Sofort war Thranduil an ihrer Seite. »Was wollte er?« Es war unüblich von Fëanor einfach so zu verschwinden. Angespannt wartete er auf eine Antwort, welche er allerdings nie bekam. Naira starrte einfach nur nachdenklich auf die Tür und versuchte sich darüber klar zu werden, ob sie Fëanor eine Chance geben sollte sich zu erklären. Außerdem hatte sie keine Antwort auf Thranduils Frage. »Ich weiß es nicht aber ich finde es heraus.« Schweigend sah sie Thranduil an, bevor sie ihr Kleid am Saum etwas nach oben raffte. Sie musste ihm folgen, immerhin wollte sie durch diesen Tanz erfahren, was er vorhatte. »Folg mir nicht!« Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Saal und ließ Thranduil verdattert zurück.
Wieso folgte sie Fëanor? Wohin lockte er sie?! Mit schnellen Schritten hatte er den Saal durchquert und blieb vor zwei Soldaten stehen, die sich leise lachend unterhielten. »Ich möchte, dass ihr es unmöglich macht das Schloss zu verlassen! Weder Fëanor noch Naira werden dieses Schloss heute verlassen! Und auch sonst keiner!« Wütend biss er seine Zähne aufeinander und die Soldaten stoben davon. Wenn sie eines gelernt hatten dann, dass der Elbenkönig keinen Spaß verstand, wenn es um Naira ging.
Nervös beobachtete Thranduil die anderen Gäste, die sich jetzt langsam und entspannt auf den Weg in ihre Zimmer machten. Vermutlich sollte er das auch tun aber er konnte seine Gedanken einfach nicht davon abwenden, dass Naira irgendwo alleine mit Fëanor war. Unruhig sah er immer wieder zur Tür und hoffte inständig, dass sie einfach wieder zurückkommen würde. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache aber wenn er ihr jetzt folgte, dann würde sie es ihm auf ewig vorhalten. Also blieb er.
Schon als Naira den Saal verlassen hatte bereute sie es. Das klügste wäre es auf der Stelle umzudrehen und sofort wieder zu Thranduil zu gehen. Fëanor spielte sich einfach nur gerne auf. Wollte sie ihm wirklich diese Macht einräumen und ihm folgen? Nairas Schritte wurden langsamer, während sie in Betracht zog den Krieger einfach in der Kälte stehenzulassen. Andererseits hatte er sie mit seiner Aussage neugierig gemacht. Was würde er ihr erzählen, wenn sie ihm die Chance dazu gab?
In Gedanken versunken blieb sie im Gang vor der Tür zu Garten stehen und seufzte dann leise. Wenn sie jetzt nicht zu ihm ging, dann wusste sie nicht ob er wirklich eine Bedrohung für das Königreich darstellte und das musste sie als zukünftige Königin wissen. Außerdem hatte er Recht damit, dass man sich erst beide Seiten anhören sollte, bevor man etwas entschied.
Unzufrieden versicherte sie sich, dass ihr Diadem richtig saß bevor sie durch die Tür in den Garten trat. Augenblicklich lief ihr ein kalter Schauer über die Haut, als die kalte Nachtluft ihr entgegenschlug. Die Tage wurden wieder kürzer und bald würde der erste Schnee den Düsterwald bedecken. Fröstelnd sah sie sich um. Sie würde sich nicht allzu lang mit Fëanor unterhalten, da konnte sie die Kälte gut in Kauf nehmen.
Vorsichtig lief Naira weiter in den Garten. Sie hatte Fëanor schon von weitem gesehen. Er saß in der Mitte des Gartens und starrte auf den kleinen Ast, der sich durch den Boden gekämpft hatte. Naira wurde übel. „Auf neue Anfänge" Das hatten sie und Thranduil gesagt, als sie die Eichel gepflanzt hatten und jetzt hatte Fëanor es irgendwie geschafft genau diesen Ort zu finden und sich genau dort niederzulassen. Ob er das mit Absicht getan hatte war ihr nicht klar aber es sorgte dafür, dass sie nur noch mehr verunsichert wurde.
»Fëanor.« Sofort fuhr der schwarzhaarige Elb herum und stand auf. Er war sich nicht sicher gewesen, ob seine Worte gereicht hatten um Naira zu überzeugen. »Eure Majestät!« Dieses Mal blieb seine Miene undurchdringbar. Er ließ sich nicht mal dazu hinreißen Naira ein schelmisches Lächeln zu schenken.
Die Elbin fröstelte nur noch mehr. »Ich dachte schon ihr kommt nicht mehr.« Er deutete auf den kleinen Baum vor sich. »Auf neue Anfänge hm?« Naira spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. »Wie...?!« Es war ein tonloses Flüstern. Es war also kein Zufall gewesen, dass er genau an diesem Ort gesessen hatte. Nairas Hände verkrampften sich, als sie versuchte normal aufzutreten und nicht sofort vor Angst zurückzuweichen.
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Thranduil || Flammendes Herz √
Fanfiction𝘼𝙪𝙛 𝙣𝙚𝙪𝙚 𝘼𝙣𝙛ä𝙣𝙜𝙚 Die Freundschaft ist ein unzerbrechliches Band, das auf ewig währt. Zumindest dachte Thranduil das, bis seine beste Freundin mitten in der Nacht ohne Grund aus dem Schloss verschwand. Damals war er der Prinz des Düsterw...