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Miro

Der Schlitz an ihrem Kleid entblößt ihr Bein bis zur letzten Hälfte des Oberschenkels. Sie schaut verboten gut aus. Ich kann den Fakt, dass sie mich verdammt anmacht, nicht leugnen. Ihr roter Lippenstift, der schon etwas verwischt ist von meiner Hand, klebt nun an meinem weißen Taschentuch. Der Duft von Blüten hat sich im Wagen breitgemacht und erinnert mich an einen warmen Sommermorgen. Ihre langen dunkelbraunen Haare umrunden ihre Silhouette. Nur die nackten Füße passen nicht ins Bild.
»Deine Schuhe lagen in der Gasse«, sage ich, aber das weiß sie schon. Ich sehe sie kaum merklich schlucken. »Du hast mich ebenfalls verfolgt«, murmelt sie. Selbstbewusst schüttle ich den Kopf und entledige mich meines Jacketts.
»Ich habe dich gerettet«, stelle ich klar. Das macht einen großen Unterschied. Sie sollte lieber dankbar sein.
»Du kanntest ihn...«, stellt sie wispernd fest, traut sich nicht die Augen von mir zu nehmen. Süß.
»Er war mir bekannt. Aber mein Bekannter? So weit würde ich jetzt nicht gehen. Außerdem wollte er unaussprechliche Dinge mit dir tun«, versuche ich ihr klarzumachen. Seit sie mich angerempelt hat, war mir klar, dass ich mehr über sie wissen muss. Es gibt nur wenige Frauen auf diesem Planeten, denen ich meine Aufmerksamkeit schenke. Das Sie nun dazugehört, scheint beängstigend für Sie zu sein. Dabei wäre mir viel lieber, wenn sie es mit mir treiben würde, anstatt so lange zu labern.
»Wer war er?«
»Keiner der sich interessieren muss. Er war ein Niemand.«
»Okay«, antwortet sie schlicht, aber ihre Stimme lässt mich zweifeln. Dieser durchdringliche Blick in ihren Augen sagt mir, dass sie es nicht gut sein lassen wird.
»Vielleicht solltest du dich für meine Großzügigkeit bedanken, Elena.«
In Gedanken streiche ich das vielleicht. Es ist nur höflich, wenn sie mir eine kleine Gegenleistung dafür erbringt. Schließlich habe ich ihr den Arsch gerettet.

Ihre Lippen pressen sich aufeinander, so als würde sie grübeln, ihre Augen richtet sie auf die Wand hinter mir, die uns vom Fahrerraum abtrennt. Man hört weder, was hier hinten geschieht noch, was vorne gesprochen wird. Zwischen uns wird es ruhig. Sie ist die Erste, die den Augenkontakt bricht und wegsieht. Ihr Kopf neigt sich zur Seite aus den getönten Scheiben des Bentleys. Dabei spielen ihre Finger am Saumen des schwarzen Kleides. Es steht ihr verdammt gut. Die Lichter der Straßenlampen erhellen ihr Gesicht alle paar Meter für ein paar Sekunden. »Wohin fahren wir?«, möchte sie wissen, ohne mich wieder anzusehen. Gelassen strecke ich die Beine im großzügigen Innenraum des Autos aus und betrachte sie von der Seite. Ihre waldgrünen Augen mustern die Szene der Stadt genau. Dabei hat sie keinen Schimmer, wo wir uns befinden. Ihre Ungewissheit ist süß. Sie wirkt so nervös und unsicher - unschuldig.
Noch nie zuvor hat mich jemand so heiß gemacht, wenn ich sie nur angesehen habe. Die Energie, die von ihr ausgeht, lässt mir die Hose eng werden. Ich muss mich zusammenreißen, nicht über sie herzufallen wie ein Raubtier über seine Beute.
»Das wirst du sehen, wenn wir da sind. Es wird noch etwas dauern«, antworte ich endlich. Ihre glatte Stirn legt sich in Falten. »Ich will zurück zum Club. Meine beste Freundin ist noch da...«, drängelt sie. Schulterzuckend öffne ich den zweiten Knopf meines Hemdes, um besser atmen zu können. Vladislavs geschneiderter Anzug ist wie immer eng sitzend. »Mein Bruder wird sich gut um sie kümmern. Wie ich gesehen habe, vertreten die beiden selbe Interessen«, sage ich amüsiert, meine damit ihre Leidenschaft zu schnellen Nummern.
»Was weißt du schon über Lynn?«, keift sie mich sauer an, verschränkt die Arme vor ihrer üppigen Brust. Hat sie mich gerade dumm von der Seite angemacht? Das hat sich bis jetzt noch nie eine getraut. Mit gehobenen Augenbrauen schnalze ich mit der Zunge. »Sind wir zickig geworden?«, stichle ich. Wenn das ihre Art Vorspiel ist, trifft sie bei mir direkt ins Schwarze.
Ihre Augen verengen sich minimal, ihre Brust hebt und senkt sich schneller. »Du kennst gerade mal meinen Namen und hast mich einfach in dein Auto verfrachtet. Erwarte keine Dankesrede«, funkelt sie mich bissig an. Meine Mundwinkel zucken nach oben, amüsiert über ihre Frechheit. Die hat Biss, das merke ich sofort.
»Eine Rede erwarte ich nicht. Aber wie wäre es, wenn du dich einfach hinkniest und tust, was du bestimmt sehr gut kannst. Ich bin sicher dein Lippenstift würde perfekt an meinem-«

»Du bist ekelhaft, Miro. Ich kenne dich nicht mal«, unterbricht sie mich sofort. »Verstehst du das System eines One-Night-Stands nicht?«, will ich lachend wissen. Ihr Blick wie so tödlich wie ein Schlangenbiss. Sie hat angebissen. »Aber sicher würdest du es nicht mal schaffen, mir einen Orgasmus zu verschaffen«, ärgere ich sie, zucke mit den Schultern und wende den Kopf ab. Sie schnaubt hörbar. Gleich habe ich es geschafft. Fast ist sie so weit, wird tun, was sie anfangs nicht wollte. Ich kann sie lesen wie ein offenes Buch.
»Ich wette du könntest mir nicht widerstehen«, flüstert sie, starrt mich von der Seite an. Sie löst ihre überschlagenen Beine, fährt mit ihren Augen meinen Körper langsam hinauf.
»Und wie ich sehe, hast du geblufft.«
Sie beißt sich auf die rote Lippe, erhebt sich und geht die paar Schritte geduckt auf mich zu. Sie hebt ihr Kleid an, setzt sich auf meinen Schoß und legt ihre Arme um meinen Hals. Ihr Schritt reibt über meinem, löst ein Zucken in mir aus. Dieses Biest ist die Ausgeburt der Hölle. Vorhin noch so brav und erschrocken, jetzt besteigt sie mich wie den Mount Everest.
So gut wie möglich versuche ich, mir nichts anmerken zu lassen, kreise meine Hände über ihren Oberschenkel. Auf ihrer heißen Haut hat sich Gänsehaut gebildet, zieht sich über die Beine, bis zu den Armen. Sie rutscht enger an mich, kommt meinem Gesicht näher. Sie will mir beweisen, dass ich falschliege. Es ist das, auf was ich hinauswollte. Sie ist voll darauf reingefallen. Nun habe ich sie genau da, wo sie sein soll.
Ihre Lippen neigen sich zu meinem Ohr, streifen meine Haut sanft. »Wollen wir wetten das ich es schaffe?«, haucht sie mir zu, kratzt mit ihren Händen über meinen Nacken. Ein verschmitztes Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Mit einem Ruck drücke ich sie so eng wie möglich gegen mich, spähe auf ihren Ausschnitt hinab. »So oder so wird es nicht das letzte Mal sein, das wir miteinander ficken. Das verspreche ich dir Elena«, raune ich voller Gier. Sie macht sich an meinem Gürtel zu schaffen, während ich meine Hände unter ihr Kleid wandern lasse, lehne ich mich zurück und lasse sie machen. Sie merkt nicht, dass sie gerade das Tor zur Hölle geöffnet hat. Denn bin ich einmal in den Geschmack ihrer Künste gekommen, werde ich sie nie wieder gehen lassen.
