"Und Sie sind?"
"Jeon Jungkook, Sir."
"Wieso sind Sie hier?"
Unglaubliche Hitze umgab den Mann. Er konnte kaum noch atmen, seine Lunge brannte und seine eigenen Tränen brannten auf seiner ausgettockneten und verrußten Haut. Das Flammeninferno umgab ihn von fast allen Seiten. Es war die Hölle- und er war mittendrin.
"Daddy!" Die Stimme war schwach und leise, aber er konnte sie hören. Laut und deutlich. "Yonwha, ich höre dich! Daddy ist gleich bei seiner Prinzessin!" Laut hustete der Mann, während er sich durch die hellen und lauten Flammen kämpfte. Seine Sinne waren vernebelt, aber er wusste, dass er in den versperrten Raum musste.
Seine beiden Kinder und seine Frau waren in diesem.
"Daddy!" Die Stimme schrie verzweifelt, ehe laute Schmerzensschreie das Weinen unterbrachen. Unmenschliche Schmerzensschreie, wie er es empfand. Und kurz darauf waren sie auch schon verblasst. "Yonwha! Daddy ist gleich-" Das hustende Röcheln verblasste schnell, als ein Holzbalken aus der Decke direkt vor die Tür des Raumes fiel und die Tür nun gänzlich versperrte. Geschockt musste der Mann zurücktreten, die Hand vor sein brennendes Gesichz haltend, um irgendwie bei Bewusstsein zu bleiben. Würde er jetzt die Augen schließen, würden sie alle sterben.
"Ich komme zu euch!"
Aufgeben kam nicht in Frage. Seine Familie steckte in dem Raum fest und er musste sie befreien. Sie durften nicht sterben. Nicht jetzt, nicht heute. Das hatte er sich geschworen.
Ihm fiel die Axt ein, die auf dem Flur des Hochhauses hing. Eine Feuerwehraxt. Mit dieser könnte er den Balken zerschlagen und die Tür öffnen. Seine schwangere Frau sowie seine beiden Töchter könnte er locker tragen, es wäre nicht das erste Mal. Nur wusste er jetzt nicht mehr, ob sie sich selbständig an ihm festhalten konnten. Und zwei Mal laufen würde nicht funktionieren, dafür war es viel zu spät. Er musste sich beeilen.
Kraftvoll trat der Mann die Wohnungstür auf, um auf den Flur zu kommen. Das Flammeninferno war stärker als in der Wohnung selbst, schwarzer Rauch gesellte sich zu den brennenden Flammen, die alles fraßen, was sich ihnen in den Weg stellte. "Hilfe!", schrie der Mann panisch. Er musste zu seiner Familie, sie retten, sie beschützen. So, wie er es seiner Frau bei seiner Hochzeit versprochen hatte. Und er konnte es nicht einhalten. Er spürte, wie die Zeit immer knapper wurde. Nicht nur die seiner Familie, sondern auch seine eigene. So wie die Luft immer weniger und dünner wurde. Die Flammen fraßen sie.
Der Mann schaute sich panisch um, ehe er zu rennen begann. Er brauchte diese Axt. So schnell wie möglich. Er brauchte sie. Seine Frau brauchte sie. Seine Töchter brauchten sie. Der Mann wurde aus seinen Gedanken gerissen, als eine fremde Person ihn umrannte. Brutal fiel er zur Seite, nur um mit seiner linken Hand direkt in die Flammen zu fassen. Vor Schmerzen schrie er auf, als sein Ärmel Feuer fing. Panisch schlug er mit der rechten Hand auf den Arm, ehe er sein Shirt von deinem Körper riss und weit wegwarf.
"Hilfe! Ich brenne!"
Die fremde Person drehte sich panisch und vor Schmerzen schreiend um seine eigene Achse. Flammen fraßen seine kaum noch verhandene Kleidung und ließen verbrannte und blutende Haut zurück, die langsam mit den Stofffetzen zu Boden fiel. Der Mann hatte keine Chancen mehr, wie es dem Mann am Boden auffiel, weshalb er sich schnell aufrappelte. Für seine Familie war es noch immer nicht zu spät, hoffte er zutiefst. Er brauchte diese Axt dringender denn je.
Bis der Boden laut zu knartzen begann und kurz darauf geräuschvoll einbrach. Der brennende Mann sowie der Familienvater selber stürzten einige Etagen tiefer. Kurz verlor der Vater sein Bewusstsein, nur um danach mit schmerzendem Kopf zu erwachen. Schnell robbte er sich zur Seite, um nicht von weiteren Trümmern getroffen zu werden. Und da traf ihn diese Erkenntnis.
Seine Familie war sehr wahrscheinlich schon tot. Er war zu spät.
Der brennende Mann wurde nicht wieder wach, er hatte es auch nicht geschafft. Aber der Vater, er hatte wieder etwas mehr Zeit. Denn hier waren definitiv mehr Luft und weniger Flammen vorhanden. Die Flammen rauschten über seinem Kopf und regelmäßig fielen ihm Asche oder Glutfunken auf den Körper, die er versuchte zu ignorieren. Er musste aus diesem Gebäude und sich selber retten. Denn er wollte für seine Familie leben.
Keuchend, dabei total unter Schmerzen zog sich der Mann zu einem Ausgang. Er wollte raus. Raus aus der Hölle. Raus aus den Schmerzen. Er konnte einfach nicht mehr. Aber er konnte auch nicht aufgeben. Kraftlos ließ er sich auf den Boden fallen. Durch die eingeschränkte Atmung brannte alles in ihm, vor allem seine Lunge. Seine Sicht vernebelte immer weiter, bis er kaum noch etwas sah. Zusammengesackt blieb er einfach auf dem Boden sitzen, in der Hoffnung, er würde irgendwie nach draußen kommen. Aber alleine schaffte er es nicht mehr. Er war dem Tode geweiht und sah es ein. Er hoffte einfach nur, dass seine schwangere Frau und seine jüngere Tochter nicht so qualvoll wie seine Erstgeborene umgekommen waren. Und mit den letzten Gedanken an seine Familie schlief der Mann ein.
"Ich bin hier", begann Jungkook dann mit recht gefasster Stimme, "weil ich alles verloren habe. Meine Familie ist tot."
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Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎
FanfictionEine Reihe von Brandstiftungen hält das Seoul Firedepartmend in Aufruhr. Jede Nacht zu ungefähr der gleichen Zeit brennt irgendetwas. Manchmal nur eine Mülltonne am Straßenrand, manchmal auch Hochhäuser der Hauptstadt. Die Feuerwehr ist beunruhigt...