Nairas Eltern warfen dem Elbenkönig einen abwertenden Blick zu. Wie hatte es nur jemals so weit kommen können. Ihre Tochter wusste doch genau, was für ein Pack die Elben des Düsterwaldes waren und trotzdem brachte sie ihn her. Thranduil störte der abwertende Blick nicht. Er hatte Jahrelang nichts anderes zu sehen bekommen. Für ihn war einzig und allein wichtig, wie Naira ihn ansah und diese lächelte ihm aufmunternd entgegen, bevor sie sich bei ihm einhakte.
Stumm liefen die beiden die Treppenstufen nach oben. Sie folgten Nairas Eltern in einen Saal, wo bereits eine Menge Essen auf der langen Tafel aufgetischt war. Die unangenehme Stille hing in jeder Ecke des Raumes. Naira war froh, dass sie essen konnte und somit nicht zwangsweise ein Gespräch anfangen musste. Warum war sie nochmal hier?
Ihr Vater musterte den König an ihrer Seite mit zusammengekniffenen Augen. Thranduil hatte zwar zugelassen, dass ihm Wein eingegossen wurde, trotzdem aß er nichts. Er traute Morwen und Helevorn nicht über den Weg. Das war das Einzige, was sein Vater damals richtig gemacht hatte. Die beiden waren hinterlistig und wenn man nicht aufpasste, dann würden sie einem alles nehmen. Ohne mit den Wimpern zu zucken hielt Thranduil Helevorns Blick. Die Schatten in seinen Augen beunruhigten den Elbenkönig. Er konnte nichts Gutes im Sinn haben.
»Naira. Bist du nicht der Meinung, dass du dem König des Düsterwaldes nicht immer so auf die Pelle rücken solltest?« Er wendete seinen Blick jetzt zu Naira, die aufhörte zu essen, um ein wütendes knurren zu unterdrücken. Das war also Sinn und Zweck, dass sie sie hier haben wollten? Was hatte sie auch anderes erwartet. Helevorn musterte seine Tochter mit dem gleichen berechnenden Blick, wie er es zuvor bei Thranduil getan hatte. »Als beste Freundin sendest du vielleicht falsche Signale, wenn du immer bei ihm bist. Vielleicht möchte er ja eine Frau kennenlernen.«
Thranduil hielt sich aus dieser Diskussion heraus. Ein Wort von ihm hätte die Situation möglicherweise zum eskalieren gebracht. Stattdessen nippte er nur ruhig an seinem Wein, bevor er sanft eine Hand auf Nairas Schenkel legte. Die Wut der Elbin war kaum übersehbar.
»Nein das möchte er sicher nicht. Er hat mich!« Ihre Mutter schnappte entsetzt nach Luft und Thranduil sah Naira warnend an. Seiner Meinung nach war es nicht die beste Idee ihren Eltern von ihrer Verbindung zu erzählen. Naira ignorierte ihren Blick, während sie ihren Vater stumm musterte.
»Wie bitte Naira? Ich glaube ich habe dich nicht richtig verstanden. Was seid ihr?« Die Schatten hatten sich noch weiter über seine Augen gelegt. Ein leichtes Schaben von Holz auf Stein sorgte dafür, dass Naira ihren Blick zu ihrer Mutter wandern ließ. Morwen war aufgestanden und hatte sich hinter ihrem Mann positioniert. Besänftigend legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, während sie Naira kopfschüttelnd ansah. Sie sollte es einfach dabei belassen. Sie musste doch wissen, wie aufbrausend ihr Vater war.
Abschätzend musterte Naira ihren Vater. Sie wollte wissen, wie weit sie ihn reizen konnte. Ihr Zuhause war jetzt der Düsterwald und nicht mehr dieses Schloss, wo ihr tagtäglich die Decke auf den Kopf gefallen war. »Ihr habt mich verstanden Vater. Ich habe gesagt das möchte er nicht, weil er mich hat. Wenn wir nur hierhergekommen sind, um uns Vorwürfe anzuhören, dann können wir auch gleich wieder gehen.« In ihrem Blick lag eine unausgesprochene Warnung an ihre Eltern.
Helevorn ließ ein abwertendes Schnauben hören, während er mit seinem Blick zwischen Thranduil und Naira hin und hersprang. »Bevor so eine Verbindung eingegangen wird hat der Elb den Vater zu fragen.« Naira konnte spüren, wie Thranduil neben ihr alle Muskeln anspannte. Diese Denkweise ekelte ihn zutiefst an. Naira war doch kein Vieh, was von einem Besitzer an den nächsten gegeben wurde. Schnell ließ die Elbin ihre Hand zu seiner schnellen und öffnete seine geballten Fäuste. Es würde keinem etwas bringen, wenn er explodierte.
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Thranduil || Flammendes Herz √
Fanfiction𝘼𝙪𝙛 𝙣𝙚𝙪𝙚 𝘼𝙣𝙛ä𝙣𝙜𝙚 Die Freundschaft ist ein unzerbrechliches Band, das auf ewig währt. Zumindest dachte Thranduil das, bis seine beste Freundin mitten in der Nacht ohne Grund aus dem Schloss verschwand. Damals war er der Prinz des Düsterw...