PoV Greta:
Greta schlug die Augen auf und blinzelte gegen das Sonnenlicht an. Sie fuhr sich durch die Hasre und strich sich einzelne Strähnen aus dem Gesicht. Levi saß noch immer an seinem Schreibtisch und sie musste ein Grinsen unterdrücken, als die den neuen Stuhl sah. Selbst schuld.
Ihre Beine waren mit der Decke verknotet und eine zweite Decke war über ihr ausgebreitet worden.
Sie gähnte und streckte sich, bevor sie aufstand und zum Bad trottete.
"Wo sind meine Sachen?", fragte sie.
"Ich hab sie verbrannt", antwortete Levi.
"Wie bitte?", fragte sie empört. Er sah von seinen Papieren auf.
"Sie waren schmutzig, zerrissen und Blutdurchtränkt, sie wären nie wieder sauber geworden.", erklärte er.
"Also wie man Blut aus Kleidung bekommt weiß ich", antwortete sie. Levi sah kurz so aus, als wollte er etwas antworten, dann schnalzte er nur mit der Zunge und widmete sich wieder seinen Papieren.
"Und was soll ich jetzt anziehen?", fragte sie laut.
"Mach nicht so ein Theater!", knurrte er, "Ich weiß, dass du noch eine zweite Garnitur hast" Greta hob eine Augenbraue.
"Soso", erwiderte sie. Dann stolzierte sie an ihm vorbei die Tür hinaus. Sie hörte Levi laut mit der Zunge schnalzen, dann ein lautes Geräusch, als er seinen Stift auf den Schreibtisch knallte und ihr folgte.
"Weißt du, ich kenne den Weg", sagte sie.
"Ich dachte auch, du weißt, wie man ordentlich putzt und hier stehen wir", antwortete er und warf einen vielsagenden Blick über das Geländer in die zerstörte Eingangshalle. Greta hob eine Augenbraue.
"Ich wusste ja gar nicht, dass du so zynisch sein kannst", erwiderte sie. Er schnalzte mit der Zunge, was ihr ein Lachen entlockte.
"Was ist denn hier passiert?!", Erwin stand völlig entgeistert im Türrahmen. Greta schluckte. Levi erstarrte neben ihr.
"Erwin", sagte er kühl, "Du bist früher zurück, als erwartet" Greta hätte ihn für diese Aussage schlagen können.
"Ganz offensichtlich ", bemerkte Erwin und ließ seinen Blick erst über die Blutlachen und zertrümmerte Einrichtung gleiten, bevor er ihnen begegnete.
Greta hatte sich noch nie so sehr für ihre nackten Beine geschämt.
"Und du konntest arbeiten. Levi", bemerkte Erwin, "Bei dem Chaos hier?" Levi reagierte nicht und Erwin drückte Daumen und Zeigefinger gegen seine geschlossenen Lider und atmete tief ein und aus.
"Räumt.", sagte er, "Räumt einfach hier auf!" Levi setzte sich in Bewegung, und Greta folgte ihm.
"Und Greta", rief Erwin, sie warf ihm einen Blick zu, "Zieh dir bitte etwas an. Es ist..." Erwin wedelte mit der Hand in Richtung der kaputten Fenster, "kalt"PoV Levi:
Levis Blick folgte ihr Kurz, bevor er die Treppe hinunter zu Erwin Schritt.
"Ich vermute, das Klären ist gut verlaufen", bemerkte Erwin. Levi schnalzte mit der Zunge.
"Ich kam zurück und sie hatte das komplette Haus verwüstet", knurrte er. Erwins Mundwinkel zuckten.
"Ich hatte nichts anderes erwartet, nach ihrem Abgang", sagte Erwin.
"Die Garde hatte sie gefunden", fügte Levi hinzu, "Ein und zwanzig Leichen" er hatte gestern nachgezählt, als er die Leichen auf einen Haufen im Innenhof geschleppt und einen Scheiterhaufen errichtet hatte. Der, wo er auch die Fetzen, die einmal ihre Bluse und ihre Hose gewesen waren verbrannt hatte.
"Und dann habt ihr...", Erwin sah sich in der Eingangshalle um, "Aufgeräumt?" Levi schnalzte mit der Zunge. Erwin seufzte.
"Levi"
"Ackerman", unterbrach er ihn. Erwin öffnete den Mund.
"Levi Ackerman", murmelte Levi. Erwin schwieg. Wartete.
"Kenny der Ripper war mein Onkel. Und Mikasa ist vermutlich meine Cousine", redete Levi weiter.
"Greta ist", fing er an, dann sah er weg. Er wusste, dass er es Erwin erzählen musste. Nicht nur, er wollte es.
"Es ist der Ackermaninstinkt, der einen auf Personen prägt", Levi machte eine kurze Pause, "Mikasa ist auf Eren geprägt. Kenny war auf Uru geprägt und ich..." Levi musste nicht weiter sprechen.
"Verstehe", sagte Erwin.
"Man weiß, was man tun muss, um diese Personen zu beschützen" Erwin überlegte.
"Dann müssen wir sie schleunigst aus deinem Kommando holen", entschied er.
"Das lässt sie nicht zu", brummte Levi.
"Dein Instinkt wird dich vielleicht in Gefahrensituationen dazu zwingen, das falsche zu tun. Deshalb darf sie nicht mehr dabei sein.", erwiderte Erwin sachlich.
"Die Garde ist noch immer hinter ihr her. Wenn sie weg muss, werde ich ihr folgen müssen, weil sie ansonsten nicht sicher wäre", knurrte Levi. Erwin seufzte.
"Sie ist ein Risiko", sagte er, "Doch sie wird vorläufig bleiben. Aber wenn sie weiterhin Probleme bedeutet, dann wird sie weg sein. Es geht hier um größeres, als ein Leben. Es geht um die Menschheit, da können wir und vor allem du nicht ständig auf sie Rücksicht nehmen" Levi nickte langsam. Erwins und seine Augen trafen sich.
Da erschien Greta auf dem Treppenabsatz. Erwins und Levis Köpfe drehten sich gleichzeitig zu ihr um. Sie trug keine Uniform, sondern die einfache Lederweste und Hose, die sie in ihrer Freizeit trug.
"Hab ich was im Gesicht?", fragte sie.
"Nein", Erwin fing sich als Erster wieder, "Beeilt euch und macht hier sauber" Erwin wandte sich ab.
Damit war alles gesagt.PoV Greta:
Greta war sich sicher, während sie die verbrannten Knochen ihrer ehemaligen Kollegen begrub, dass sie nie wieder in ihrem Leben Blut sehen wollte. Levi hatte sie irgendwann allein gelassen und sie hatte sich selbst eingestanden, dass es erheblich schneller ging, wenn er beim putzen half. Jetzt spuckte sie auf den Erdhaufen, der das frisch gegraben Loch bedeckte, wo mindestens zwanzig Leichen begraben waren. Blasphemisch ja, aber Greta hatte nie an ein höheres Wesen geglaubt und sie war zu erschöpft, um sich darüber Gedanken zu machen. Sie überlegte, in ihr Zimmer zu gehen, um sich ins Bett zu legen, während sie auf dem Weg zu Levis Zimmer war. Ja, der Schock des plötzlichen Auftretens der Garde saß ihr noch in den Knochen, auch wenn sie ganz hervorragend allein damit klar gekommen war. Aber sie hatte sowieso vor, Levi auf sein Fehlen bei Beendigung ihrer Arbeit hinzuweisen, da schadete ein kleiner Abstecher ja nichts.
Ohne anzuklopfen öffnete sie die Tür und fand ihn...schlafend vor.
Greta erstarrte.
Er schlief auf seinem Stuhl, die Dokumente vor sich, seine Brust hob und senkte sich leicht. Sie musste schmunzeln und schloss leise die Tür hinter sich, bevor sie zum Bett ging und seine Decke über ihm ausbreitete. Levi war so friedlich und so seltsam attraktiv, wenn er sie nicht gerade anschnauzte. Greta berührte sanft mit ihren Fingern seine Spitzen dann fuhr sie ihm kurz durch die Haare, bevor sie sich seine Papiere und einen Füller mangelte und sich über seinen Sessel warf, um zu arbeiten.
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Love and Instinct
FanfictionGreta Ducane ist attraktiv, kampferprobt und eine gesuchte Auftragskillerin. Im Schatten von Kummer(einer Stadt innerhalb von Mauer Rose), hält sie sich im Dienste einer Rebellengruppe über Wasser, bis sie eines Tages verraten wird und alles was sie...