Der Albtraum

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Rose

Als ich wieder vor meiner Tür lande ist es bereits dunkel. Ich habe eine Straße entdeckt, zu der ich nur 10 Minuten mit dem Besen brauche, eine weitere in 15 Minuten Nähe. Immerhin ein Anfang. Ich öffne unsere Tür und alles ist dunkel, bis auf eine kleine Lampe im Wohnzimmer. Ich lehne meinen Besen leise gegen die Wand und ziehe meinen Zauberstab. Ich habe keine Lampe angemacht und ich weiß, dass meine Eltern noch nicht wieder zurück sind. Also muss jemand anderes im Haus gewesen sein. Oder ist immer noch im Haus. Ich schleiche durch den Raum, darauf bedacht kein Geräusch zu machen. Mein Herz fängt an schneller zu werden, ich mochte die Dunkelheit noch nie besonders. Zumindest nicht alleine im Dunkeln zu sein. Ich schleiche gerade um die Ecke, als auf einmal das Licht angeht. Vor mir steht jemand mit dem Rücken zu mir. Er dreht sich gerade um und als ich sehe, dass er seinen Zauberstab erhoben hat, reagiere ich sofort.

"Expelliarmus!" mein Ruf ertönt durch das gesamte Haus und mir fällt ein Zaubertsb entgegen. Ich fange ihn auf und halte meinen weiterhin aufrecht, bis ich die Person erkenne, die vor mir steht. Seine blonden Haare hängen ihm in der Stirn und er schaut mich erschrocken an.

"Verdammt, Draco! Was machst du hier?"

"Ich soll hier bleiben, solange bei uns- Ich soll in den Ferien hier bleiben." Er hebt schützend die Hände.

"Und warum hat mir das keiner gesagt?"

Draco kommt langsam auf mich zu. "Kannst du erstmal deinen Zauberstab senken? Bitte?" Er schaut auf meine Hand die immer noch oben ist. Ich stecke meinen Stab in meine Hosentasche. "Bekomme ich meinen Zauberstab wieder?"

Ich drehe den Stab in meiner Hand und betrachte ihn ausgiebig. "Weißt du, eigentlich habe ich ihn im Kampf gewonnen. Vielleicht behalte ich ihn und hänge ihn an meine Wand." Ich gucke ihn gespielt ersnt an und er knurrt meinen Namen. "Ist ja gut" Ich laufe zurück zur Tür und drücke ihm im Vorbeigehen seinen Zauberstab in die Hand. Ich hebe den Besen auf und mache mich auf den Weg in mein Zimmer. Wenn meine Eltern den Besen im Flur sehen, stellen sie nur unnötige Fragen. Ich höre Dracos Schritte hinter mir. "Ist dir klar, dass ich dich innerhalb von einer Sekunde entwaffnet habe?" Ich drehe mich um und grinse ihm ins Gesicht. "Was hättest du getan, wenn ich dich hätte umbringen wollen?"

"Du hattest nur eine Chance, weil ich dir nicht weh tun wollte. Ich wusste ja, dass du das bist"

"Jaja, red dir das ruhig ein, wenn es deinem Ego damit besser geht." Als wir gerade durch meine Tür gehen, schnappt Draco mir den Besen aus der Hand und lässt sich auf mein Bett fallen, obwohl ich protestiere.

"Der arme Besen, total verkümmert. Wo warst du?" Er schaut vom Besen auf direkt in meine Augen. Ich weiß nicht ob ich ihm erzählen kann was ich vorhabe.

"Ich habe das Haus gefegt." Antworte ich sarkastisch. "Was glaubst du denn wo ich mit dem Besen war? Ich bin eben geflogen." Ich nehme ihm den Besen wieder weg und packe ihn auf meinen Kleiderschrank. Danach setze ich mich auf meinen Schreibtischstuhl, mit genügend Abstand zu Draco. "Also, was machst du hier?"

"Unsere Eltern hielten es für eine gute Idee wenn ich dir Gesellschaft leiste, dann bist du nicht ständig alleine. Deswegen verbringe ich die Ferien hier" Er deutet mit dem Kopf in die Richtung des Gästezimmers auf der anderen Seite des Flurs. Zwei Dinge gehen mir durch den Kopf. Erstens, klingt er als würde er etwas verschweigen. Als würde er nicht die ganze Wahrheit sagen. Und zweitens, frage ich mich wie ich einen ganzen Sommer mit Draco überstehen soll. Wenn er jeden Tag nur ein paar Meter enntfernt von mir ist. Ich wünschte wir wären normale Freunde. Dann könnte ich den Sommer einfach genießen mit ihm. Und dann würde es mir nichts ausmachen, dass er Pansy will. Aber das ist mir wohl nicht vergönnt. Ich merke gar nicht, dass ich das Gesicht verziehe bis Draco die Augenbrauen zusammen zieht.

"Es gefällt dir nicht, dass ich hier bin oder? Tut mir leid, ich hab das nicht entschieden. Aber keine Sorge, ich werde dich nicht belästigen." Er steht auf und will gehen aber ich halte ihn mit der Hand zurück.

"So war das nicht gemeint. Ich habe nichts dagegen, dass du hier bist." Seine Augen sind schon wieder viel zu Nahe und mein Mund wird trocken. Deshalb lasse ich ihn wieder los und trete einen Schritt zurück. Er runzelt die Stirn und schaut mich verwirrt an. "Na dann, du kennst dich ja schon aus hier. Ich würde jetzt gerne schlafen." Ich gehe zur Tür und öffne sie um ihm zu bedeuten, dass er gehen soll. Er tritt zögerlich bis zu mir.

