Der Kirchturm

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PoV Levi:

Levi lag mit Erwin und Hangi auf einem Dach und beobachtete Conny, Sasha und Jean beim Durchsuchen des Kasinos. Zumindest versuchte er es.
In seiner Brust war ein Knoten, der sich ganz langsam zusammen zog, seine Muskeln waren bis zum Zerreißen angespannt und er krallte seine Hände so heftig in das Dach, dass seine Fingerknöchel weiß hervor traten. Erwin warf ihm einen stirnrunzelnden Blick zu.
"Sie hat eine leichte ungefährliche Mission. Konzentrier dich, Levi" Hangi runzelte die Stirn. Erwin hatte ihr also nichts erzählt.
Klar, Greta und Armin durchsuchten nur eine verlassene Ruine, klar Greta war eine von einem Monster ausgebildete, in den dunklen Gassen von Kummer geformte Auftragsmörderin, die ihn anschrie, wenn er sie versuchte zu beschützen. Das alles konnte Levi begreifen, doch diese Einsicht drang nicht bis zu seinem Blut durch. Seinem verfluchten Ackermanblut, dass ihn auf sie prägte. In diesem Moment zog sich der Knoten in seiner Brust so heftig zusammen, dass er die Augen Aufriss.
Gleichzeitig explodierte die Kirche. Im Nachhinein erinnerte Levi sich nicht mehr, wie er los gestürmt war, er wusste nicht mehr, wie er die hohen Häuserschluchten ohne 3DMA überwunden hatte, denn sein Gas war noch voll, als er bei der Explosionsstelle ankam, was er noch wusste war das Splitten seiner Fingernägel, als er verzweifelt die Steine um die Einsturzstelle wegstemmte, die Bilder, die er panisch in die Hintersten Ecken seines Gedächtnisses schob, Bilder von Blut und dem Tod, und die schreckliche Offensichtlichkeit der Situation; es hatte eine Explosion gegeben, während Greta und Armin in den Gewölben waren. Sie war dort unten, zerquetscht von Jahrhunderte alten Sakralen Monumenten.
Und Levi schrie, brüllte ihren Namen so laut in Die Welt, dass es selbst Geister wieder zum Leben erwecken konnte.
Zumindest hoffte er dass.

PoV Greta:

Tatsächlich war es der Titan, der Greta und Armin, wie der bitter süße Hohn des Schicksals, das Leben rettete.
Als die Decke einbrach, erwachte das Ungetüm, geweckt vom Sonnenlicht oder der simplen Presents der Beiden. Und getrieben von dem Einzigen Instinkt, den das Monster kannte, riss es innerhalb von Sekundenbruchteilen seine Ketten aus dem Fundament, dass sich soeben über ihren Köpfen auflöste und stürzte mit dem Maul voran auf beide zu. Greta schaffte es noch, Armin auf die Stufen zu schubsen, da setzte der Titan zum Sprung an.
Der massigen nackte Körper flog auf sie zu und schirmte sie gleichzeitig unwissentlich von den Steinsplittern ab, die aufgrund der Explosion auf sie zurassten. Greta bereitete sich mental schon auf ihr Ende vor, denn entweder von dem Titan gefressen oder von der Kirche zerquetscht, es gab keine Möglichkeit, wieder lebend aus dieser Situation herauszukommen.
Das Maul kam immer näher auf sie zu, da wurde sie nach hinten gerissen und der Flug des Titanen von einem Mauerstück abgebremst, dass sich mit einem ekelhaften Geräuch in sein Rückrat bohrte.
Das Viech schrie laut auf, während Armin sie weiter nach hinten zerrte, bis sie sich hinter die gewundenen Stufen der Wendeltreppe duckten.
Wie sich in den nächsten Sekunden herausstellen würde, war der Kirchturm zwar von Gretas Titanenabschlachtung massiv angeschlagen doch gleichzeitig, wie ein Wunder antiker Architektur noch so stabil, das er als einziger die Explosion überlebte.
Greta und Armin husteten den Staub längst vergangener Zeitalter aus ihren Lungen, bevor sie sich beeilten, die Wendeltreppe hochzueilen.
Greta war sich zwar sicher, dass der Turm jetzt auch noch die zwei Minuten, die sie sich selbst vergönnt hätte, auch noch überleben würde, doch Armin wollte kein Risiko eingehen und zerrte sie sogleich auf die Füße, als die Explosion vorbei war. Was Greta nicht wusste, war, dass Armin mit seiner Vermutung gar nicht so falsch lag; zwar war der Kirchturm für die Ewugkeit erbaut worden, die Architelten hatten jedoch nicht einen von Blutgier getriebenem Titanen in ihren Rechnungen einkalkuliert.
So kam es, dass die zwei sich schon die Hälfte der Treppe hochgeschleppt hatten, als der Titan, aufgrund seiner schnellen Selbstheilungskräfte und der Unversehrtheit seines Nackens -wie das möglich war, war Greta und Armin im Nachhinein noch immer ein Rätsel- begann, sich die Treppe nach oben hin zu arbeiten. Er war zwar groß und dumm, doch er schaffte es, sich mit dem Kopf voran durch die Wendeltreppe nach oben zu manövrieren. Die Abschürfungen an Schultern und Oberarmen, die bis zum Knochen gingen nahm er dafür in kauf.
Als Greta und Armin bemerkten,dass sie schon bald nicht mehr allein im  Tunnel sein würden, wechselten sie einen entsetzten Blick, bevor sie beide losrannten. Sie hatten den Entscheidenden Vorteil, dass die Treppe genau auf ihre Maße zugeschnitten waren, ein Punkt, den der Titan mit seiner Triebhaftigkeit wieder aufholte. Beide sprinteten sie die Treppe zum Gebetsraum empor und bemerkten, weil das Schicksal wirklich gemein sein konnte, dass die Türen mit Steinbrocken verbarrikadiert waren.
"Was jetzt?", Armins Stimme klang fast quitschig, wie zur Antwort erklang ein Röhren aus dem Treppenhaus.
"Nach oben!", schrie Greta und stürmte auf die Treppe zu. Armin folgte ihr. Ihm folgte der Titan. er brach einen Wimpernschlag, nachdem sie die Treppen nach oben zur Glocke empor rannten aus dem Gewölbe. Blut und Steinbrocken glänzten wie ein Ballkleid auf seinem nackten Körper, als er sich zur Treppe u.wandte und ihnen folgte.
Greta und Armin nahmen beide jeweils zwei Stufen und als Greta merkte, das sie trotzdem schneller als Armin war, packte sie seine Hand und zerrte ihn hinter sich her.
Armin wiederum stolperte über eine Stufe, woraufhin er Greta zurückriss.
Gleichzeitig tauchte der dümmlich grinsenden Kopf des Titanen auf, sie holte aus und boxte ihm mit voller Wucht ins Auge, was das Vieh so lange aufhielt, dass sie Armin hochziehen und weiter zerren konnte.
Sie erreichten das abgeknickte Ende des Turms und stolperten über die Wendeltreppe, die sie nun waagerecht bezwingen mussten. Dem Titanen hinter ihnen schien das weniger auszumachen.
Greta sprang gerade von der Wand ab, um auf die gegenüberliegende Seite der Treppe zu gelangen, da grabschte der Titan nach ihrem Haar und zerrte sie schmerzhaft zurück.
Sie schrie auf, Armin wiederum hackte blind mit der Klinge nach dem Arm des Titanen, erwischte das Handgelenk, was den Griff wiederum kurz lockerte, was Greta dazu nutzte, sich aus den Fängen des Monsters zu befreien. Sie taumelte nach vorne, knallte gegen Armik, der wiederum prallte auf eine Tür, die aufflog und den schreienden Armin verschluckte. Greta stürmte zum Loch.
"Armin?", kreischte sie.
Er lebte. War von einem großen kreisrunden Buntglasfenster aufgefangen worden.
Nur, dass das Fenster bei seinem Aufprall geknackt hatte.
"Nicht bewegen", rief Greta, "Ich komme runter" Sie beeilte sich durch das Loch zu schlüpften, bevor der Titan sie erreichte und hing nur mit einer Hand an der Tür, während sie überlegte, wie sie am geschicktesten zu ihm gelangen konnte. Einen weiteren Aufprall auf das Glas würde es mit Sicherheit nicht mehr aushalten.
Greta schwang die Beine zur Seite und landete auf einem Geländer, das unter ihrem Gewicht ächzte. Die Hand des Titanen grabschte blind nach ihr, doch konnte sie nicht mehr erreichen. Der Titan stieß ein Wutgeheul aus und machte sich daran, sich mit dem Kopf voran durch die viel zu kleine Öffnung zu quetschen. Armin wimmerte und versuchte sich zur Seite zu rollen, was  ein weiteres Knacken verursachte.
"Nicht bewegen!", schrie Greta und schickte noch einen nicht gerade damenhaften Fluch hinterher. Sie hatte es gerade geschafft, auf dem Fensterrahmen zu landen und streckte Armin die Hand entgegen, da hatte der Titan sich soweit durch die Öffnung gewunden, dass er nach vorne rutschte, direkt auf die Scheibe zu. Greta schrie, Armin kreischte, der Titan kam mit einem dumpfen Aufprall auf dem Glas.
Das Glas brach.
Im letzten Moment packte Greta Armins Hand, und sog scharf die Luft ein, während unter ihnen ein Regen aus bunten Glassplittern und dem riesigen Körper eines Titans auf die Erde fiel.
"Ich hab dich!", stieß Grera auf. Armin sahnach unten und Tränen rannen über seine Wangen.
"Armin sieh mich an!", rief Greta, "Ich habe dich, okay, ich lasse dich nicht los!" Armin holte zitternd Luft, dann blickte er sie an und nickte leicht. Mit einigem Kraftaufwand schaffte Greta es, ihn auf den Fensterrahmen zu hieven.
Schwer atmend stützte sie ihre Hände auf den Knien ab. Armin hatte sich auf den Boden gelegt, sein Atem ging stoßweise.
Da erschien ein Schatten in der Tür und landete neben ihr.
Sie sah auf und ein völlig abgekämpfter Levi mit hartem Gesicht stand vor ihr. Er machte einen Schritt auf sie zu und sie hob beschützend die Hände vor den Kopf.
Doch Levi sah sie nur schwer atmend an, dann packte er ihren Kopf und zog sie an sich. Greta fand sich in seinen Armen wieder, seine Hände presste sie gegen ihn und für einen Moment war sie überwältigt von so viel...ihm.
Sein sauberer Duft hüllte sie ein, die Wärme seiner Haut, die Härte seiner Muskeln. Im nächsten Moment schien es, als wollte Levi sie gar nicht mehr umarmen. Sein Körper versteifte sich, auch wenn seine Hände sie nicht freigaben.
"Greta", murmelte er. Doch seine Stimme klang gebrochen.
Armins heftiger Atem unterbrach die Stille, die zwischen ihnen herrschte. Levis Arme lockerten sich und er umfasste ihr Gesicht, drehte es und inspizierte sie nach irgendwelchen Wunden.
"Mir geht es gut", empörte Greta sich und wand sich aus seinen Armen.
"Wie?", fragte Levi, "Habt ihr das Überlebt?!" Armin wischte sich mit der Hand über das Gesicht.
"Können wir hier weg?", fragte er zitternd.
"Lass uns von hier verschwinden", stimmte Greta ihm zu.
"Nicht so schnell!", erklang es hinter ihnen. Und weil das Glück Greta an diesem Tag wirklich nicht hold war, sah sie Erwin und Hangi, beide mit he einer Klinge am Hals und erhobenen Händen in der Tür auftauchen.
Hinter ihnen funkelte Jesper Greta bösartig an.

So, endlich fertig. Habe in diesem Kapitel mal versucht, ein bisschen meinen Schreibstil zu ändern, würde mich freuen, zu hören, wie es euch gefällt.
Viel Spaß mit der Geschichte ♡

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