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Lucys P.o.V
Nachdem ich ins Bett gegangen war, schlief ich sofort ein. Als ich am nächsten Tag erwachte, fuhr ich mir über das Gesicht und öffnete langsam meine Augen, wir wollen es ja mit der Motivation nicht übertreiben. Unmotiviert und mit geschlossenen Augen, schwang ich meine Beine aus dem Bett und streckte meine Hände in die Höhe. Dann bog ich mein Kreuz durch und wartete auf das wohlbekannte Knacksen. Ich öffnete also meine Augen und sah in den Raum, direkt zu River, der in einer Ecke stand. Seine Arme waren vor de Brust verschränkt und er sah auf sein Handy. Er hatte mich bemerkt, da war ich mir sicher, immerhin war es River, aber es rührte sich keinen Millimeter und machte keinen Anschein sich für meine Präsenz zu interessieren.
Sofort war ich hellwach und rannte zu ihm. Kurz vor ihm wurde ich langsamer, ich wollte mich nicht wie ein überdreht Hund auf ihn stürzen. Ich fasste mich also kurz und atmete ruhig aus, bevor ich versuchte ihm in seine Augen zu blicken. Ich wollte an seine Wange fassen, doch er hielt meine Hand davon ab und drückte sie zu mir zurück. Sein Griff war hart und unvorsichtig. Er sah mich nicheinmal an. "Riv-", begann ich meinen Satz. Er unterbrach mich mir einer Handbewegung und fuhr sich über das Geicht. Ich war doch kein dummer Hund! Ich durfte doch wohl noch reden. Er wirkte genervt, alles schien ihm auf die Eier zu gehen. Dann trat er vor mich und sah auf mich herab.
Ich wollte doch nur mit ihm Glücklich werden.. denn ohne ihn ging es nicht.. wieso war er so? Warum tat er mir das an?
"Rede mit mir.."
"Ich möchte, dass du nach Italien verlegt wirst, du musst weg von hier."
"NEIN! Du meinst wohl eher, ich muss weg von dir!", sagte ich erbost über diese dumme Aussage.
"Es war um sonst.", schnaubte er.
"Was?", fragte ich und zog die Augenbrauen hoch.
"Wir. Ich habe dir gesagt , ich bin ein Mann für die Nacht, nicht für die Ewigkeit.", sagte er dann ruhig.
"Hast du jemanden Anderen? Willst du mich deshalb weg haben?", hauchte ich.
Meine Augen begannen zu Tränen und meine Wangen wurden rot.
"Ich habe keinen Bock auf diese Beziehungsscheisse.", zischte er.
"Ich habe mit meiner Freiheit davür bezahlt! Ich habe dich immer gut geredet, nach allem was du getan hast!!", schrie ich nun und biss mir dann auf die Lippe um nicht zu schluchtzen.
"Ich habe dich nicht darum gebeten! Und ich gebe einen Fick auf das, was andere Menschen denken.", knurrte er.
Ich wischte mir die Tränen weg und mir kam die Hand aus, welche wenig später in seinem Gesicht landete, dass es laut klatschte.
Er sah mich zornig an und brüllte mich an."Ich werde dein fucking Leben nicht mehr gefährden!!"
Er drückte mich gegen die Wand, es schmerzte und ich wand mich wimmernd hin und her.
"Aber du kleine Hure willst es nicht verstehen!!", schrie er weiter und ließ von mir ab. Ich winselte und atmete schneller, wobei mein Herz zu Stechen begann. Ich hustete wie wild und hörte ein klingeln in den Ohren und River, der fluchend von mir abließ. Er stürmte zu einem Regal und holte meine Herztabletten, meine Sicht wurde schlechter und ich spürte, wie er mir den Mund öffnete und die Tablette hineinlegte. Ich spürte auch eine Flüssigkeit, sie war neutral, Wasser. Doch ich wollte sie nicht schlucken. Ich spuckte sie ihm ins Gesicht. Dann spürte ich ein brennen an meiner Wange, aber alles war scho etwas taub. Er quetschte meinen Mund auf und stopfte noch eine hinein. Er leerte Wasser nach und hielt mir den Mund zu, sodass sich der bittere, brennende Geschmack ausbreitete und ich mit letzten Kräften schluckte, um dieses Zwangsgefühl loszuwerden.
"Luc. Hör auf mich zu provozieren.", keuchte er gepresst.
Weinend verschluckte ich mich und stieß ihn von mir weg, ich tastete mich zum Ausgang des Zimmers vor und rannte so gut es ging vor ihm davon, doch er kam mir nicht nach. Wahrscheinlich war es besser, dennoch wollte ich seine Hände an meiner Hüfte spüren. Ich wollte, dass er mich zurückhielt. Ich wollte, dass er mich anschrie, meune Güte jede Ohrfeige wäre mir lieber gewesen, als hier ohne ihn zu sein. Wenn es mit uns zuende war, würde ich wieder lieben? War gar keine Chance für unsere Liebe geblieben??
Dann musste ich an den Tag denken, wo ich in das Krankenzimmer von Ally gestürmt war, sie lagen gemeinsam im Bett. Er sah glücklich aus. So wie sie hatte er mich selten angesehen. Er war glücklicher, ich würde ihm dieses Glück nicht so einfach geben können... diese Blicke... und ich war trotzdem so dumm und zerstörte einen der letzten schönen Momente, die er mit ihr hatte.
Ich lief in den Gruppenraum, wo mich alle verwundert ansahen, ich vergaß, Tränen waren hier Mythen. Nur selten wurden sie gesichtet, und wenn, wurden sie sofort zu Staub, um den kleinsten Hauch von Emotion zu verbergen... um den Schein zu wahren, dass hier alle Gefühlskalt und abgestumpft waren.
Ich wusste, dass es falsch war, zu versuchen über ihn hinweg zu kommen, denn egal was passieren würde, ich würde immer zu ihm zurückkommen. Er löste immer etwas in mir aus... ein Kribbeln, ein Gefühl der Sicherheit... Ich würde immer ihm gehören, nur musste ich lernen, dass er nicht immer in gehören würde. Niemand sagte, dass es einfach werden würde, niemand sagte, dass wir zusammen sterben würden, aber wenigstens hatten wir es probiert. Vielleicht ist zu viel schiefgelaufen. Vielleicht waren wir docht nicht so füreinander bestimmt, wie ich es gern hätte und eventuell liebte er mich nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte.
Ich rannte weiter in einen anderen Gang, als zu viele Leute auf mich zusteuerten. Ich warf mich gegen eine Tür und erschrak.

 Ocean EyesWhere stories live. Discover now