"Okay" Ich schließe die Tür hinter ihm ab und atme erstmal erleichtert aus.

Draco

"Malfoy Manor ist diesen Sommer kein geeigneter Ort für minderjährige Zauberer Draco" Das sind die Worte die meine Mutter benutzt hat. Danach hat sie mir erklärt, dass auch Rosalie alleine ist und mich hierher geschickt. Ich habe nicht nachgefragt warum ich nicht zu Hause sein soll. Wenn ich ehrlich bin, will ich es gar nicht wissen. Und wenn ich noch erhlicher bin, dann kenne ich die Antwort sogar. Aber solange es mir möglich ist, werde ich das Offensichtliche leugnen. Also bin ich hergkommen. Rose ist anders, irgendwas verheimlicht sie. Sie kann mich kaum ansehen und hat sogar absichtlich Abstand von mir gehalten. Das hat sie nicht mal gemacht, als sie mich noch gehasst hat. Es gefällt mir ganz und gar nicht. Ich will wissen was sie macht und was sie denkt. Aber ich lasse ihr diesen Abend und verlasse ohne Protest ihr Zimmer. Ich hab noch genug Zeit herauszufinden was los ist.

Rose

Ich fliege durch die Umgebung und suche die Straße. Aber ich kann sie nicht finden. Ich muss zu Harry, ich muss wissen ob Lord Voldemort wieder da ist. Um herauszufinden ob meine Eltern... ob sie dazugehören. Ich suche vergeblich seit mehr als einer Stunde, ich lande neben einem Baum um kurz Pause zu machen. Ich lande in weichem Gras und stütze mich auf den Knien ab um durchzuatmen. Als ich wieder aufblicke bin ich umgeben von Hecken, die so hochgewachsen sind, dass ich kaum bis an ihr Ende gucken kann. Nebel steigt vom Boden auf, der plötzlich kahl und trocken ist. Es ist zu dunkel um viel sehen zu können, also taste ich nach meinem Zauberstab aber er ist nicht da. Ich muss ihn verloren haben bei der Landung aber als ich mich umdrehe ist nur Hecke hinter mir. Ich laufe los mit dem Gefühl beobachtet zu werden. Es ist als würde ich Schritte hinter mir hören aber wenn ich mich umdrehe kann ich niemanden entdecken. Kaum bin ich um eine Ecke, fange ich an zu rennen. Mir bleibt nichts anderes übrig ohne Zauberstab. Ich werde immer schneller, genau wie mein Atmen. Die Schritte werden immer lauter, ich weiß genau, dass jemand hinter mir ist. Ich laufe so schnell ich kann durch die schmalenn Gänge. Immer wieder lande ich in Sackgassen und muss die Richtung wechseln. Bei jeder Ecke um die ich gehen muss, bleibt mein Herz fast stehen vor Angst, dass er vor mir auftaucht. Also renne ich weiter bis mir die Beine schmerzen. Ich renne bis ich endlich auf einer freien Fläche ankomme und wieder Rasen unter meinen Füßen spüre. Ich drehe mich um, niemand ist da. Als ich mich genauer umschaue sehe ich jemanden in der Mitte der Fläche liegen. Ich weiß wer das ist. Cedric liegt da am Boden. Er rührt sich nicht. "Nein!" Ich renne zu ihm und schüttel ihn aber er starrt mich nur aus seinen leeren Augen an. Kein Funkeln liegt mehr in seinen Augen, seine Wangen sind nicht mehr gerötet. Kalt und blass liegt er vor mir. "Cedric, bitte" Ich spüre wie die Tränen über meine Wange fließen. Aus dem Augenwinkel kann ich sehen wie mehrere Gestalten die Rasenfläche betreten. Sie tragen schwarze, wehende Umhänge und Masken. Sofort stellen sich meine Nackenhaare auf. Todesser. Ich stelle mich wieder auf, ich habe zwar keinen Zauberstab aber ich bin kampfbereit. Einer der Todesser macht einen Schritt auf mich zu bevor er die Maske abnimmt. Ich kenne ihn.

"Vater?" Das kann nicht sein, nein das ist nicht möglich. Noch mehr nehmen ihre Maske ab. Ich erkenne meine Mutter unter ihnen, und die Malfoys. "Nein, nein, nein" Meine Mutter kommt auf mich zu aber ich weiche zurück. "Halt! Komm nicht näher!"

Sie blickt mich an, fast liebevoll. "Er war im Weg. Er musste weg Rosalie, versteh doch." Sie streckt die Hand nach mir aus. "Komm mit, Rosalie"

Ich schlage ihre Hand weg. "Ich will nicht mitkommen! Das ist nicht richtig, er war unschuldig!" Plötzlich verändert sich ihr Gesichtausdruck. Sie starrt mich wütend an.

"Komm mit oder du musst sterben, wie er. Du hast die Wahl. Aber entscheide dich, bevor es zu spät ist Rosalie." Sie deutet auf Cedric neben mir. Nur, dass es nicht mehr Cedric ist. An seiner Stelle liegt Draco. Er hat Dreck in den Haaren und seine Gliedmaßen sind eigenartig verdreht. Aus blassen, matten Augen starrt er in den Himmel.

"NEIN!"





Roses and PeppermintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt