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Naira ließ sich wieder gegen Thranduil sinken und versuchte mit ihren aufwallenden Emotionen klarzukommen. Eine aber überstrahlte alle anderen. Sie war glücklich. So glücklich, dass sie es in die Welt hinausschreien wollte. Sie hatte endlich einen Ort gefunden an den sie gehörte und an dem sie bleiben wollte. In diesem Moment wurde ihr auch klar, wie mächtig dieses Band zwischen ihr und Thranduil war, welches der Allvater damals auf der Wiese geflochten hatte. Niemand außer ihnen selbst konnte es trennen und selbst das wäre mit einem unglaublichen Schmerz verbunden.

»Ich nehme an du brauchst trotzdem meine Einwilligung?« Der warnende Blick auf Thranduils Gesicht sorgte dafür, dass sich ein freches Lächeln über ihre Lippen schlich. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen einen frechen Kommentar zu platzieren. Dafür mochte sie Thranduils Reaktion einfach zu sehr. »Ich warne dich Naira...« Es war eine leere Drohung aber Naira konnte sehen, wie sich die Angst bei Thranduil verfestigte. Die Angst, dass sie es tatsächlich in Erwägung ziehen würde ihn abzuweisen. Sanft strich sie mit ihren Fingern über das Diadem, bevor sie es aus der Schachtel nahm. »Wärst du so freundlich...?«

Sie hatte die Frage gar nicht ganz aussprechen müssen. Thranduils warme Hände hatten sich bereits auf ihre gelegt. Gemeinsam setzten sie Naira das Diadem auf und Thranduil starrte die Elbin sprachlos an. »Lass... Lass uns gehen!« Schnell nahm er seine Hände wieder zu sich. Er wusste genau, dass ein paar weitere Minuten mit ihr alleine reichen würden um ihn komplett aus der Fassung zu bringen. Er wollte sie küssen, anfassen und andere Dinge mit ihr tun. Mit ihr, der einzigen Frau, die er jemals geliebt hatte. Genauso gut wusste er allerdings, dass das jetzt nicht ging. Also atmete er stattdessen durch und riss sich zusammen.

Atemlos sah er Naira dabei zu, wie sie sich bei ihm einhakte. Der leidende Ausdruck in ihren Augen zeigte ihm, dass auch sie seine Berührungen vermisste. Nach dem Ball würde sie mit ihm sprechen. Den ganzen Tag über hatte sie an ihren Worten gefeilt und war nun endlich in der Lage zu sagen, dass sie die richtigen gefunden hatte. Oder zumindest dachte sie das.

Wie beim ersten Ball verstummte der ganze Saal, als die beiden eintraten. Aber dieses Mal war etwas anders. Geschocktes Geflüster hallte durch den Saal und wurde sofort leiser, als Thranduil seinen Blick über die Masse schweifen ließ. Viele waren ungläubig, dass er sie tatsächlich zu seiner Königin machten, immerhin kannten sie die Vorgeschichte der beiden und vor allem die Geschichte ihrer Eltern. Andere flüsterten, wie wunderschön die beiden zusammen aussahen. Thranduil ignorierte das Geflüster und sah stattdessen Fëanor an, dessen Blick auf Nairas Diadem lag. Das war eine interessante Wendung.

Hatte der König des Düsterwaldes es etwa mit der Angst zutun bekommen? Ein abwertendes Schnauben war die einzige Reaktion von Thranduil auf den Blick des Kriegers. Er hasste Fëanor mit aller Inbrunst. Er hatte den schwarzhaarigen Krieger zwar schon immer gehasst aber seit er seine Forderungen gestellt hatte hasste Thranduil ihn leidenschaftlich und aus vollem Herzen. Diese Arroganz, die über sein Gesicht huschte, wenn er den Elbenkönig sah. Viel mehr aber der Ausdruck, der in seinem Gesicht auftrat, wenn er Naira ansah. So als würde er sich um sie sorgen. Es sorgte dafür, dass bei Thranduil alle Alarmsignale ansprangen.

Naira bemerkte, wie sich Thranduil anspannte. »Ist schon okay...« Nein. Nichts war okay! Naira trug das Diadem. Ein unmissverständliches Zeichen, dass sie die Frau an seiner Seite war. Ein Zeichen dafür, dass er sie heiraten würde, dass sie ihm ebenbürtig war. Sie war die Elbin, die mit ihm dieses Land regierte. Sie war diejenige, mit der er Kinder haben würde, natürlich nur wenn sie das auch wollte. Und trotzdem starrte Fëanor sie mit diesem Blick an. Was bildete er sich überhaupt ein zu denken, dass er jemals eine Chance bei Naira haben würde?!

Mit einem leisen Seufzen nahm Naira ihren Arm wieder zu sich und ließ den Blick über den Saal schwenken. Das erste Mal, als der Ball hier stattgefunden hatte war nur ein Thron hier gestanden. Mittlerweile waren es zwei. Thranduil zeigte allen klar und deutlich, dass sie zu ihm gehörte. Ein kleiner Teil in Naira ermahnte sie allerdings, dass er vermutlich von seiner Eifersucht getrieben wurde und ob das eine gute Sache war oder nicht wollte sie in diesem Moment nicht bedenken.

Thranduil || Flammendes Herz √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt