Es breitete sich ein wunderschönes Lächeln auf Thranduils Gesicht aus. Langsam brach die Mauer in ihm, die ihn all die Jahre davon abgehalten hatte glücklich zu sein. Sein Lächeln wurde immer strahlender und er konnte seine Augen nicht von Naira abwenden. Sanft strich er ihr wieder über ihre Wange. Er begriff noch nicht ganz, was sie ihm da gerade gestanden hatte. Mit einem ächzen hatte sich sein Herz aus dem klammernden Griff der Kälte befreit. Augenblicklich strömte die Wärme in alle Ecken seines Körpers. Er wagte es nicht zu blinzeln, viel zu groß war seine Angst, dass er aus dem wunderschönen Traum aufwachen würde.
Naira ließ sich von seinem Lächeln anstecken. Er hatte all diese wunderschönen Sachen und ihr damit den Atem geraubt. Wie hatte sie nicht erkennen können, dass seine Gefühle so viel weitergingen, als Freundschaft? Vorsichtig schmiegte sie sich an seine Hand, bevor sie ebenfalls vorsichtig eine ihrer Hände an seine Wange legte. Trotzdem hat es mir gefallen und es wäre mir nichts lieber, als auch ihr zweiter Kuss zu sein. Sie atmete tief durch, bevor sie sich auf die Zehenspitzen stellte und sich nach vorne beugte.
Das erfreute Glitzern in Thranduils Augen entging ihr nicht, als er sich ebenfalls zu ihr beugte und die letzten paar Zentimeter überwand. Sanft legte er seine Lippen auf ihre, stets darauf bedacht auf alles zu achten, was ihm sagte, dass sie das hier nicht wollte. Das Gegenteil war der Fall. Er konnte spüren, wie Naira den Kuss sanft erwiderte. Vorsichtig schlangen sich seine Hände um Naira und zogen die Elbin nur noch näher zu sich.
Ihr Kopf war wie leergefegt. Fast hätte sie vor Glück geschluchzt. Es gab nur sie und Thranduil und keiner würde sie mehr auseinanderreißen können. Sie waren füreinander bestimmt. Für einen Moment unterbrach sie den Kuss und sah dem Elb vor ihr direkt in die Augen. Überrascht sah er, dass glitzernde Tränen über ihre Wangen liefen. Ein tiefer Blick in ihre Augen verriet ihm allerdings, dass sie vor lauter Glück weinte. Sie hatte endlich einen Ort gefunden, wo sie hingehörte. Sanft küsste er die Tränen von ihren Wangen. Gerade holte er aus um etwas zu sagen, als sich Nairas Lippen wieder fordernd auf seine legten und in ihm eine kleine Ewigkeit explodierte.
Sie würde ihn nicht verlassen, das wusste er in diesem Moment. Sie würde bis ans Ende seiner Tage bei ihm bleiben. Es kostete ihn kaum Kraft, als er sie hochhob und einmal im Kreis wirbelte. Sie gehörte zu ihm und er zu ihr. Thranduil spürte, wie sie glücklich in den Kuss lachte. Sanft setzte er sie wieder auf dem Gras ab. Vorsichtig strich er eine Strähne hinter ihr Ohr und sorgte dafür, dass Naira die Luft anhielt. Er hatte sich in sie verliebt, so wie sie sich in ihn verliebt hatte. Erst das freudige röhren von Estel sorgte dafür, dass die beiden aufsahen. Er hatte sich aufgerappelt und trabte jetzt fröhlich um die beiden herum.
Naira stockte fast der Atmen, als sie zusah wie bei jedem Tritt kleine leuchtende Schmetterlinge nach oben flatterten, bis sie die beiden komplett umringten. »Was?!« überwältigt musterte sie die kleinen Tiere, die langsam in Richtung Himmel flogen. Auch Thranduil sah sich überwältigt um. Das war doch nicht möglich?
»Wenn sich zwei Elben ihre Gefühle gestehen...« Thranduil drehte langsam ihren Kopf wieder zu ihm und sah ihr in die Augen. »...es gibt die Legende, dass so eine Verbindung von Ilúvatar gesegnet sein kann. Ich glaube...« Seine Stimme war kaum mehr ein Flüstern. »Das ist hier gerade passiert.« Überrascht sah Naira ihn an. Ihre Verbindung war gesegnet worden? Vom Allvater höchstpersönlich?
Ohne ein Wort zu sagen ließ sie sich langsam gegen Thranduil sinken und atmete seinen Geruch ein. Es war ziemlich viel gewesen für einen Tag und am Horizont konnte sie schon wieder die Sonne aufgehen sehen. »Vielleicht sollten wir nach Drinnen gehen.« schlug sie zögernd vor. Eigentlich wollte sie nicht nach Drinnen gehen. Sie wollte auf alle Ewigkeit hier mit Thranduil stehen. Der Elbenkönig neigte nur sanft seinen Kopf, als stumme Zustimmung. Es war ein langer Tag gewesen.
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Thranduil || Flammendes Herz √
Fanfiction𝘼𝙪𝙛 𝙣𝙚𝙪𝙚 𝘼𝙣𝙛ä𝙣𝙜𝙚 Die Freundschaft ist ein unzerbrechliches Band, das auf ewig währt. Zumindest dachte Thranduil das, bis seine beste Freundin mitten in der Nacht ohne Grund aus dem Schloss verschwand. Damals war er der Prinz des Düsterw...