Rose
"DIE KAMMER DES SCHRECKENS WURDE GEÖFFNET. FEINDE DES ERBEN, NEHMT EUCH IN ACHT."
Wir kommen gerade von der Halloweenfeier, als es passiert. Ich habe Hermine, Harry und Ron den ganzen Abend nicht in der großen Halle gesehen. Ich rede gerade mit Cece und zusammen mit den anderen Schülern sind wir auf dem Weg in unsere Schlafsäle. Und dann sehe ich sie, eine Katze, aufgehängt an einem Fackelhalter. Es ist die Katze von Mr. Filch. Direkt darunter steht Harry, ein paar Schritte hinter ihm, Hermine und Ron. Erst als letztes sehe ich die an die Wand geschmierten Wörter. Ist das etwa Blut? frage ich mich und verziehe das Gesicht vor Übelkeit als mir der Geruch von Eisen in die Nase steigt.
Dann durchbricht ein Ruf die Stille. "Feinde des Erben, nehmt euch in Acht! Ihr seid die nächsten, Schlammblüter!". Es ist Draco Malfoy. Er hat sich ganz nach vorne gedrängt. Mit einem Funkeln in seinen Augen grinst er beim Anblick der Katze.
In den darauffolgenden Wochen bekomme ich Hermine kaum zu Gesicht. Sie durchkämmt beinahe jedes Buch der Bibliothek in der Hoffnung etwas über den Erben Slytherins zu erfahren. Ich verbringe meine Zeit entweder mit Cece oder den beiden anderen Gryffindors.
An einem ruhigen Abend sitzen wir zu viert, Harry, Ron, Hermine und ich, in der großen Halle. Wir haben uns nach dem Essen zusammengesetzt. Von meinem Platz aus kann ich Draco Malfoy beobachten.
"Aber wer könnte es sein? Der Erbe Slytherins?" will Hermine wissen. Seit Wochen beschäftigt uns diese Frage.
"Überlegen wir doch mal wer hier in Hogwarts etwas gegen Muggelstämmige hat." sagt Ron und fast instinktiv wandert mein Blick zu Malfoy und ich bemerkte, dass er mich schon wieder anstarrt. Mit einem Blick der mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Jetzt jedoch beruht das Starren auf Gegenseitigkeit. Diesmal halte ich seinem Blick stand.
"Malfoy der Erbe Slytherins...ganz abwegig ist das jedenfalls nicht." spreche ich meinen Gedanken laut aus. Dabei lasse ich ihn immer noch nicht aus den Augen. Mittlerweile sieht er fast ein bisschen verunsichert aus von so viel Augenkontakt. Soso, denke ich mir, man kann ihn also mit seinen eigenen Waffen schlagen.
Wir diskutieren nicht mehr lange bevor feststeht, dass wir unserer Theorie nachgehen müssen. Der Plan steht fest: Wir brauchen Vielsafttrank für Hermine, Ron und Harry. Dazu muss ich Haare von Parkinson sammeln. Und irgendwie müssen wir es schaffen Malfoy eine Weile von seinen Freunden zu isolieren, damit Harry und Ron sich Crabbe und Goyle schnappen können. Das fällt wohl auch in meinen Aufgabenbereich. Dann werde ich die drei in den Gemeinschaftsraum lassen, damit sie mit Malfoy reden können.
Da Pansy in meinem Schlafsaal wohnt, war es mir ein leichtes, Haare von ihrem Umhang zu sammeln. Hermine hat den Vielsafttrank inzwischen fertig gebraut. Wir haben uns entschieden den Plan heute durchzuziehen. Also muss ich Draco Malfoy für eine Weile von seinen Freunden fernhalten. In der Zaubertrankstunde kam mir dafür auch eine Idee. Auf dem Weg um meine Zutaten für diese Stunde zu holen, flüstere ich Hermine etwas zu. "Ich halte ihn nach dem Unterricht fest. Dann müsst ihr euch Crabbe und Goyle holen."
Als würde das Schicksal auf unserer Seite stehen, wird Malfoy mir als Partner für die heutige Aufgabe zugewiesen von Professor Snape. Wir sollen einen Haarwuchs Trank herstellen. Ein leichter Zaubertrank wie ich fand. Wie zu erwarten hat Malfoy mich alles alleine machen lassen. Aber ich beschwere mich nicht. Diese Genugtuung werde ich ihm nicht geben... Als ich fertig bin, will professor Snape natürlich, dass wir demonstrieren ob der Trank auch wirksam ist. Ich schiebe die Flasche Malfoy zu. Ich werde das ganz sicher nicht trinken.
"Das kannst du vergessen Greene!" Gerade als er die Flasche wieder zu mir schieben will, äußerte sich Professor Snape: "Seien Sie ein Gentleman Mister Malfoy und strapazieren sie meine Nerven nicht. Trinken Sie."
Malfoy wirft mir einen Blick zu, der Wasser zu Eis gefrieren lassen könnte, hebt dann aber das Fläschen an und trinkt zurückhaltend. Augenblicklich beginnen seine Haare zu wachsen. Und sie hören kaum noch auf. In Sekunden hängen ihm seine hellblonden Haare bis über die Schulter. Auch seine Augenbrauen werden unnatürlich lang. Es sieht zum Schreien komisch aus. Ich kann mich kaum zusammenreißen und versuche mein Kichern mit einem Hüsteln zu vertuschen.
"10 Punkte für Slytherin" sagt Professor Snape und geht zum nächsten Tisch.
"Und wann geht das wieder weg, Professor?!" ruft Draco ihm hinterher. Die Panik lässt seine Stimmer höher werden. Doch Snape reagiert nicht.
Jetzt kann ich mich wirklich nicht länger zurückhalten. "Das solltest du wirklich öfter tragen. Steht dir unglaublich gut, Malfoy" Ich muss loslachen.
"Halt den Mund!" droht er. Doch ich sehe ein kleines Schmunzeln in seinem Gesicht. Und eine Sekunde später lacht auch er. Es ist ein helles, melodisches Lachen. Ich habe ihn noch nie wirklich lachen gehört. Oder auch gesehen. Und ich muss leider zugeben, dass es ihm gut steht. Seine Augen funkeln dann auf eine schöne Weise. Doch überrascht von dieser Ungezwungenheit zwischen uns, reißt er erschrocken seine Augen auf und hört plötzlich auf zu lachen. Und in diesem Moment scheint es als würde die Sonne plötzlich ein bisschen weniger hell scheinen. Komisch... Ich räuspere mich und versuche das Bild von seinem Lächeln aus meinem Kopf zu vertreiben. Er wendet sich von mir ab und wartet auf das Ende der Stunde.
Als Snape uns sagt wir seien für heute entlassen und sollen unsere Zutaten und Kessel wegräumen, sehe ich meine Gelegenheit. Als der Professor uns gerade den Rücken zukehrt und alle anderen mit ihren Tischen beschäftigt sind, stoße ich unseren Kessel um.
"Verdammt Malfoy, was soll das?" beschwere ich mich lautstark und Snape dreht sich zu uns um. Der Zaubertrank beginnt sich auf den gesamten Tisch zu verteilen. Gespielt verärgert versuche ich meine Bücher vor der Flüssigkeit zu retten.
"Mister Malfoy, wissen Sie denn nicht wie wertvoll und selten manche dieser Zutaten sind?! Sie werden diesen Raum erst verlassen, wenn sie dieses Chaos beseitigt haben." raunt Snape ihn an.
"Ich-Professor- das war ich nicht!" stammelt Malfoy fassungslos, "Sie hat den Kessel umgestoßen!". Er funkelt mich böse an.
"Das ist mir gleich, Mister Malfoy. Dann leistet Ihnen Miss Greene eben Gesellschaft beim Saubermachen." Damit verlässt Snape den Raum. Mit ihm gehen auch die anderen Schüler. Ich werfe Hermine noch einen vielsagenden Blick hinzu als sie geht, sie antwortet mit einem mitleidigen Lächeln.
"Was hast du vor?" fragt Malfoy mich misstrauisch. Er verengt die Augen zu Schlitzen und starrt mich an, als versuche er in meinem Gesicht etwas herauszufinden.
"Das wüsstest du wohl gerne..." weiche ich ihm aus und schenke ihm ein falsches Lächeln. Ich hole einen Eimer mit Wasser und beginne den Tisch zu schrubben.
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Roses and Peppermint
FanfictionZwischen Liebe und Hass existiert nur ein schmaler Grat. Kannst du auf ihm balancieren ohne dich zu verlieren? Rosalie Greene kam im zweiten Schuljahr nach Hogwarts- Schule für Hexerei und Zauberei. Obwohl sie in Slytherin eingeteilt wird, freundet...