Die Quidditchmeisterschaft #1

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Rose

Den Vormittag verbringe ich mit meiner Mutter und Narcissa Malfoy. Wir laufen wieder in unseren Gärten entlang bis meine Mutter mich subtil darauf hinweist, wieder zum Haus zurück zu kehren, weil die beiden etwas zu besprechen haben, dass nicht für meine Ohren bestimmt ist. Ich hab keine Ahnung was das sein könnte aber ich verschwende auch nicht viele Gedanken darauf. Im Haus angekommen, stelle ich fest, dass es leer ist. Ich nehme die Treppenstufen hinauf, kurz bleibe ich vor Dracos Tür stehen und überlege ob ich daran klopfen soll. Aber ich entscheide mich dagegen und gehe in mein Zimmer. Ich fange an eine kleine Tasche für die Quidditch Weltmeisterschaft zu packen. Wir würden morgen mittag abreisen und dann über Nacht bleiben. Als ich fertig bin, entschließe ich mich das Buch nochmal zu lesen, von dem ich Draco gestern erzählt habe. Ich durchsuche mein ganzes Bücherregal und verfluche mich dafür, dass alle Bücher ohne jede Ordnung herumliegen. Ich durchsuche zwei mal jedes Regal ab aber kann es einfach nicht finden. Vielleicht liegt es irgendwo lose im Zimmer herum. Ich drehe mich um und suche den Raum mit meinem Blick ab. So viel Unordnung kann ich unmöglich an einem Tag bewältigen. Überall liegen Sachen kreuz und quer. Ordnung gehört einfach nicht zu meinen Stärken. Den restlichen Tag bekomme ich Draco kaum zu Gesicht, auch nachts bleibt meine Tür geschlossen und ich gleite alleine in einen traumlosen Schlaf.

Meine und Dracos Mutter beschließen kurzfristig uns nicht zu begleiten. Ob das was mit ihrem Gespräch zu tun hat? Gegen Mittag apparieren wir dann auf das Gelände der Meisterschaft. Ich bin schon oft bei meinen Eltern mit appariert, also ist das für mich nichts Neues. Lucius Malfoy und mein Vater bezahlen den Wart am Eingang eines riesigen Zeltplatzes und führen uns dann weit in den Platz hinein, bis wir vor einem luxuriösen Zelt stehen bleiben. Die Außenwände bestehen aus schwarzem, schweren Stoff der bis an den Boden fließt. Von innen ist es noch beeindruckender. Es sieht mehr nach einer großen Wohnung aus, als nach einem Zelt. Wir stehen in einem Eingangsbereich, dessen Wände mit hellem Marmor vertäfelt sind. Zwei große graue Sofas stehen vor einem Kamin und eine Treppe führt in eine zweite kleinere Etage. Ich lege meine Tasche in meinem Zimmer ab und ziehe mich um. Da wir in der Ministerloge saßen, bestand meine Mutter darauf, dass ich mich dem "angemessen" kleide. Ich habe zwar nur eine schwarze Hose an, entscheide mich aber dann für einen teuren, langen schwarzen Mantel. Ich kämme mir die Haare nochmal und stecke die vorderen Strähnen mit Klammern fest, damit sie mir nicht ins Gesicht fallen. Dann machen wir uns auf den Weg.

Als wir die Loge betreten spricht der Zaubereiminister gerade mit Arthur Weasley, nicht weit entfernt stehen Ron, Harry und Hermine. Ich winke ihnen zu aber sie scheinen zu überrascht davon zu sein, dass ich mit den Malfoys hier bin um das zu registrieren. Wir gingen zu unseren Plätzen, doch dabei entgeht mir nicht welche Blicke Draco den Weasleys, Harry und Hermine zugeworfen hat. Als er sich neben mich setzt, lehne ich mich in seine Richtung und flüster ihm so leise zu, dass nur er mich verstehen kann.

"Musst du so ein Arschloch sein?"

"Das geht dich nichts an" sagt er nur und richtet seine Augen auf das Spielfeld. Willkommen zurück, denke ich mir nur.

Als die Bulgaren und ihre Maskottchen vorgestellt werden, scheint auf einmal jedes männliche Wesen wie verzaubert. Einige beugen sich sogar gefährlich weit über die Brüstung der Loge. Sogar mein Vater, Lucius und Draco beugen sich weiter nach vorne um besser sehen zu können. Ich habe absolut keine Ahnung was hier vor sich geht. Dann lehnt sich eine Hexe zu mir herüber und sagt "Veela" und verdreht dabei die Augen. Achso. Jetzt rolle auch ich die Augen und verschränke genervt die Arme vor der Brust, bis das Spiel endlich beginnt.

