Roses and Peppermint

Der Weihnachtsball

Draco

Als ich wieder in die große Halle komme, sehe ich Rosalie bei Potter und dem Wiesel sitzen. Aber das ist mir jetzt egal, ich will nicht länger warten. Also gehe ich auf sie zu. Ich habe keine Ahnung worüber sie reden, aber ich werde sie einfach kurz bitten mit mir zu kommen. Dann sieht Potter plötzlich aus, als hätte er einen Geistesblitz.

"Rose, willst du mit mir zum Ball gehen?" fragte er sie und sie hebt ihren Kopf an. Ich kann ihr breites Grinsen sehen.

"Das ist ja eine großartige Idee Harry!" Abrupt bleibe ich stehen. Ich muss mich verhört haben. Sie hat ihm nicht zugesagt, das kann gar nicht sein. Aber ich habe mich nicht verhört, sie reden weiter über ihre Pläne für den Ball. Sie meinte also nicht mich, sie meinte Potter. Ausgerechnet Potter. Ich bin wütend. Wütend auf Rosalie, Potter und ganz besonders auf mich selbst. Wie konnte ich so dumm sein? Ich stapfe rüber zu Pansy. Sie sitzt inzwischen alleine an unseren üblichen Plätzen. Ich setze mich neben sie und ohne aufzuschauen, frage ich sie ob wir zusammen zum Ball gehen.

"Ja" antwortet sie nur und grinst selbstzufrieden.

Rose

Draco behandelt mich wieder wie Abschaum. Er lässt keine Möglichkeit aus, mich zu piesacken. Einmal als ich ihm im Flur entgegen laufe, rempelt er mich auf einmal heftig an und stößt mich mit dem Ellbogen zur Seite.

"Hast du keine Augen im Kopf, Greene? Pass gefälligst auf wo du hintrittst." faucht er mich dann an, bevor er wieder davon geht. Hand in Hand mit Pansy Parkinson. Das war das erste mal, seit Ewigkeiten, dass ich wieder wegen ihm weinte. Aber es blieb nicht das letzte mal. Ich versuche Draco und auch Pansy so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Ich bin viel in der Bibliothek oder bei den Gryffindors. Allen fiel auf, dass Draco es in letzter Zeit besonders auf mich abgesehen hat. Deswegen nahmen sie mich oft auf. Zusammen mit Hermine versuchte ich Harry zu überreden endlich über seine zweite Aufgabe nachzudenken. Dann verkriecht er sich immer mit Ron. Manchmal sitze ich auch einfach nur mit Ginny und Hermine auf dem Sofa, und wir stricken gemeinsam Mützen für die Hauselfen.

Am Abend des Balls stehe ich dann vor meinem Bett und betrachte mich unsicher im Spiegel. An meinen Körper schmiegt sich ein grünes Kleid aus Spitze und Chiffon. Es fließt bis zum Boden an mir herab. Ich sehe schön aus finde ich, aber dennoch fühle ich mich ein bisschen verkleidet. Obwohl ich mich darauf freue einen netten Abend mit Harry, Ron und bestimmt auch Hermine zu verbringen, habe ich nur wenig Lust Draco zu begegnen. Und auch nicht, ihn mit Pansy tanzen zu sehen. Es verpasst mir immer einen Stich wenn ich sie sehe. Ein Blick auf die Uhr unterbricht mich in meinen Gedanken. Scheiße! fluche ich, ich komme zu spät. Schnell schließe ich die Tür des Schlafsaals und raffe mein Kleid zusammen um schneller rennen zu können. Auf hohen Schuhen leider leichter gesagt als getan. Doch an der Tür die aus dem Gemeinschaftsraum herausführt stoße ich plötzlich hart mit etwas zusammen. Besser gesagt jemanden. Ich hatte mich so darauf konzentriert wo ich hintrete mit diesen Schuhen, um nicht umzuknicken, dass ich nur auf den Boden gestarrt habe. Und als ich erschrocken aufblicke, sehe ich in ein Paar sturmgraue Augen, die mich zornig anfunkeln. Plötzlich schlägt mein Herz wieder schneller.

"Wird das jetzt zur Gewohnheit, dass du mich anrempelst?" verspottete er mich.

"Halt den Mund Malfoy" sage ich nur und gehe durch die Tür. Draußen angekommen renne ich wieder durch die Gänge, Draco immer hinter mir. Als wir an der großen Halle ankommen, steht Professor McGonagall bereit mit suchendem Blick vor uns. "Miss Greene! Mister Malfoy! Da sind sie ja endlich, jetzt ab auf die Tanzfläche. Ihre Partner habe ich für den ersten Tanz bereits anderweitig zugeteilt." Ich sehe Pansy und Harry auf der anderen Seite der Halle stehen.

"Professor Mcgonagall, das-" setzte ich an, doch sie unterbricht mich.

"Ich dulde keine Widerrede! Nun gehen sie schon, die Musik setzt gleich ein!" Sie schiebt uns auf die Tanzfläche. Wir stehen ganz am Rand. Wenige Sekunden später setzt die Musik ein.

Draco und ich gehen aufeinander zu, dann legt er mir eine Hand auf die Hüfte, die andere ergreift meine. Nur diese kleinen Berührungen reichen aus um mich nervös zu machen. Gemeinsam schreiten wir über die Tanzfläche. Und im Gegensatz zu Goyle, kann Draco tanzen. Sehr gut sogar. Dann kommt unser Einsatz und er legt beide Hände an meine Hüfte um mich hochzuheben. Warm gleiten seine Hände wieder an mir hinauf und wir tanzen weiter.

"Wird Potter dich jetzt nicht vermissen?" faucht er mich an, während wir uns auf der Tanzfläche drehen.

"Was interessiert dich das denn, Malfoy?" will ich wissen.

"Es interessiert mich, weil es peinlich ist. Eine Slytherin die kleine Freundin von Potter. Dem Helden der Schlammblüter" spottet er.

"Los Malfoy, mach ruhig weiter. Du kannst sagen was du willst. Es interessiert mich nicht im geringsten was du von mir denkst. Du interessierst mich nicht. Ich hab deine Spielchen so satt. Spar dir doch einfach deine Mühen und lass mich in Ruhe."

"Pass lieber auf was du sagst" droht er, als er mich beim Eindrehen absichtlich hart am Handgelenk greift und wieder zu sich zieht, pralle ich direkt gegen ihn. Diese plötzliche Nähe raubt mir kurz den Atem. Ich blicke zu ihm hoch und er sieht erschrocken aus. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass er mir wehgetan hat oder daran, dass wir uns nun so nahe sind. Unser Körperkontakt und der Blick in seine Augen reichen aus um in mir das Verlangen zu wecken ihm noch näher zu sein. Gott sei dank endet in diesem Moment die Musik. Das alles hier ist mir viel zu viel. "Fick dich, Malfoy" krächze ich und reiße mich von ihm los. Ohne einen weiteren Blick verlasse ich die große Halle und gehe in das nächste Mädchenklo. Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und stütze mich am Waschbecken ab. Zitternd versuche in die Tränen, die in mir aufkommen wollen, wegzuatmen. Dann sehe ich eine Bewegung im Spiegel.

Ich wirbel herum und Draco steht vor mir. "Verschwinde doch endlich!" schreie ich ihn an.

"Es tut mir leid"

"Nichts tut dir leid. Du machst einfach immer weiter. Warum kannst du mich nicht endlich einfach in Ruhe lassen?"

Jetzt wird auch er laut und kommt zwei Schritte auf mich zu. "Glaubst du nicht, dass ich das die ganze Zeit versuche? Ich habe versucht dir aus dem Weg zu gehen. Es hat nicht funktioniert. Ich habe versucht dich zu ignorieren, auch erfolglos. Und gerade als ich dachte, dass..das"

"Das was, Draco?"

"Gerade als ich dachte... Ausgerechnet Potter. Ausgerechnet mit ihm wolltest du zu diesem Scheiß Ball!" Er wird ganz Rot vor Wut.

"Darum geht es dir? Um Harry? Wenn es dich so stört mit wem ich auf den Ball gehe, dann renn doch das nächste mal nicht gleich zu Pansy!"

"Ich habe sie erst gefragt, als ich gehört habe, dass du mit Potter gehst"

"So ein Bullshit. Sie konnte gar nicht aufhören davon zu schwärmen, dass du sie sofort gefragt hast, ob ihr zusammen zum Ball geht" Ich merke selber wie verbittert ich gerade klinge. "Gott, du machst mich noch verrückt!"

"Ich mache dich verrückt? Warum mache ich dich verrückt?!" will er wissen.

"Verdammt, weil ich dich mag. Und ich hasse dich, weil du immer alles versaust Draco"

Auf einmal überwindet er den restlichen Abstand und greift mir uns Haar. Er zieht mich zu sich heran und legt seine Lippen auf meine. Sie bewegen sich stürmisch auf meinen. Draco stöhnt leise, als ich meine Finger in seine Schultern kralle. Kaum öffne ich meinen Lippen für ihn, schiebt er seine Zunge in meinen Mund. Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus. Mein Atem beschleunigte sich und ich kann nichts weiter hören als das hektische Klopfen meines Herzens. Dracos Herz schlägt nicht weniger schnell an meiner Brust. Gerade als ich meine Hände zu seinen Haaren hochwandern lassen will, wird mir unsere Situation bewusst. Ich schubse ihn von mir weg. Mit gerötetem Gesicht und schwer atmend, sieht er mich erschrocken an.

"Du bist so ein Arschloch, Draco Malfoy" ich stürme mit Tränen in den Augen an ihm vorbei. Ich will gerade in unseren Gemeinschaftsraum zurück, als mir klar wird, dass ich Harry nicht alleine lassen kann. Also mache ich Kehrt und gehe zurück in die große Halle.