PoV Levi:
Sein Trupp sammelte sich im Wald, wo sie sich auf einer Lichtung niederließen. Levi saß auf einem Baumstamm, die Arme auf den Knien abgestützt und den Kopf in den Händen vergraben. Sein Herz pochte gegen seinen Brustkorb, brachte das Blut in seinen Ohren zum Rauschen.
Versagt. Versagt. Versagt.
War alles, was er hören konnte. Die Wunde an seinem Arm pochte schmerzhaft, doch er ignorierte es.
Armin schluchzte irgendwo neben ihm.
Mikasa war kaum noch ansprechbar. Jean saß an einem Baumstamm, die Knie an die Brust gedrückt. Und Greta. Sie lehnte niedergeschlagen an einem Baumstamm und berührte sanft Armins Schulter.
Erbärmlich!
Sie alle waren erbärmlich.
Und dass war seine Schuld
"Die Frau", murmelte Jean, "Sie hat gezögert. Sie hat gezögert, bevor sie auf mich schießen wollte" Armin schluchzte auf.
"Ich bin...", heulte er, "...ich bin ein Monster" Mikasa stand langsam auf.
"Sie hat gezögert, genau wie ich", fügte Hean mit rauer Stimme hinzu.
"Halt die Klappe, Jean", sagte Greta, "Er hat dir das Leben gerettet"
Armin schüttelte ihre Hand ab.
"Er hat recht", wimmerte er, "Ich habe nicht gezögert, die Frau zu töten. Ich schäme mich für meine Unmenschlichkeit! Wie können wir von ihnen sagen, sie seien die Bösen, wenn wir die waren Monster sind?"
"Armin", Levi hob den Kopf und sah ihn mit kalten Augen an, "Was du jetzt fühlst, wirst du nie wieder vergessen. Du wirst nie wieder der sein, der du einmal gewesen bist. Und vielleicht hättest du zögern sollen, doch du hast das Leben deines Kameraden gerettet. Und dafür danke ich dir" Er sah Armin noch eine Weile lang an. Er schluckte und nickte. Die anderen starrten in die Flammen. Nur sie, sie sah ihn über das Feuer hinweg unvermittelt an. Er hätte nicht sagen können, was der Ausdruck in Gretas Gesicht beschrieb. Levi wandte sich ab.
"Hey", blaffte er Sasha an. Unwillkürlich ließ Sasha die Hand mit dem Brot, das sie gerade aß sinken und sah ihn an, Er deutete auf sein Blut durchtränktes Hemd.
"Hilf mir die Wunde zu reinigen." Sasha nickte stumm und half ihm, sein Oberteil über den Kopf zu streifen. Die Kühle Nachtluft streichelte seine Haut, als Sasha mit einem Tuch das Blut von seiner Schulter tupfte. Stumm nähte sie die Wunde. Es schmerzte und würde sicherlich eine Narbe zurücklassen, aber Levi sah nicht auf. Noch nicht mal als Greta aufstand und die Lichtung verließ um Feuerholz zu suchen. Er nickte Sasha zu, die sich sofort wieder ihrem Brot widmete. Es ärgerte Levi, das Greta die Lichtung einfach so verlassen hatte. Aus irgendeinem Grund war er generell wütend auf sie. Also stand er auf und streifte sein Oberteil über. Levi stapfte in den Wald, der ungefähren Richtung wo sie hingegangen war hinterher. Im Gehen ballte er die Hände zu Fäusten. So fest, dass sich seine Fingernägel in seine Handflächen bohrten.
Es war an der Zeit, dass sie einmal ein ernstes Gespräch führten.PoV Greta:
Greta hatte bereits einen Arm voller brennbarer Stöcke gesammelt und suchte bereits eine weitere Lichtung ab, während sie wutschäumend das Holz auf einen Haufen warf. Sie wusste eigentlich selbst nicht, wieso sie so sauer auf Levi war, schließlich hatte er ihr das Leben gerettet, doch...
Wieso verhielt er sich so idiotisch?!
Wieso rettete er sie, wenn er offensichtlich ein Problem mit ihr hatte? Wütend knallte sie einen erneuten Stock auf den Haufen. Sie hätte am liebsten geschrien. Wie ungerecht von ihm, so ein verdammter Riesenidiot zu sein und dann einfach sein Oberteil auszuziehen!
"Was machst du so weit hier draußen?" Greta fuhr herum.
"Levi", stellte sie kühl fest, "Du hast mich erschreckt" Sie war dankbar, dass er wieder sein Oberteil an hatte. Ohne... das hatte sie zu sehr verwirrt.
"Erwin hat dir also aufgetragen, dich als Historia auszugeben", sagte er distanziert.
"Hab ich doch schon gesagt", erwiderte sie schnippisch und hob einen erneuten Stock auf.
"Du sagst eine Menge", blaffte er.
"Entschuldige bitte", fauchte sie, "Aber habe ich dir irgendwas getan?" Levi schnalzte mit der Zunge.
"Zwei deiner Kameraden sind entführt worden!", knurrte er. Greta pfefferte den Stock mit so einer Wuch auf ihren Haufen, dass es laut knackte.
"Das ist nicht meine Schuld und das weißt du auch!", zischte sie.
"Ist es das?", knurrte er, "Hättest du dich nicht fangen lassen, hätte ich nicht kommen müssen um dein jämmerliches Leben zu retten!" Greta machte wütend einen Schritt auf ihn zu und bohrte mit ihrem Finger in seine Brust.
"Da sind wir doch beim eigentlichen Problem!", fauchte sie und pieckste ihm nochmal in die Brust, "Du gibst dir die Schuld, weil du nicht da warst und Historia und Eren retten konntest, ist es nicht so?" Levi packte ihre Schultern und knallte sie gegen den Baum. Sie schrie kurz auf, dann funkelte sie ihn an.
"Was mich zu meiner nächsten Frage bringt", zischte sie, "Was. Willst. Du. Von. Mir?!" Er packte ihre Schultern fester und stieß sie nochmal gegen den Baum.
"Was hast du mit mir gemacht?", brüllte er sie an, "Ich hätte Eren und Historia beschützen sollen!" Greta schwieg. Schwer atmend drückte Levi sie in den Baum, als koste jedes Wort, dass er aussprach unglaublich viel Kraft. Sie legte ihm die Hand auf die Brust, um Distanz zu waren.
"Historia ist auch meine Freundin", sagte sie sachlich und ruhig, "Ich habe die beiden ebenso verloren, wie du" Levi ließ die Hände sinken und trat einen Schritt von ihr weg. Dann schnalzte er mit der Zunge, packte den Großteil des Holzes und hievte ihn sich auf die Schulter.
"Das reicht an Holz", knurrte er ohne sie anzusehen, "Komm zurück ins Lager!" Greta verschränkte die Arme vor der Brust.
"Danke", sagte sie kalt. Er zögerte kurz, "Das du mich aufgefangen hast", fügte sie hinzu. Er schnalzte nur mit der Zunge.
"Beeil dich!", knurrte er. Stumm hob sie das restliche Holz auf und folgte ihm ins Lager.
Greta schlief die ganze Nacht an einem Baumstamm gelehnt, während Levi abseits saß und in den Wald spähte. Doch sie hätte schwören können, kurze Blicke seinerseits durch ihren Schlaf spüren zu können.
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Love and Instinct
FanfictionGreta Ducane ist attraktiv, kampferprobt und eine gesuchte Auftragskillerin. Im Schatten von Kummer(einer Stadt innerhalb von Mauer Rose), hält sie sich im Dienste einer Rebellengruppe über Wasser, bis sie eines Tages verraten wird und alles was sie...