ohne Grund aus dem Schloss verschwand. Damals war er der Prinz des Düsterw...