Die irischen Jäger sind verdammt gut. Innerhalb von zehn Minuten haben die Iren 30 Punkte Vorsprung. Das Spiel wird immer härter und schneller. Die Bulgaren spielen nicht schlecht, aber sie haben keine Chance. Das Spiel ist beendet als Viktor Krum den Schnatz für die Bulgaren fängt. Dennoch verlieren sie das Spiel mit 10 Punkten Rückstand.

Die Iren springen auf und jubeln. Alles klatscht in die Hände oder umarmt sich. Die Freude ist beinahe mit den Händen zu fassen und steckt auch mich an. Ich grinse den ganzen Weg zurück zu unserem Zelt. Überall feiern und tanzen grün gekleidete Menschen. Man hört Musik aus unglaublich vielen Zelten. Ich laufe mit etwas Abstand hinter den anderen, weil ich damit beschäftigt bin meinen Blick von der einen feiernden Gruppe zur anderen wandern zu lassen. Ich laufe gerade an einer Haufen junger Iren vorbei, die ausgelassen an einem Feuer tanzen als einer von ihnen meine Hand ergreift und zu sich zieht.

"Bhuaigh muid!" ruft er und dreht mich an der Hand ein paar mal um meine eigene Achse und fängt mich dann auf. Er gebt mir einen schnellen Kuss auf die Wange und ruft noch einmal laut "Bhuaigh muid!" bevor er mich loslässt und sich wieder tanzend seinen Freunden zuwendet. Ich schüttel lachend den Kopf und streiche meinen Mantel glatt bevor ich mit schnellen Schritten wieder zu den anderen aufschließe. Malfoy hebt nur eine Augenbraue aber ich reagiere gar nicht drauf, dafür habe ich zu viel Spaß.

Zurück im Zelt wechsel ich meinen schicken Mantel gegen eine leichtere Jacke und nehme die Spangen aus meinen Haaren. Ich schnappe mir meinen Zauberstab und beschließe Harry, Ron und Hermine noch einen Besuch abzustatten. Ich will vorher meinem Vater Bescheid sagen, doch ich kann ihn nicht finden. Also gehe ich die Treppe runter, auf dem Sofa sitzt Draco und starrt mich an.

"Wo willst du hin?" fragt er und richtet sich auf.

"Zu Harry" sage ich und steuer auf den Ausgang zu.

"Du kannst nicht gehen. Mein Vater hat gesagt wir sollen im Zelt bleiben."

"Warum das denn?" Ich wüsste nicht, wieso ich das Zelt nicht verlassen darf.

"Bleib einfach hier." Sein Tonfall lässt eigentlich keine Diskussion zu. Aber ich denke gar nicht daran, mir von ihm sagen zu lassen, was ich tun soll. Also verlasse ich das Zelt.

Es ist noch angenehm warm dafür, dass es schon spät ist. Erst als ich schon gefühlte Ewigkeiten durch die Anlage laufe, fällt mir ein, dass ich gar keine Ahnung habe wo ich hin muss. Aber ich irre weiter durch die schmalen Wege zwischen den Zelten. Es sind nicht mehr so viele Leute draussen wie vorhin aber immer noch genug. Aus vielen Zelten hört man Musik und Stimmengewirr.

"Kannst du nicht einmal machen was man die sagt?" Draco steht plötzlich vor mir und packt mich am Arm. Seine blonden Haare wehen im leichten Wind.

Ich versuche mich loszureißen, "Ich weiß gar nicht, seit wann du dazu berechtigt bist über mich zu entscheiden" fauche ich. Er funkelt mich böse an.

"Ich entscheide gar nicht. Ich sage dir lediglich was gut für dich ist. Und wenn du klug wärst, dann würdest du auf mich hören!" Er wird rot während er spricht und baut sich bedrohlich vor mir auf. Darauf reagiere ich gar nicht. Ich habe keine Angst vor ihm. Also recke ich mein Kinn nach oben.

"Damit hätten wir dann wohl die Frage meiner Intelligenz geklärt" spotte ich.

Er lässt meinen Arm so plötzlich los, als hätte er sich verbrannt. "Na schön, dann mach doch was du willst! Wie kann man nur so verflucht stur sein wie du?" Er läuft in die Richtung davon aus der ich gekommen bin, doch bevor er um die Ecke verschwindet dreht er sich nochmal um. Ich will ihm gerade zurufen, dass er endlich verschwinden soll als es aufeinmal gleißend hell wird. Dann knallt es neben mir ohrenbetäubend laut und ich werde durch die Luft geschleudert.




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