PoV Greta:
Greta riss die Türen ihres Hauses auf.
"Alle raus hier!", schrie sie. Sie hörte Fußgetrampel auf den Dielen, dann sah sie ein braunhaariges Mädchen mit zwei Zöpfen aus großen Augen an. Sie stand am oberen Treppenabsatz, die Hand auf das Geländer gelegt und trug ein dünnes Nachthemd.
"Anika, hol die Zwillinge, Lydia und Kitty, wir müssen sofort hier weg!", brüllte sie das Mädchen an. Anika drehte sich sofort um und rannte zu den Zimmern. Sie war die Älteste der Kinder, gerade mal zehn Jahre alt und wenn Greta abends auf Mission war, kümmerte sie sich so gut es ging um die Kinder.
Greta stürmte die Treppe hoch und riss die Tür der Zwillinge auf. Die beiden Jungen, Max und Luca schliefen noch, doch darauf nahm Greta keine Rücksicht.
"Jungs steht auf, wir müssen alle sofort aus diesem Haus raus!", rief sie, rannte zu dem Bett aus einfachem Draht, welches sich die Jungen teilten und zog sie auf die Füße. Max protestierte, als sie ihm die Schuhe anzog und ihm eine Decke umwickelte.
"Was ist denn los?", fragte er verschlafen und rieb sich die Augen. Greta packte Luca und zwängte ihn ebenfalls in die Schuhe, bevor sie beide an die Hand nahm und aus dem Zimmer zog.
"Wisst ihr noch, was ich euch über den Notfall erzählt habe?", fragte sie und versuchte, sich so weit zu beruhigen, dass sie die Jungen nicht verschreckte, "Ihr müsst jetzt losrennen, bleibt bei Anika, passt auf eure Geschwister auf! Wir treffen uns in der Höhle und jetzt wartet unten auf die anderen!", schärfte sie den Jungen DIN und hoffte, dass Beide jetzt nicht durchdrehten. Max und Luca waren sieben Jahre alt und hatten für Gretas Geschmack zu viel Gefallen an Spielzeugwaffen und Kriegsgeschichten. Sie sah die Jungen eindringlich an, dann drehte sie sich um. Anika stürmte aus der gegenüberliegenden Tür, an einer Hand schleifte sie Lydia hinter sich her.
"Kitty steht nicht auf!", beschwerte Anika sich. Greta nickte.
"Wartet unten auf mich, ich hole Kitty. Rennt auf keinen Fall ohne mich los!", sagte sie und bedachte die Zwillinge mit einen strengen Blick. Greta rannte ins Zimmer und zog Kitty aus ihrem Bett. Kitty war die jüngste von ihnen, fünf Jahre alt, mit ebenso hellblondem Haar und blauen Augen, wie sie selbst hatte. Greta hob sie in ihre Arme und rannte los, die Schuhe hielt sie fest, es war keine Zeit, diese jetzt noch anzuziehen. Greta rannte die Treppe hinunter, riss im Rennen ihren Bogen und den Köcher von der Wand.
"Los jetzt!", rief sie, "Und alle zusammenbleiben!" Sie nahm Max Hand und gemeinsam rannten sie auf die Straße. Die Kinder vor sich herscheuchend rannte sie die Gassen zwischen den Häusern hindurch. Greta hatte noch ein zweites Haus gekauft, außerhalb der Stadt, im Vergleich zu diesem Haus war es winzig, doch es würde ihnen gut als Unterschlupf dienen.
Plötzlich warf sich ein riesiger Schatten über sie. Greta drehte sich um, nur um in das auf verstörende Art und Weise kindlich aussehende Gesicht eines Titanen zu gucken. Anika und Lydia kreischten laut. Greta reagierte blitzschnell. Sie drückte Anika Kitty in die Arme.
"Lauft zum Unterschlupf! Hört auf Anika und wenn ich in drei Tagen nicht dort aufgetaucht bin, dann ist Anika ab da eure Chefin!", schrie sie. Lydia weinte.
"Lauft jetzt!", wiederholte sie nochmal hektisch. Luca und Max packten Lydia und zogen sie mit sich mit.
"Greta!", schluchzte Lydia.
"Ich hab euch lieb!", schrie sie und packte ihr Schwert, "Und jetzt lauft!" Sie drehte sich zum Titanen um.
Er grinste sie dümmlich an. Greta legte den ersten Pfeil an und schoss. Sie durchbohrte das Auge des Titanen, doch ihn schien das nicht weiter zu stören. Von ihrem Geschrei angelockt rannten noch weitere Monster auf sie zu. Greta schoss einen Pfeil nach dem Anderen ab, doch es schien nichts zu nützen. Währen es keine Titanen, sondern Menschen, so hätte sie sie bereits getötet, doch sie hatte keine Ahnung, wie man Titanen umbrachte. Ihr Köcher war zu einem Dreiviertel verbraucht. Wütend bohrten sich die 3DMA in die Hausdächer und sie landete auf einem Hausdach. Der Titan vor ihr holte mit seiner riesigen Hand ungeschickt nach ihr aus, sie wich zurück, wobei sie einen Blick auf die Straße erhaschen konnte. Was sie sah, ließ ihr das Herz schwer werden.
Die Kinder hatten einen Vorsprung. Doch würde dieser ausreichen, damit sie sich in Sicherheit bringen konnten? Greta schlitzte die Hand eines Titanen neben ihr auf, als sie den Blick hob, fielen ihr zwei Dinge auf: ein Kirchturm, genau in der entgegrngesetzten Richtung der Kinder und mehrere Personen in grünen Umhängen.
Der Aufklärungstrupp. Sie verzog das Gesicht. Noch aussichtsloser hätte die Situation auch nicht mehr werden können. Verzweiflung umklammerte ihr Herz mit eisernen Klauen. Ein weiterer Titan taumelte auf das Dach zu und packte die Dachkannte, um sich daran hochzuziehen.
Dann landete plötzlich etwas kaltes auf ihrer Wange. Greta legte den Kopf in den Nacken. Die graue dunkle Wolkendecke ließ Regen auf sie niederprasseln. Ihr Blick viel wieder auf den Kirchturm.
Eine Idee formte sich in ihrem Kopf.
Greta trat an die Dachkannte.
"Hey ihr überdimensionalen missgestalteten Riesenbabys! Kommt und holt mich!", schrie sie und fuchtelte wild mit den Armen. Die Titanen grinsten sie dämlich an und stürmten auf das Dach zu, doch Greta schwang sich bereits auf das nächste. Dort wartete sie, bis die Titanen sie eingeholt hatten, schrie und zappelte herum, damit auch jeder letzte Titan ihr zum Kirchturm folgte. Denn jeder Titan der ihr folgte, war einer weniger, der die Kinder fressen konnte.
Greta landete auf dem spitzen Dach des Turmes. Der anfängliche Nieselregen war dicken nassen Tropfen gewischen und ihre Kleider waren bereits komplett durchnässt. Die Titanen hatten sich um den Kirchturm versammelt. Angetrieben von einem unerklärlichen Trieb streckten sie ihre Arme aus, um sie zu erreichen, einer versuchte sogar am Turm hochzuklettern und blitzte sie aus großen matschbraunen Augen an.
Greta stemmte die Füße gegen die Dachkante, dann beugte sie sich vor, bis sich ihr Körper parallel zum Boden befand. Aus den Ländern der Titanen tropfte Speichel auf das Kopfsteinpflaster. Sie schluckte ihre Übelkeit hinunter und wickelte das eine Ende ihres Stahlseils um den Schaft eines Pfeiles.
Greta spannte den Bogen und schoss genau auf den Titanen, der es wagte, den Turm zu erklimmen. Der Pfeil bohrte sich zwischen die Augen des Monsters. Die Pupillen folgten dem Pfeil und versuchten dass Objekt, was in ihrem Gesicht ragte, zu fokussieren, doch es gelang dem Titan nicht. Währe Greta nicht so voller Abscheu, Zorn und Angst gewesen, hätte sie beinahe gelacht.
Stattdessen allerdings sprang sie auf, umrundete blitzschnell den Kirchturm, bevor sie sich in die Tiefe stürzte.
Greta fiel nur für einen Moment, dann würde sie von ihren Gurten zurückgewiesen und pendelte auf den Kirchturm zu. Sie stieß sich von den Mauern ab und nutzte den Schwung, um sich in einem weiten Radius um die Titanen zu schwingen. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, als sie endlich wieder festen Boden unter ihren Füßen spürte.
Das Seil ihres 3DMAs war zur Hälfte aufgebraucht und die Titanen hatten in ihrer Stumpfheit nicht bemerkt, dass Greta sie an die Kirche gefesselt hatte. Sie riss dass verbliebene Stahlseil aus der Spuhle an ihrem Rücken und Band das Ende erneut an einem Pfeilschaft fest.
Blitze zuckten in den dunklen Wolken, als sie ihren Bogen auf den Himmel über ihr richtete. Ein einzelner gleißend heller Blitz löste sich aus den Wolken.
In diesem Moment schoss Greta.
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Love and Instinct
FanfictionGreta Ducane ist attraktiv, kampferprobt und eine gesuchte Auftragskillerin. Im Schatten von Kummer(einer Stadt innerhalb von Mauer Rose), hält sie sich im Dienste einer Rebellengruppe über Wasser, bis sie eines Tages verraten wird und alles was sie...