Sauber

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PoV Greta:

Greta kochte vor Wut. Sie war so zornig, dass sie kurzzeitig sogar überlegte, einfach in weite Ferne zu reiten. Die Vorstellung, Levis Visage in nächster Zeit wieder zu sehen, war ihr unerträglich. Trotzdem stellte sie ihr Pferd in den Stall und stapfte wütend die Stufen hoch. Greta knallte die Türen zu und rannte geradewegs in Levis Arbeitszimmer.
Wütend riss sie die einzelnen Türen auf, wusste selbst nicht, was sie suchte. Papiere flatterten durch die Luft, bevor sie den Stuhl packte und ihn mit voller Wucht gegen die Wand schmetterte. Der Stuhl zerbarst und Holzteichchen flogen durch die Luft, während sie schwer atmend und mit geballten Fäusten einfach nur da stand und die einzelnen Teile hinabfallen sah.
Greta hatte nicht bemerkt, dass sie angefangen hatte zu weinen, doch ihre Tränen brannten auf ihren Wangen und sie ging auf die Knie.
Warum war er nur so ein verdammter Idiot?! Was hatte sie getan, um diese Worte zu verdienen?! Greta starrte schluchzend auf den Steinboden und umfasste mit ihren Händen ihren Oberkörper. Und sie hasste jede Träne, die über ihre Wangen kullerte. Jede einzelne.
Und schließlich, nach einer Ewigkeit, die Sonne war bereits untergegangen, stand sie auf und begann alle zerbrochenen Teile einzusammeln. Sie räumte die Papiere wieder in die Schubladen, kehrte die Holzteile des Stuhls ein und verbrannte sie im Ofen der Küche. Die presste die Hand auf den Mund und zwang sich, ruhig zu bleiben, tief durchzuatmen. Nicht mehr zu weinen.
Greta putzte die ganze Nacht lang. Sie verspürte weder das Bedürfnis, zu schlafen, noch wollte sie essen. Alles war von einem dumpfen Holen Gefühl ersetzt worden.
Als sie am Mittag schließlich mit der Eingangshalle fertig war, setzte sie sich auf die wuchtigen Stufen und zog die Knie an die Brust, um ihren Kopf gegen ihre Beine zu legen.
Greta war nicht mehr fähig, sich wegzubewegen, obwohl sie es wollte. Schon allein, damit Levi sie nicht so zerstört vorfand. Sie hatte sich gerade so weit, aufzustehen, als sie Hufe klappern hörte.
Ihr wurde flau im Magen. Sie wollte ihn nicht wieder sehen. Nicht nachdem er sie vor allen gedemütigt hatte. Und vor allem wollte sie den anderen nicht gegenübertreten, nach der Show, die sie abgezogen hatte. Doch als die Schatten sich der Eingangshalle näherten, da erkannte Greta, dass es nicht Levi war, der zurückgekommen war.
"Hallo, Blümchen", sagte ein großgewachsener Mann. Gretas Finger zitterten, sie musste sich zusammenreißen.
"Boxer", sagte sie mit kalter Stimme. Er grinste sie an. Hinter ihm sammelte sich eine Gruppe aus Gardisten mit schwarzen Tüchern über dem Gesicht.
"Was wollt ihr?", fragte sie und stand von der Treppe auf, um sich aufzurichten.
"Wir haben einen Tipp von Jespers Freund bekommen.", erklärte Boxer und Greta verdrehte nur die Augen. Er war schon immer unfähig zu logischen Denken und sinnvollen Antworten gewesen. Eigenschaften, die durch die Massigkeit seiner Oberarme ausgeglichen wurden.
"Und jetzt wollt ihr euch rächen?", half sie ihm auf die Sprünge. Boxer machte den Mund auf.
"Beweg dich endlich, du Riesenbaby!", zischte einer der Gardisten. Boxer überlegte weiter.
"Du sollst sie töten!", rief die selbe Stimme. Da machte es endlich Klick in Boxers Kopf. Greta wusste, dass für genau zwei Handlungen Gehirnwindungen vorhanden waren; Völlerei und zuschlagen.
Er senkte den Kopf und rannte auf sie zu. Sofort war ihr Verstand glasklar. Eine tödliche Ruhe erfasste sie. Greta wisch Boxer aus und zückte das Messer, dass sie immer in ihrem Stiefelschaft versteckt hielt. Er taumelte gegen das Geländer, das Krachend zu Bruch ging, Blut spritzte auf, als sie seine Kehle zerfetzte. Weitere Gardisten umringten sie und Greta wisch ihren Klingen und Äxten aus, schlitzte Kehlen auf, brach Genicke, zertrümmerte Schädel. Sie war einer tödliche Wolke, wie ein Wirbelsturm. Und Greta war dankbar für die Ablenkung und die Ruhe, die die vertraute Tätigkeit des Tötens mit sich brachte.
Letztlich stand sie in einer zertrümmerten Eingangshalle. Blut tropfte von den Wänden, von der Decke, die Fenster waren zum Großteil zerstört, das Geländer nur noch Bruchstücke und dann die Leichen...
Dabei hatte sie sich so viel Mühe beim putzen gegeben. Sie hörte Schritte hinter sich und wirbelte mit gezückten Klinge herum. Levi stand in der Tür, in seinen Augen lag ein Ausdruck purer Fassungslosigkeit. Dann verzog er den Mund zu einer harten Linie, schnalzte mit der Zunge und stampfte durch das Blut und die Leichen auf sie zu. Greta wisch zurück und wäre beinahe über einen Arm gestolpert.
"Das hört sich jetzt doof an", sagte sie, "Aber es ist nicht so, wie es aussieht!" Levi packte ihr Handgelenk und zerrte sie hinter sich her, wobei seine Stiefel ein schmatztendes Geräuch machten und er blutige Abdrücke auf der Treppe und dem Flur hinterließ.
"Lass mich los!", verlangte Greta und wehrte sich gegen seinen Griff, sie hatte ihre Hand fast schon aus seiner gewunden, als er die Tür zu seinem Arbeitszimmer ausstieß und sie mit einem Schubs in den Raum beförderte.
"Du hattest nur eine einzige Aufgabe!", knurrte er und riss die Türen zu einem Schrank auf. Da fiel ihr auch wieder ein, dass sie sauer auf ihn war.
"Ich habe das Haus geputzt!", erwiderte sie, "Besser, als du es je getan hast!" Levi drehte sich zu ihr um und hob die Hand. Sie zuckte zusammen und hob schützend die Hand vors Gesicht, doch nur etwas weiches landete in ihren Händen.
"Noch mal von vorn!", befahl er. Greta schnaubte und verließ sein Abeitszimmer, sie rammte absichtlich seine Schulter, als er keine Anstallten machte, ihr aus dem Weg zu gehen.
Und so fing alles wieder von Anfang an.

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