Feuer

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Rose

Ich hasse Draco Malfoy. Ich hasse ihn mehr, als ich je geglaubt habe einen Menschen hassen zu können. Das Brennen in meinem Herzen frisst mich beinahe auf. Beinahe verschluckt es mich. Ich möchte meine Wut am liebsten rauslassen. Auf etwas einschlagen, am besten auf ihn. Er macht mich verrückt. Anstatt in den Gemeinschaftsraum zu gehen, schlage ich den Weg hoch zum Astronomieturm ein. Als mir die kalte Luft entgegenschlägt, geht es mir gleich etwas besser. Ich stelle mich an das Geländer und während meine Hände das kalte Metall umfassen, schließe ich die Augen und atme tief ein und aus.

Ich verstehe nicht warum er so ist. Was muss in seinem Leben schief gelaufen sein, dass er nichts anderes tut als um sich zu schlagen? Ich weiß es nicht...

Zurück im Gemeinschaftsraum, gehe ich direkt ins Bett. Ich weiche Cecelias Blick aus und schließe die Vorhänge meines Himmelbetts. Erst viel zu spät schlafe ich ein.

Ich laufe durch die dunklen Gänge von Hogwarts, doch an jeder Ecke steht Draco und starrt mich mit einer so unfassbaren Wut in den Augen an, dass ich Angst bekomme. Immer wenn ich um eine andere Ecke biege ist er schon da, und jedes mal steht er näher an mir dran. Ich werde schneller. Und immer wenn ich denke, ich entkomme ihm steht er wieder vor mir. Egal wie oft ich die Richtung wechsel. Ich flüchte in einen Klassenraum und lausche an der Tür. Als ich höre wie seine Schritte sich von der Tür entfernen, atme ich erleichtert aus und drehe mich um. Und dann steht er direkt vor mir. Er stürzt auf mich zu und das letzte was ich sehe bevor er mich erwischt, sind seine Augen die zornig funkeln.

"Nein!" schreie ich auf. Auf einmal sitze ich in meinem Bett, mein Herz schlägt furchtbar schnell. Nur ein Traum, versuche ich mich zu beruhigen. Dennoch dauert es Minuten bis sich mein Puls wieder normalisiert.

Als ich mich beim Frühstück zu Cece setzte, befindet sich Draco Malfoy nur wenige Plätze von mir entfernt. Aber er schaut nicht ein einziges Mal zu mir auf und ich bin ein kleines bisschen erleichterter als zuvor.

"Du siehst aus wie ein Zombie" stellt Cece fest.

"Hab nicht sonderlich gut geschlafen" murmel ich, während ich in meinem Frühstück herumstochere. Der Tag verläuft ähnlich gut wie er angefangen hat. Ich kann mich kaum konzentrieren, habe keine Antworten auf Snapes Fragen und meine Verwandlungen bei Professor McGonagall wollen mir auch nicht gelingen. Nach der letzten Stunde schnappt Cece sich meine Hand und zieht mich in unseren Gemeinschaftsraum. Sie drückt mich an beiden Schultern in einen Sessel der nahe am Kamin steht.

"Du wartest hier" befiehlt sie mir. Kurz verschwindet sie in Richtung der Jungsschlafräume. Schneller als meine Verwirrung mir zulässt Vermutungen darüber zu machen, was Cece gerade tut, kommt sie auch schon wieder auf mich zu. Sie hat zwei Butterbeerflaschen in ihren Händen und wackelt mit ihren Augenbrauen als sie mich angrinst. Bevor sie sich in den Sessel neben mir fallen lässt, öffnet sie die Flaschen und drückt mir eine davon in die Hand. Fragend hebe ich eine Augenbraue.

"Es ist Freitagabend, lass uns doch heute einfach mal das machen, was andere Teenager an einem Freitagabend tun. Wir trinken die hier jetzt und du erzählst mir was mit dir los ist."

Obwohl ich skeptisch bin, hebe ich die Flasche an meinen Mund und trinke. Die Flüssigkeit rinnt mir weich die Kehle runter.

"Woher hast du die eigentlich?" frage ich sie.

"Blaise" sagt sie und zuckt mit den Schultern. Erwartungsvoll blickt sie mich an.

Ich seufze "Cedric hat mich geküsst" gestehe ich ihr.

"Ich würde mich jetzt eigentlich für dich freuen, aber du siehst eher unglücklich aus. Und nicht wie jemand der gerade geküsst wurde. Es sei denn, du wolltest ihn gar nicht küssen" Sie runzelt die Stirn.

"Doch wollte ich. Aber es war nicht so wie ich es mir vorgestellt habe"

"Was hast du dir denn vorgestellt?"

Ich nehme noch einen Schluck vom Bier, "Ehrlich gesagt, habe ich mir das ganze aufregender vorgestellt. Wenn ich bei Cedric bin, dann ist alles warm. Wie eine Heizung. Es ist schön aber ich habe mehr erwartet. Irgendwie mehr Feuer. Weißt du was ich meine? Glaubst du das kommt mit der Zeit noch?"

Sie überlegt bevor sie mir antwortet. "Ich glaube du kannst nicht in jedem Menschen ein Feuer finden. Sonst wäre es doch auch nichts besonderes wenn es dann passiert oder? Ich glaube Feuer entwickelt sich nicht mit der Zeit. Wenn es da ist, dann von anfang an. Dann steht alles in Flammen sobald du ihn auch nur siehst. Du musst also darüber nachdenken ob dir Warm reicht. Wärme ist ja auch nichts schlimmes. Warm ist schön, und warm ist sicher. Denn wenn du nur Wärme hast, dann kannst du dich auch nicht verbrennen oder?"

"So habe ich das noch gar nicht gesehen"

"Dann solltest du vielleicht mal darüber nachdenken. Außerdem bist du noch jung. Du hast noch genug Zeit dein Feuer zu finden. Also genieß die Wärme doch solange du kannst" sagt sie und zwinkert mir zu.

Draco

Ich wollte gar nicht zuhören. Aber von meinem Platz im Gemeinschaftsraum kann ich jedes ihrer Worte verstehen. Ich kenne das Feuer von dem sie sprechen. Ich fühle es jeden Tag. Aber es ist Feuer, das mich wütend macht und verzweifeln lässt. Ein Feuer, das mich jetzt schon ein paar mal meine Kontrolle verlieren ließ. Ein Feuer, dass ich unbedingt loswerden muss. Und mit diesem Gedanken wende ich mich Pansy wieder zu.

Rose

"Apropos Küssen, Pansy scheint gerade die Zeit ihres Lebens zu haben" kichert Cece.

Ich drehe mich um und sehe Draco und Pansy knutschen. Nicht weit entfernt von uns sitzen sie auf einem Sofa. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er hier war. Kurz bin ich überrascht von der Szene vor mir. Dass Pansy Draco anhimmelt, ist jedem klar. Aber ich hatte nicht gedacht, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Doch als ich sehe wie er mit einer Hand in ihr Haar greift und sie näher an sich heranzieht um den Kuss zu vertiefen, legt sich ein Gefühl der Übelkeit auf meinen Magen und ich verziehe das Gesicht. Das muss das Butterbeer sein. Als ich mich wieder umdrehe sehe ich Ceces nachdenklichen Blick auf mir liegen.

"Wo ist eigentlich Blaise?"

Roses and PeppermintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt