Abschied

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Rose

In den nächsten Wochen können Draco und ich kaum die Finger voneinander lassen. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so berauscht gefühlt wie mit ihm. Auch sonst genieße ich jede Sekunde. Selbst wenn wir nur nebeneinander liegen. So wie jede Nacht, wenn er sich zu mir ins Bett schleicht und mich im Arm hält bis wir einschlafen.

Ich sitze auf der Couch, die Beine über Dracos Schoß und blättere durch unsere neuen Schulbücher. Er zeichnet Muster auf meine Haut und hinterlässt dabei eine Gänsehaut auf mir. Dann apparieren plötzlich meine Eltern und Lucius Malfoy in unserer Wohnzimmer und wir richten uns schnell auf.

"Mom? Dad? Was macht ihr schon hier?" Normalerweise sind sie von morgens bis spät abends nicht hier. Jetzt ist es erst 17 Uhr.

"Wir sind erstmal fertig mit der... Arbeit" mein Vate überlegt lange bevor er das Wort ausspricht. "Wir sind jetzt den Rest der Ferien bei dir. Lucius ist hier um Draco wieder mitzunehmen."

"Was?" Draco schaltet sich ein, "Sofort?"

"Ja, bitte hole deine Sachen, Draco" Lucius Stimme klingt kalt und emotionslos. Draco lässt seine Schultern hängen und erhebt sich um das Zimmer zu verlassen, ohne nochmal in meine Richtung zu schauen. Ich will ihm hinterher aber meine Mutter bedeutet mir nicht zu gehen. Wir warten bis Draco mit seinem Koffer in der Hand die Treppe runterkommt. Er hat sich sogar umgezogen. Er hat einen schwarzen Anzug an und sieht seinem Vater damit sehr ähnlich. Ich weiß nicht warum, aber das gefällt mir ganz und gar nicht. Er bedankt sich bei meinen Eltern, dass er die Ferien hier verbringen konnte und verabschiedet sich von ihnen. Vor mir bleibt er kurz stehen und schaut mir in die Augen. Ich kann nicht erkennen was in ihnen liegt, so sehr ich auch nach irgendeiner Emotion in ihnen suche.

"Auf Wiedersehen, Rosalie" Er nickt mir kurz zu. Ich will ihm antworten aber kein Ton entsteht. So schnell wie die beiden disapparieren, hätte er mich sowieso nicht mehr gehört. Mit stechendem Herzen lässt er mich zurück.

Ich liege die ganze Nacht wach und mache mir Gedanken über Draco. Ich kann verstehen, dass wir uns nicht unendlich leidenschaftlich verabschieden vor unseren Eltern. Aber etwas mehr als ein Nicken hätte ich schon erwarten. Sein Blick geht mir auch nicht mehr aus dem Kopf. Diese Situation erinnert mich an schon so viele vorher. Immer wenn ich denke, ich habe ihn, verschwindet er wieder und ich bin alleine.

Bis ich wieder nach Hogwarts fahre, kann ich kaum schlafen. Ich wache immer wieder auf und suche Draco, bis mir wieder einfällt wo er ist. Meine Eltern bleiben die ganze Zeit hier und auch die Malfoys kommen nicht mehr zu Besuch. Sie versuchen normal zu wirken, aber ich erwische sie immer wieder dabei wie sie miteinander tuscheln, wenn sie denken, ich bin nicht da. Ich bin erleichtert, als endlich der Tag kommt, an dem ich meinen Koffer für Hogwarts die Treppe runter trage und wir zum Bahnhof apparieren. Dort herrscht noch nicht viel Trubel, da wir relativ früh da sind. Meine Eltern verabschieden sich von mir und ich schaffe meinen Koffer schon mal in das Slytherin Abteil. Als ich es betrete sehe ich Blaise an einem Tisch sitzen. Er starrt betrübt aus dem Fenster. Auf einmal fällt mir ein, dass Cecelia dieses Jahr nicht in Hogwarts sein wird. Bei allem was in den Ferien passiert ist, habe ich das total vergessen. Ich fühle mich total schlecht deswegen. Ich setze mich direkt zu ihm, nachdem ich meinen Koffer verstaut habe.

"Hey Blaise" Er schaut zu mir rüber und seine Augen weiten sich freudig.

"Rose, wie geht es dir?" Er wuschelt mir durch das Haar.

"Ganz gut. Und dir?" frage ich vorsichtig, "Hast du meinen Brief bekommen?"

"Ja habe ich. Ich verstehe es nur nicht. Warum ist sie gegangen?" Er sieht ein bisschen verzweifelt aus. Er mochte sie wirklich.

"Ich glaube, das weiß sie selber nicht so genau. Zumindest hat sie das geschrieben. Aber sie will sich nochmal melden wenn sie mehr weiß. Vielleicht kommt sie ja bald schon wieder" Daran glaube ich selber nicht, aber vielleicht muntert ihn der Gedanke auf.

"Vielleicht" brummt er. Ich schaue auf die Uhr. In 20 Minuten fährt der Zug los, das heißt ich muss in 25 Minuten im Abteil der Vertrauensschüler sein. Ich verabschiede mich deswegen kurz von Blaise um mich schonmal umzuziehen. Mit meiner Uniform in der Hand mache ich mich auf den Weg ins Bad. Ich ziehe meinen Rock und mein Hemd an und bin gerade dabei mir die Krawatte zu binden als die Tür hinter mir aufgeht und Draco reinkommt. Ich ignoriere ich und fummle weiter an meiner Krawatte herum.

"Rose?" Ich kann ihn durch den Spiegel hinter mir stehen sehen, aber ich reagiere nicht. Anscheinend bin ich verletzter als ich dachte. Ich kann mich kaum konzentrieren, deswegen will es mir einfach nicht gelingen die Krawatte ordentlich zu binden. "Rose, komm schon" Draco dreht mich zu sich und nimmt meine Hände beiseite um mir mit der Krawatte zu helfen, im Nu hat er sie gebunden. Dabei steht er so nah an mir dran, dass ich seinen vertrauten Geruch in der Nase habe.

"Was?" frage ich und starre auf seine Brust vor mir. Er legt seine Finger unter mein Kinn und hebt meinen Kopf bis ich ihm in die Augen sehe. Durchdringend schaut er mich an, aus seinen sturmgrauen Augen.

"Was hätte ich denn machen sollen vor deinen Eltern? Glaubst du die hätten sich gefreut, wenn sie erfahren hätten, was wir alles angestellt haben in ihrem Haus?" Er legt den Kopf schief. Ich rolle mit den Augen.

"Du hättest dich ja trotzdem irgendwie von mir verabschieden können. Oder dich bei mir melden" merke ich an. Draco zieht mich in seine Arme und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

"Tut mir leid, Baby" Als er merkt, dass meine Arme immer noch einfach an mir herab hängen, nimmt er sie und legt sie selber um sich. Ich muss kichern.

"Du bist ein Idiot" sage ich aber schmiege mich nun an ihn. "Du hast mir gefehlt" gestehe ich. Er lässt mich los um mich zu küssen. Dabei fährt er mit den Händen durch meine Haare und ich muss seufzen.

"Ich habe dich auch vermisst" Mein Herz beginnt zu flattern bei seinen Worten.

"Wir müssen gleich in das Vertrauensschüler Abteil. Du solltest dich umziehen"

"Du kannst gerne hier bleiben währenddessen" Er grinst mich verschmitzt an. Ich beiße mir auf die Lippe. Der Gedanke daran gefällt mir, sehr sogar. Draco stöhnt auf. "Rose, du weißt, dass ich dir nicht wiederstehen kann, wenn du das machst" Ich muss lachen und drehe mich in der Tür nochmal um.

"Zieh dich um, Draco"

Roses and PeppermintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt