Belustigt musterte der Elbenkönig Naira, er hatte seinen Kopf so weit geneigt, dass er zumindest die eine Gesichtshälfte von ihr sehen konnte. Sie lächelte? Verwundert musterte Thranduil sie noch mal, um zu sehen, ob er sich getäuscht hatte. Das hatte er nicht. Ein leichtes Lächeln hatte sich auf ihre Lippen geschlichen und verweilte jetzt dort.
»Ich bin froh, dass du zurück bist.«
Er flüsterte ihr die Worte leise ins Ohr und löste somit einen weiteren Schauer aus, der langsam über Nairas Rücken rollte. Thranduil wusste ganz genau, was er tun musste um sie aus der Deckung zu locken und zu seiner eigenen Zufriedenheit funktionierte es auch noch. Er verharrte eine Weile in der Position, in der er hinter Naira stand. Nach vorne gebeugt, den einen Arm an ihrer Seite, und sein Kopf direkt neben ihrem.
Sein Rücken fing schon an zu schmerzen, als Naira sich leise räusperte und sich endlich aus ihrer Starre löste. Thranduil konnte genau erkennen, dass ihr Atmen stoßweise ging und vermutlich musste sie gerade alles aufbieten um ihm normal zu antworten. Ihr Körper spielte ihr einen bösen Streich und Thranduil kam gar nicht mehr aus dem Grinsen raus. Er war auf die Erklärung gespannt, warum sie so reagierte.
»Ja! Das... das sage ich euch!«
Sie sagte es nicht. Es dauerte weitere fünf Minuten, bis Naira weitersprach. Sie hatte begriffen, dass Thranduil sich nicht von alleine bewegen würde und auch Estel machte keinerlei Anstalten ihr Freiheiten zu gewähren. Wenn sie aus dieser Situation kommen wollte, dann musste sie es in Worte packen. Stotternd wagte sie einen erneuten Versuch.
»Es... Es ist auch schön wieder hier zu sein. Aber...« Sie räusperte sich leise um ihre Stimme zu stärken.
»...Jetzt hätte ich trotzdem gerne wieder etwas Platz... danke!« Dieser einfache Satz hatte gereicht. Sofort nahm Thranduil seine Hand von Estels Hals und trat einen Schritt zurück. Sie wollte Platz, dann bekam sie den auch.Naira atmete tief durch, allerdings hatte sie keine Chance sich zu beruhigen. Estel schien andere Pläne zu haben. Mit einer schnellen Kopfbewegung rumpelte er gegen die Elbin und sorgte dafür, dass sie nach hinten fiel. Sie wäre sicher auf dem kalten Steinboden aufgekommen, hätten sie nicht zwei starke Arme sanft aufgefangen.
»Estel hat wohl andere Pläne.« Thranduil lachte leise, während er seine Hände wieder zu sich nahm. Im Augenwinkel beobachtete er Estel dabei, wie er im schnellen Galopp durch den Hof rannte und wild buckelte.
Naira hingegen verlor kein Wort darüber, dass sie gerade beinahe hingefallen war. Sie lächelte geschlagen, während Estel weiter wie von der Tarantel gestochen durch den Hof jagte.
»Na super. Jetzt rennt hier auch noch ein wild gewordener Hirsch rum.« Trotzdem tat sie nichts um ihn aufzuhalten. Ganz im Gegenteil. Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als einige Soldaten vergeblich versuchten ihn einzufangen und dabei das ein oder andere Mal unsanft auf dem Boden landete.Mit einem lauten Röhren trabte Estel um sie herum und schien offenbar Gefallen daran zu finden, wie sich die Soldaten abmühten. Auch Thranduil konnte sein breites Grinsen nicht länger verstecken, auch wenn er eigentlich versucht hatte seinen kalten Blick zu bewahren. Es hatte schon einen Grund, warum er der Einzige war, der Estel versorgte. Naja besser gesagt warum er der Einzige gewesen war. Jetzt gab es da auch noch Naira.
»Willst du ihn nicht einfangen?«
Er stand jetzt direkt neben Naira. Genaustens sah Naira Estel dabei zu, wie er die Wachen an der Nase herumführte. Als einer mit der Nase voran in eine Pfütze fiel, drehte sie sich schnell weg, allerdings nur um nicht bei dem wütenden Gesicht des Soldaten laut loszulachen. Dieser Hirsch war einfach unverbesserlich! Trotzdem würde er sich nicht so einfach einfangen lassen, auch nicht von ihr. Sie legte ihre Stirn in Falten, als sie weiter nachdachte. Das Tier war klug. Er verstand jedes Wort, wenn er es denn verstehen wollte. Das hatte er schon damals getan. Eigentlich gab es nur einen Weg, um ihn wieder in seine Box zu bringen.
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Thranduil || Flammendes Herz √
Fiksi Penggemar𝘼𝙪𝙛 𝙣𝙚𝙪𝙚 𝘼𝙣𝙛ä𝙣𝙜𝙚 Die Freundschaft ist ein unzerbrechliches Band, das auf ewig währt. Zumindest dachte Thranduil das, bis seine beste Freundin mitten in der Nacht ohne Grund aus dem Schloss verschwand. Damals war er der Prinz des Düsterw...