Auf Ewig

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PoV Greta:

Greta stieg vom Pferd und Band es vor ihrer Hütte fest. Sie fütterte es und gab ihm Wasser, bevor sie gähnend die Tür öffnete. Ihr Mantel klimperte, als sie ihn abstreifte. Sie stellte ihr Schwert neben der Tür ab und wusch sich sich die Hände. Ihre Haut war zwar sauber, doch sie ging lieber auf Nummer Sicher, bevor sie Tod und Gewalt in ihr Haus brachte.
Die Tür öffnete sich und Carla trat heraus, ein kleines Bündel in den Armen. Greta streckte die Hände nach Erwin aus und drückte ihn an ihre Brust. Er brabbelte leise im Schlaf, dann schmiegte er die Stirn an ihre Schulter und zog an einer Strähne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. Carla hielt sich den Finger an die Lippen und Greta nickte verstehend und setzte sich an den Küchentresen.
"Geh wieder ins Bett", raunte sie Carla leise zu. Sie nickte dankbar und verschwand auf leisen Sohlen. Greta seufzte und wiegte Erwin sanft in ihren Armen.
Es war ein halbes Jahr vergangen, seit dem er geboren war. Vier Monate, seit sie ihrem Posten im Aufklärungstrupp abgetreten hatte und drei, seit denen sie wieder in ihrer Hütte lebte. Carla war mit ihr gezogen, als sie nachts heimlich aus dem Schloss verschwunden war. Das war, nachdem die neue Generation Jägeristen sie und ihr Kind eingefordert hatten.
Historia selbst hatte ihr geraten, zu verschwinden, da die politische Lage viel zu verstrickt war, als das sie ihr hätte helfen können. Keine Spur von Levi. Historia hatte gesagt, er wäre verschwunden, als Eren gestorben war. Im Garten ihres Hauses war ein Grabstein, den Greta vermied, anzusehen. Carla hatte ihn aufgestellt. Für sie und Erwin, auch wenn sie einen großen Bogen darum machte. Für sie fühlte es sich an, wie ein Messer, dass sich langsam zwischen ihre Rippen bohrte.
Greta war am Leben.
Erwin war am Leben und er brauchte seine Mutter. Sie konnte es sich nicht erlauben, für immer auf Levi zu warten. Erwin gluckste leise im Schlaf ubd sie Strich ihm zärtlich über das kleine Köpfchen.
Greta lehnte die Arme auf den Küchentisch und schloss die Augen. Sie wusste kaum, wie lange sie gedöst hatte, als sie dass Geräusch hörte. Zuerst hielt sie es für einen Fuchs, der im Unterholz herumkroch. Doch das Geräusch war viel zu selbstsicher. Wie ein Klonken und dann Fußschritte.
Greta erhob sich und drückte Erwin an ihre Brust, während sie mit der anderen Hand nach ihrem Messer griff. Mit dem Griff der Klinge pochte sie an Carlas Tür. Sie öffnete ubd stumm deutete Greta auf den versteckten Tunnel unter ihrem Haus. Carla nickte und rüttelte Ester wach, sie streckte die Arme nach Erwin aus, aber Greta schüttelte den Kopf. Sollte es zu einem Kampf kommen, war er bei ihr am sichersten. Leise schloss sie die Tür.
Greta legte ihr Baby in seinen Kopf und schob ihn leise unter den Tisch, bevor sie die andere Klinge zückte.
Es war gut möglich, das wer auch immer dort draußen war, nur ein Reisender war, der zufällig auf ihre Hütte gestoßen war.
Oder es war ihr jemand gefolgt. Greta war zwar selbstsicher, doch nicht so arrogant, zu glauben sie würde überhaupt keine Spuren hinterlassen.
Ein Klonken auf der Veranda. Vielleicht hätte sie Carla doch bitten sollen, Erwin mitzunehmen. Dann schwang die Tür auf.
Greta wartete nicht, bis der Angreifer hineinkam, sondern stürzte sich auf ihn.
Er fiel nach hinten, so schnell, wie ein gefällter Baum. Sie riss die Klinge hoch.
"Wer bist du!", schrie sie, "Und was willst du hier?" Das Schnalzrn einer Zunge.
Das Geräusch ließ sie erstarren.
"Greta" ihr Name. Mehr nicht. Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie begann zu zittern.
"Levi?", ihre Stimme klang schwach in der Dunkelheit.
"Du bist schwer", murmelte er, doch gleichzeitig streckte er die Arme nach ihr aus. Seine Hände berührten ihre Unterarme, die Messer fielen ihr Klinge d aus der Hand. Langsam baute sie den Druck ab, soweit, dass er sich aufsetzen konnte.
Ein schwarzer Schopf. Graue Augen. Dann presste er seinen Mund auf ihren. Greta brauchte einen Augenblick, bevor sie sich an ihn schmiegte.
"Du lebst", stieß sie aus und wusste nicht, ob es eine Frage oder Feststellung war.
"Dumme Frage", brummte er abwehrend, "Ich hab es dir doch versprochen" sie hielt sein Gesicht von sich. Betrachtete ihn. Narben zogen sich über sein Gesicht, seine Lippen. Ein Auge hatte er verloren. Doch das andere... es war immer noch stahlgrau. Sein Geruch immer noch der gleiche.
"Hör auf zu heulen", murmelte er.
"Warum hast du so lange gebraucht?!", fauchte sie. Er öffnete den Mund.
"Hat wohl etwas länger gedauert, als erwartet", sagte er.
"Weißt du, was du alles verpasst hast?!", rief sie und Tränen rannen über ihre heißen Wangen, "Was du..." sie brach ab.
"Greta", murmelte er und bemühte sich um einen beschwichtigenden Tonfall, "Ich weiß es. Ich weiß es... alles" seine Hand berührte ihren Bauch.
"Und du bist nicht zurückgekehrt" sie vergrub das Gesicht in ihren Händen und schluchzte. Er schlang dir Arme um sie.
"Hangi hat es mir kurz vor ihren", ein kaum merkliches Schlucken, "Tod erzählt. Das war auf dem Schlachtfeld. Es tut mir leid" er vergrub das Gesicht in ihrem Haar.
"Es tut mir leid", wiederholte er. Sein sauberer Geruch hüllte sie ein. Wie sehr sie sich die Monate danach verzerrt hatte. Wie sehr sie sich gewünscht hätte, er würde plötzlich wieder vor ihr Stehen.
Greta zwang sich, zitternd aus zu atmen. Sie presste die Lippen aufeinander.
Erwin gluckste und rettete sie vor einer Antwort. Levi sah über ihre Schulter und wurde blass.
"Es ist ein Junge", sagte sie leise, ohne ihn anzusehen, "Erwin" Levi starrte sie an. Sie konnte das Brennen in seinem Blick kaum aushalten und stand langsam auf.
Erst als er sich ebenfalls aufrichtete bemerkte sie die Krücken. Seine Beine waren an mehreren Stellen gebrochen und schief wieder zusammen gewachsen. Er richtete sich auf.
"Darf ich", es war keine Frage im eigentlichen Sinn. Sie nickte langsam. Levi trat mit den Krücken langsam über die Schwelle und blieb dann unschlüssig stehen.
"Greta?" Ihre Augen trafen sich, "Ich" er stoppte, "Ich liebe dich" sie öffnete die Lippen.
"Ich hab nie aufgehört an dich zu denken. Ich", er sah sie an, "Ich wollte, dass du das weißt" Worte verstopften ihr die Kehle. Levi humpelte an ihr vorbei. Sie bückte sich nach dem Körbchen und hob Erwin in ihre Arme. Er gluckste freudig.
Greta wagte Es nicht, ihn anzusehen.
"Er ist gesund", sagte sie, "Und stark. Hat einen Bärenhunger."
"Er sieht aus wie du", murmelte Levi. Sie bemerkte, wie seine Hände fast schon routiniert zu den Stellen griffen, wo einst sein 3DMA gewesen waren. Als müsste er sich kampfbereit machen.
"Willst du", fragte sie, "Ihn halten?" Sie wagte einen kurzen Blick.
Er streckte die Hände aus. Seine Finger waren zerschrammt und der rechten Hand fehlten ihm der Ring- und Kleine Finger.
Behutsam legte sie Erwin in seine Arme.
"Er ist so klein" sie konnte seinen Tonfall nicht einordnen, "Wird er nicht" er suchte nach dem richtigen Wort, "Kaputtgehen, wenn ich ihn halte?" Greta lachte kurz auf.
"Er ist ziemlich wiederstandsfähig", sagte sie, "Hält mich die Nächte lang wach" die wagte einen Vorsprung und zwinkerte ihm zu, "Wie sein Vater" Levis Blick begegnete ihrem und er schnalzte mit der Zunge.
Sie lachte wieder. Dann wurde sie ernst.
"Wir haben nie", fing sie an, "Darüber gesprochen. Ob du Kinder willst" sie Rang die Hände, "Ob wir Kinder wollen" Levi sah sie an.
"Wir haben generell nie über die Zukunft gesprochen", sagte er. Sie sah wieder zurück auf Erwin.
"Ich dachte nicht", murmelte er, "Das ich Vater sein könnte" er fasste Erwin fester. Greta hielt den Atem an.
"Ich weiß es immer noch nicht" Ihre Blicke trafen sich, " Aber Ich will es versuchen" Greta schluckte. Tränen sammelten sich in ihren Augen.
"Fang nicht wieder an zu heulen" sie boxte ihm gegen den Arm. Er schnalzte mit der Zunge. Erwin patschte gegen Levis Brust.
"Komm her", vorsichtig umfasste er Erwin mit einer Hand und zog sie mit der anderen an sich.
"Ich will dich", sagte er, "Ihn, ich will das alles hier. Mit dir" sie nickte, unfähig zu sprechen. Greta vergrub den Kopf in der Kuhle seines Halses. Sein Körper war so zerschrammt und zerstückelt, und doch war er ihr nach wie vor so vertraut.
"Ich hab doch gesagt, nicht heulen", brummte er.
"Jetzt tu nicht so", schluchzte sie, "Ich heule nur wegen dir!"
"Sag das nicht" seine Finger strichen ihr beruhigend über den Rücken.
"Und du?", fragte er schließlich angespannt, "Willst du es auch?"
"Natürlich", sagte sie.
"Ich meine richtig", sagte er, "Nicht als Partnerin. Sondern als" er stockte, "Meine Frau" Greta löste sich von ihm, um ihn anzusehen.
"Ist das ein Antrag?", fragte sie.
"Zwing mich nicht auf die Knie zu gehen" er deutete auf seine Beine. Greta starrte ihn an.
"So richtig deine Frau?", harkte sie nach, "Greta Ackermann?"
"Oder Levi Ducane, wie es dir besser gefällt" Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
"Ich will das sie alle wissen, dass du zu mir gehörst. Das wir zusammen gehören" Langsam kramte er in seiner Jackentasche und holte ein Kästchen hervor.
"Was sagst du?" Greta spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen.
"Ja"
Erwin lachte erfreut, als sie sich küssten.

Epilog:

"Kann ich nicht noch länger aufbleiben?", das Mädchen mit dem rabenschwarzem Haar zupfte am Ärmel des Mannes mit den Narben und dem grauen Auge. Er sah zu ihr, in diese großen grünen Augen.
"Was hat deine Mutter gesagt?", brummte er. Sie zog eine Schnute.
"Nein", antwortete sie.
"Warum sollte meine Antwort anders sein?", fragte er.
"Weil Mama nicht dein Chef ist", bot sie an und grinste. Der Mann schnalzte mit der Zunge und hob sie hoch auf seinen Schoß, bevor er seinen Rollstuhl ins Kinderzimmer rollte.
"Ab ins Bett mit dir" er hob sie in ihr Bett und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Nimm dir mal ein Beispiel an deinem Bruder" Der Junge mit dem flachsblonden Lockenkopf hob den Kopf und grinste seiner Schwester von seinem Bett aus zufrieden zu, "Genau Isabel!"
"Pssst", eine Frau erschien im Türrahmen, ein schlafendes Kind auf den Armen. Ihr langer Zopf baumelte über ihre Schulter.
"Maria ist gerade eingeschlafen", ermahnte sie die zwei. Sie legte das Kind in das kleinste Bettchen neben der Tür. Das Bett hatte einst Erwin gehört, dann Isabel, jetzt Maria" Greta beugte sich herab und gab Maria einen Kuss, bevor sie sie zudecken, dann ging die zu Isabel und schließlich Erwin.
"Träumt Was schönes", murmelte Levi.
"Gute Nacht", flüsterte Greta, "Und jetzt ist Schlafenszeit." Sie warf Isabel einen warnenden Blick zu, bevor sie ihn hinaus in den Gang schob.
Er griff nach ihrer Hand.
"Ich gebe ihr fünf Minuten", murmelte sie.
"Schade" Levi fasste nach ihrer Hand, an der zwei Ringe steckten, einer mit einem verdammt teuren Stein und ein schlichter silberner.
"Ich hatte gedacht, für uns hieße es auch Schlafenszeit" Er zog sie nach vorne. Greta ließ sich auf seinen Schoß sinken.
"Klingt verlockend", flüsterte sie und Stahl sich einen Kuss. Ohne sich von ihr zu lösen, schob er die Räder seines Rollstuhls in Richtung ihres Schlafzimmers.
Sie hatten eine Weile in der Hütte gewohnt, waren erst nach ihrer Hochzeit in das neue Haus gezogen. Greta war wieder schwanger geworden. Er hatte seinen Teeladen ein paar Tage vor der Geburt seiner Tochter aufgemacht.
Fünf Jahre waren vergangen und die Welt die er gekannt hatte, hatte sich verändert.
Doch in ihrem Haus war es warm und roch nach Tee und er hörte seine Kinder lachen. Seine Frau lachen. Levi schloss die Schlafzimmertür.
"Siehst du?", brummte Er und Strich ihr eine wiederspenstige Strähne hinters Ohr. Greta grinste verschwörerisch.
"Schlafenszeit" sie küsste ihn.
Damals im Untergrund hatte er geglaubt, er wäre für die Dunkelheit bestimmt worden. Das er nur zum Töten und vernichten gemacht war.
Heute wusste er es besser.
Er lächelte seine Frau an, während er sie langsam zum Bett schob.
Dann hob er Greta hoch und ließ sie auf der Matratze ab, als würde sie nur aus Luft und Liebe bestehen bevor er sich hoch hievte und sie in dir Matratze drückte.
Der Ring an seiner Hand blitzte im silbernen Mondlicht auf.
"Ich liebe dich", murmelte er.
Bis zum Tod und darüber hinaus.
Greta grinste.
"Ich liebe dich auch"

So Leute, das letzte Kapitel.
Ich glaube, ich bin nicht die einzige, die nicht sicher war, ob es jemals erscheinen wird :)
Ich hoffe Euch hat die Geschichte genauso gefallen wie mir.
Ich habe lange herumprobiert, aber das war das einzige Ende, dass mir für beide angemessen erschien.
Danke für die vielen Reeds und Likes und das ihr bis zum Ende drangeblieben seid.

                               ♡♡♡

(Und falls Ihr Gefallen an meiner Art Geschichten zu schreiben gefunden habt oder genauso obsessed mit Jujutsu Kaisen, insbesondere Satoru Gojo seid, wie ich, dann schaut auf jeden Fall mal auf meinem Account nach, da schreibe ich gerade an einer neuen Fan Fiktion)

Love and InstinctWo Geschichten leben. Entdecke jetzt