Feuer- und Hitzeschwaden zogen an Greta vorbei und katapultierten ihren Körper durch die Luft. Sie landete hart auf dem Rücken und schrabbte auf der Seite weiter und hinterließ eine Spur aus aufgerissener Erde. Die Luft wurde ihr beim Aufprall aus den Lungen gepresst und sie röchelte ein paar Mal, atmete versenkte Rußgetränkte Luft ein. Wassertropfen und Dampfschwaden umhüllten sie, die zweite Bombe musste schon in den Fluss gefallen sein, als sie detoniert ist.
Zitternd versuchte sie sich aufzusetzen, als ein Schatten vor ihr auftauchte und ihr heftig in den Bauch trat. Ihr Körper rollte über die aufgerissene Erde.
"Fünf Jahre!", brüllte David. Greta rollte sich gerade weg, als er erneut zu einem Tritt ansetzte, "Jasper musste fünf Jahre in deinem Schatten stehen! Er hat es verdient, der neue König zu sein!" Wütend, da er sie verfehlt hatte, hob David nochmal sein Bein, Greta rollte sich auf ihre Hände, holte Schwung und landete mit den Knien auf Davids Brust. Er wurde von der Wucht umgeworfen.
"Es ist nicht meine Schuld, dass ich besser bin, als Jasper!", stellte Greta klar und holte mit ihrer geballten Faust aus. Sie zielte auf seinen Unterkiefer. Ein lautes Knacken ertönte, als ihre Faust auf seinen Knochen traf. David brüllte auf und schleuderte sie von sich herunter. Greta kam ein paar Meter entfernt wieder auf die Füße. Im Nächsten Moment hielt sie ein Messer in der Hand.
Schwankend richtete David sich auf.
Er funkelte sie an und zog etwas von seinem Gürtel. Im Ersten Augenblick glaubte sie, es handele sich um eine einfache Peitsche. Doch von Davids Hand baumelten drei lange Seile aus Schneidedraht, beschwert von eisernen spitz zulaufenden Klingen.
"Stirb, kleine Spinne!", knurrte er. Dann wirbelte er seine Seile durch die Luft.
Greta reagierte blitzschnell sie wich dem ersten Seil geschickt aus, ließ sich nach hinten auf ihre Hände fallen und vollführte im Handstand einen Sprung zwischen den beiden Drähten hindurch. Dabei blutete die Wunde in ihrer Schulter und erinnerte sie daran, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Greta duckte sich hinter einen Baum und hörte, wie sich zwei Klingen in den Stamm des Baumes bohrten. Sie packte den Dolch fester. Das Metall schmiegte sich weich und vertraut in ihre Handfläche und für einen kurzen Moment fand sie Trost in der Berührung. Dann wickelte sich einer der Drähte um den Baumstamm und hätte sie fast geköpft, hätte sie sich nicht instinktiv fallen lassen.
Greta schoss hinter dem Baum hervor, zielte und wirbelte ihr Messer blitzschnell durch die Luft.
Es knallte klirrend gegen den Schneidedraht und fiel zu Boden. David lachte höhnisch und Greta war gezwungen, hoch in die Luft zu springen, um einem der Drähte auszuweichen. Im Sprung packte sie einen Ast über ihr und zog sich daran hoch. Greta stemmte ihre Füße gegen den Ast und sprang ab, mit gezücktem Dolch direkt auf Davids Hals zu. In diesem Moment wickelte sich einer der Schneidedrähte um ihr Bein. Sie schrie auf, fiel aus der Luft, würde von dem Draht, der sich in ihr Fleisch gebohrt hatte nach unten geschleudert. Blut hatte sofort den Stoff ihrer Hose durchtränkt. Der Schnitt schien nicht tief zu sein, schien keine Sehnen durchtrennt zu haben, aber er machte es ihr unmöglich, ihr Bein zu benutzen, geschweigeden zu kämpfen. Sie hob den Kopf von dem Boden, nur um in Davids siegessichere Gestallt über ihr zu blicken.
"Bettele um dein Leben!", zischte er und zielte mit einer Pistole auf sie.
"Da ist der Unterschied zwischen dir und mir!", knurrte Greta,
"Ich bettele nicht!"PoV Levi:
Levi schaffte es gerade noch, sich an einem der Brückenpfeiler mit seinen 3DMA festzuschnallen, als die Bomben explodierten. Ein blonder Schatten wurde durch die Luft geschleudert, Wasser aus dem Fluss regnete auf ihn herab, während Feuerzungen an seiner Haut und seinen Kleidern leckten. Schützend hob er die Hände vor sein Geschicht, bis die Außentemperatur wieder ein einigermaßen erträgliches Maß erreicht hatte.
Er sah sich um.
Sie war verschwunden. Vielleicht hatte die Explosion sie in Stücke gerissen. Oder sie war in den Fluss gestürzt. In jedem Fall wäre er sie los gewesen.
Bis er ein schmerzerfülltes Aufkreischen über sich hörte. Levi schnalzte mit der Zunge. Dann schoss er auf die noch intakte Brücke.
Auf der Brücke war die Hölle los. Menschen schrien und rannten durcheinander, versuchten zu verstehen, was gerade geschehen war. Hinter sich erkannte Levi die Grünen Umhänge seiner Einheit, die Flügel der Freiheit, die im Wund flatterten. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge auf die andere Seite der Brücke, wo er den Schrei vernommen hatte, es war ihm egal, dass er dabei auf Füße trat oder unachtsame Menschen zur Seite schubste.
Die Andere Seite war wohl einmal eine Wiese mit einem Weg gewesen. Jetzt war es nur noch eine Kraterlandschaft, ein Bild der Verwüstung. Dampfschwaden zogen umher, als er zwei Gestallten erkannte.
Einen großen muskulösen Mann, der sich mit einer kleinen zierlichen Gestallt prügelte.
Greta wirbelte gerade durch die Luft, als der Draht sich um ihr Bein wickelte und sie zu Boden fiel. Der Mann beugte selbstgefällig seinen Kopf und zog eine Pistole aus seinem Gürtel.
"Bettele um dein Leben!", sagte er.
"Da ist der Unterschied zwischen dir und mir!", knurrte Greta, und sah mit eiserner Entschlossenheit in die Augen des Mannes, "Ich bettele nicht!"
In diesem Moment explodierte etwas in Levi's Kopf. Jede Synapse, jedes Neuron schickte einen Impuls, gleich einem Stromschlag durch seinen Körper.
Plötzlich nahm er alles um sich herum überdeutlich war; den Geruch von Schießpulver und Rauch, die Hitze der schwelenden Erde, das Geräuch, als der Mann die Sicherung des Revolvers losließ. Und sein ganzer Verstand, alles was Levi war, richtete sich auf dieses eine Ziel: Sie.
Schneller und mit mehr Kraft, als Levi sich selbst je zugetraut hatte, warf er eine seiner Klingen. Sie bohrte sich in den Lauf der Pistole gerade, als der Mann den Abzug drückte.
Die Pistole zerbarst in seiner Hand und ehe Levi verstanden hatte, was er da eigentlich tat, hatte er ihm seine andere Klinge schon in den Leib gerammt. Der Mann sank in sich zusammen, doch Levi beachtete ihn nicht, sondern kniete sich neben sie, schob die Hände unter ihren Körper und hob sie hoch. Sie stöhnte schmerzerfüllt, Blut quoll aus der Wunde an ihrem Bein. An einem Schnitt an ihrem Arm.
"Was muss ich tun, damit ihr mich in Ruhe lasst?", stöhnte sie, als Levi sich in Bewegung setzte.
"Sei still, Balg!", knurrte er. Sie stieß ein angestrengtes Lachen aus, der Wiederhall eines höhnischen Gelächters schwang darin mit.
"Bin ich froh, dass ich dein Hemd vollblute!", zischte sie und krümmte sich vor Schmerzen.
"Du wirst es waschen!", erwiderte Levi und eilte über die Brücke, bis er einen leeren Karren fand.
"Den Teufel werde ich...", antwortete sie, ihre Lieder flatterten. Er schüttelte sie, legte sie dann auf den Karren ab.
"Hey!", brüllte er sie an, "Rotznase! Bleib gefälligst wach!" Einer der Passanten meldete sich zu Wort.
"Das ist mein Karren!", sagte er zögerlich. Levi funkelte ihn an, und er wisch zurück.
"Der Karren wurde vom Militär beschlagnahmt!"
Alle Anwesenden drehten sich zu Kommandant Erwin um, der mit hinter dem Rücken verschränkten Händen die Brücke entlang Schritt. Der Mann öffnete den Mund, als sein Blick wieder auf Levi fiel, mit seinen blutverschmierten Kleidern, dem schwelenden Umhang und dem bewusstlosen blutende Mädchen in seinen Armen. Er schloss den Mund und trat einen Schritt zurück.
"Armin, Sasha!", kommandierte Erwin die Beiden. Gehorsam traten sie vor.
"Kümmert euch um die Verletzungen des Mädchens! Jean, du lenkst den Wagen!" Erwin schwang sich auf den Karren und wartete, bis die Mitglieder von Levi's Einheit auf dem Karren Platz gefunden hatten, bevor er Levi einen bohrenden Blick zuwarf.
"Berichte", forderte er ihn auf. Und Levi folgte dem Befehl, wobei sein Blick immer wieder häzu der bewusstlosen Frau neben ihm glitt.Auf der Brücke blieb ein einziger Mann zurück, die Hände um den Körper geschlungen, Tränen rollten seine Wangen hinunter.
Und kein Einziger hörte, wie er leise Schluchzte:
"Der Karren ist ein Familienerbstück"So, wieder ein Kapitel geschafft, hoffe, es gefällt euch. Viele Grüße.
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Love and Instinct
FanfictionGreta Ducane ist attraktiv, kampferprobt und eine gesuchte Auftragskillerin. Im Schatten von Kummer(einer Stadt innerhalb von Mauer Rose), hält sie sich im Dienste einer Rebellengruppe über Wasser, bis sie eines Tages verraten wird und alles was sie...