Im Innenraum des Bentleys kniend, schaut sie zu mir hinauf. Ihre perfekt lackierten Fingernägel schließen sich langsam um meine Härte. Ihre warme Hand bewegt sich viel zu langsam auf und ab, als wolle sie mich quälen. Verdächtig grinsend, beißt sie sich erneut auf die Unterlippe. Dabei will ich nichts lieber, als ihr den Mund zu stopfen. Allein wenn ich daran denke - Gott. Elena übt Druck aus, zieht ihre Hand nach oben. Ihre Zungenspitze berührt meine Spitze, zieht kleine Kreise. Mit klopfendem Herzen lege ich meine Hand an ihren Hinterkopf, vergrabe meine Finger in ihren Haaren. »Fuck«, stöhne ich leise. Elenas Lippen berühren ihn, verziehen sich zu einem Lächeln. Sofort drücke ich ihren Kopf näher, schiebe ihn ihr in den Mund. In mir staut sich alles auf, droht jeden Moment wie ein Vulkan aus mir zu brechen. Die Brünette lässt sich davon wenig beirren. Sie kreist ihre Zunge langsam über meine Spitze, bewegt ihre roten Finger auf und ab, als wäre sie eine verdammte Königin darin. Brummend klappen meine Augen zu, greife ihre Haare doller mit den Fingern. Mir entfährt ein weiteres »fuck«, als sie ihn ganz schluckt, ihre Hände und Lippen immer mehr beschleunigt. Mein Puls rast, mir droht das Herz fast aus der Brust zu springen. Meine Beine verkrampfen sich, ich bin kurz davor. So kurz davor!
Elena stoppt plötzlich. Ich reiße die Augen auf. »Nicht aufhören!«, schnauze ich. Meine Stimme wird eiskalt.
»Mach weiter.«
Es klingt wie eine gefährliche Drohung. Ihre waldgrünen Augen blicken mich unschuldig an, doch über ihrem Kopf schweben imaginäre Teufelshörner. »Sag das nochmal«, säuselt sie verführerisch, küsst ihn kurz.
Ihre Finger schließen sich fest um ihn, reiben quälend langsam auf und ab. »Mach!«, knurre ich zu ihr hinunter. Sie lässt mich zum Biest werden, wenn sie so weitermacht. Ich werde mich nicht mehr stoppen können. Ich will sie ficken, mehr als alles andere. Doch nicht heute Nacht. Sie soll es sich verdienen.
Ihre Augen suchen meine als sie ihn mit der Zunge hinauffährt und verschlingt. Gott - ich stoße ihren Kopf tiefer, packe ihre Haare fest. Elenas freie Hand liegt auf meiner Anzughose, bohrt sich in den Stoff. Ich öffne die Lippen einen Spalt, werfe den Kopf in den Nacken und gebe mich dem Orgasmus hin, der mich soeben überrollt wie ein Laster.
Keuchend stoße ich sie ein letztes Mal tief auf mich, lasse sie los und atme tief durch. Mein Herz klopft wie nie zuvor. »Verdammte scheiße«, fluche ich heiter, lege meine Hand unter ihr Kinn. Sie sieht zu mir auf, leckt sich über die inzwischen nicht mehr roten Lippen und lächelt. »Ich wusste das du es nicht lange durchhältst«, stichelt sie frech und bring mich erneut in Wallung.
Die kleine Britin mag zwar schüchtern aussehen, doch in ihr schlummert eine wilde, heiße Elena, die ich soeben entfesselt habe. Und Gott ich kann nicht genug bekommen.
»Besorg es mir nochmal«, flüstere ich ihr entgegen. Ich muss es nicht zweimal sagen, da hat sie ihn schon wieder in den Mund genommen.

Saints and SinnersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt