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Der Elbenkönig atmete tief durch, nachdem er Naira auf dem Bett abgelegt hatte. Besorgt ließ er seinen Blick zu ihrer Wunde huschen. »Ich hole die Heiler!« Bevor er sich allerdings von ihrem Bett entfernen konnte hatte Naira schon sein Handgelenk gepackt. »Setz dich bitte zu mir. Das wird schon. Ich bin nur erschöpft!« Aufmerksam musterte sie den blonden Elb dabei, wie er sich tatsächlich auf die Bettkante setzte.

Schweigend sah er Naira in die Augen. Er war stinksauer, weil sie seine Autorität in Frage gestellt hatte und das auch noch vor einem seiner Feinde. Mit einem leisen Seufzen richtete Naira sich wieder etwas auf und ignorierte dabei den warnenden Blick von Thranduil. »Lass uns bitte darüber sprechen, bevor du irgendwelche Dummheiten machst.« Ihr Blick war sanft aber trotzdem hatte sie sich in den Kopf gesetzt dem ganzen jetzt ein Ende zu setzen. Thranduil musste verstehen, wieso sie das tat und dass er einfach nur impulsiv handelte. Wenn er sein Königreich nicht in einen Krieg führen wollte, dann musste er sich dringend beruhigen.

Thranduil hatte seinen Blick wieder von Naira abgewandt und starrte jetzt stattdessen auf einen dunklen Holzschrank. »Du hast sie in Frage gestellt!« Naira konnte die Fassungslosigkeit in seiner Stimme hören. »Du hast wirklich unsere Verbindung in Frage gestellt und das auch noch vor Fëanor! Naira er wird alles gegen mich nutzen, wenn er auch nur den geringsten Zweifel daran hat, dass wir keine Einheit sind, dann wird er das gegen uns nutzen versteh doch!« Der Schock saß ihm immer noch tief in den Knochen.

»Ja ich habe sie in Frage gestellt.« Nairas Stimme war ruhig, während sie sich weiter aufrichtete und versuchte einen Blick von Thranduil einzufangen. »Du weißt, dass meine Eltern mich nie haben etwas entscheiden lassen Thranduil. Ich sollte nicht darum bitten müssen meine eigenen Entscheidungen zu treffen.« Naira atmete tief durch, bevor sie weitersprach. »Du kannst nicht einfach über meinen Kopf hinweg entscheiden. Ich sage es dir nur einmal, wenn du mich hier einsperrst und alles für mich entscheidest, dann hat sich der Allvater geirrt. Dann sind wir nämlich nicht füreinander bestimmt. Ich würde dir eingehen, wenn das so wäre.« Ernst sah sie Thranduil an und auch der Elbenkönig wendete jetzt seinen Kopf wieder zu ihr.

Die Tränen in ihren Augen ignorierte er. Verstand sie denn nicht, was alles auf dem Spiel stand?! »Du darfst entscheiden. Ich will sogar, dass du entscheidest aber du wirst nicht mit Fëanor tanzen!« Grimmig sah er die Elbin an, die jetzt nur müde ihren Kopf schüttelte. »Thranduil. Du gibst mir auch nicht vor was und was nicht ich zu entscheiden habe. Ich sage ich werde mit ihm tanzen. Es ist nur ein Tanz, warum ist das für dich so schlimm?« Schon fast verzweifelt sah sie ihn an und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. Wieso verstand er sie nicht?!

»Er verhöhnt mich damit Naira.« Thranduil atmete tief durch, bevor er langsam nach ihrer Hand griff und sie sanft drückte. »Er verhöhnt uns. Er hat schon auf dem Ball bemerkt, dass du mir die Stirn bietest und ich dich gewähren lasse. Ich weiß nicht, ob er noch mit damit bezweckt aber ich...« Er fuhr sich mit der anderen Hand durchs Gesicht... »...ich habe Angst, dass er dir zeigt, wie er mich sieht. Als ein Monster. Natürlich triffst du deine eigenen Entscheidungen. Ich vertraue dir...«

»Dann lass mich mit ihm tanzen. Wenn du sagst du vertraust mir, dann lass mich mit ihm tanzen.« Nairas Worte waren klar und auch sie erwiderte den leichten Druck mit ihrer Hand. »Ich habe ein eigenes Bild von dir Thranduil. Mir ist bewusst, dass er irgendeinen Hintergedanken hat und genau so kann ich ihn herausfinden. Indem er denkt, dass ich unseren Streit für mich entschieden hätte.« Sie zögerte für einen kurzen Moment. »Trotzdem hätte ich diese Diskussion später mit dir führen sollen, als wir alleine waren. Es war nicht gut sie vor Fëanor auszutragen. Tut mir leid.« Nachdenklich sah Thranduil Naira direkt in die Augen und versuchte irgendein Gefühl zu erkennen, dass gegen ihre Aussage sprach aber ihre Worte waren zu 100% ehrlich gewesen.

Thranduil || Flammendes Herz √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt