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Gerade erst war das Feuer gelöscht, weshalb Jungkook ungeduscht wie er war einfach nur seine Einsatzkleidung ausgezogen hatte und zur Wache des SNPDs gefahren war. Der Einsatz war nach der Meldung um halb elf um kurz nach zwei Uhr nachts beendet worden, weshalb Jungkook seine Schicht abgebrochen hatte. Denn er wollte Klarheit in dieses große Missverständnis bekommen. Fast schon aus der Puste blieb Jungkook vor der Anmeldung im Eingangsbereich der Wache stehen, um mit der Frau dahinter sprechen zu können. "Kim Namjoon. Wo ist er?!"

"Ihnen auch eine ruhige Nacht", brummte die Frau unhöflich. "Kim Namjoon ist in Untersuchungshaft. Wenn alles geklärt wird, darf er in wenigen Stunden raus, bis der Gerichtsprozess beginnen sollte. Wer sind Sie? Welche Beziehung haben Sie zu ihm? Ich darf da nicht wildfremde Menschen reinlassen, wissen Sie?" "Ich bin Jeon Jungkook, ich bin bei Namjoon in der Wache angestellt." "Da sind Sie nicht der erste. Viele von der Presse wollen gerade da rein, Sie brauchen schon eine originellere Verkleidung." Sich die Haare raufend lief Jungkook ein paar Schritte zurück. Er musste zu Namjoon und zu Hoseok. Er konnte seine Freunde doch nicht alleine lassen. Sie steckten da jetzt alle gemeinsam drin.

"Jungkook?" Überrascht drehte der Feuerwehrmann sich um. "Seokjin! Kannst du mich zu meinem Captain bringen? Ich werde hier nur unfreundlich abgewimmelt!" "Äh, ja. Du darfst aber nicht zu ihm, wegen den noch laufenden Untersuchungen. Aber du kannst davor im Wartezimmer bleiben. Da sind auch schon ein paar andere Verwandte und so. Und es sollen noch welche kommen." "Danke. Ich bin dir so dankbar!" "Kein Problem. Du stinkst übrigens." Nebeneinander hergehend liefen sie durch die Wache, weshalb der Feuerwehrmann einmal erleichtert auflachen musste. Er war einfach erleichtert, dass er nun zu seiner kleinen, zweiten Familie durfte. Der Einsatz war vorbei, er würde gleich Gewissheit bekommen. "Ja, ich bin so schnell hier hin, wie ich nur konnte. Ich bin durch." "Das glaube ich dir. Ich kann dir leider nicht viel zu allem erklären. Ich habe da genauso wenig Informationen wie du. Getränke und kleine Snacks sind da vorhanden, falls du etwas brauchst. Und kann es sein, dass die Frau vom Blitzmann einfach Min mit Perücke ist?! Die sehen sich so krass ähnlich!", lachte der Coroner, weshalb auch Jungkook lachen musste. "Ja, die sehen sich krass ähnlich", lachte er.

Auf dem gewünschten Flur angekommen ließ Seokjin Jungkook alleine weiterlaufen. Das Wartezimmer war nicht allzu schwer zu finden, da es immerhin ausgeschildert war. Leise trat er in den Raum ein, nur um Seulhye dort warten zu sehen. Und als sie ihn sah, stand sie erleichtert auf. "Jungkook! Du bist gekommen, wie schön!" "Hey Seulhye. Wie lange bist du schon hier?" "Erst eine Stunde. Ich war am Schlafen, als man bei mir geklingelt hat. Ich dachte wirklich die verarschen mich. Hoseok soll jeden Abend die ganzen Brände gelegt haben?! Was ein Mist. Eine bessere Lüge ist denen wohl nicht eingefallen." Wütend schnaufte die Frau, ehe sie sich ordentlicher hinsetzte. Und dabei konnte Jungkook erkennen, dass sie ihren Schlafanzug noch trug. Zusätzlich hatte sie nur einen dicken Bademantel an, während ihre Füße einfache Puschen zierten. "Ist dir kalt? Brauchst du eine Decke?", fragte Jungkook deshalb nach, weshalb die Frau ihren Kopf schüttelte. "Taehyung holt mir gerade eine Decke. Er hat mich auch abgeholt. Ich ärgere mich nur, dass ich keinen BH anhabe. Ich verliere zwischendurch Milch und dann habe ich immer so unangenehme kalte Flecken an meiner Brust." "Wenn du etwas von Zuhause brauchst, kann ich dir jederzeit etwas besorgen", antwortete Jungkook sofort, während er sich neben die Frau setzte. "Vielen Dank, vielleicht komme ich darauf zurück."

Gerade, als Jungkook erneut ein Thema anschneiden wollte, kam Taehyung mit einer dicken Wolldecke in den Raum hinein. "Bitteschön", murmelte er, während er auf Seulhye zuging. Dabei bemerkte er natürlich Jungkook, der ihn sanft anschaute. In seinem Blick lag Reue, aber er war für die schwangere Frau hier. "Brauchst du sonst noch etwas? Einen warmen Kakao oder so?" "Nein danke, Taehyung. Das ist sehr lieb von dir mit der Decke." Nickend setzte sich der Polizist gegenüber von den beiden hin, ehe er tief durchatmete. "Wann kommen Namjoons Angehörige?", fragte er dann. "Ich weiß es nicht. Informiert wurden sie", antwortete Seulhye, während sie sich gemütlich in den Sessel kuschelte. "Ich hoffe nur, dass Hobi bald nach Hause darf." "Das hoffe ich für dich auch, Seulhye." Jungkook verfolgte das Gespräch leise, während er einmal herzhaft gähnte. Sein Adrenalin ließ nun nach der gesamten Situation nach, weshalb ihn die Müdigkeit förmlich überrannte. Bis die Tür zum Wartezimmer erneut geöffnet wurde und Yoongi mit einem weinenden Kleinkind eintrat.

"Taehyung, wo ist Namjoon?!", schrie der Officer förmlich, weshalb Taehyung ihn überfordert anschaute. "Wieso fragst du? Es darf niemand zu ihm, außer die Familie." "Welcher Verhöhrungsraum?!" Yoongi schien nicht für Späße übrig, weshalb Taehyung aufsprang, so wie auch Jungkook. "Ähm, er müsste in Raum Sieben sein. Aber da darf niemand hin, du kennst die Regeln." So schnell wie Yoongi in den Raum gestürmt gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Taehyung stürmte hinterher, Jungkook folgte ihnen einfach, um die Situation notfalls zu deeskalieren. "Yoongi, du kennst die Regeln!", rief Taehyung. "Lass ihn Tae", antwortete Jungkook, ebenfalls etwas lauter, weshalb der Officer sich angefressen umdrehte. "Taehyung, falls du es bis jetzt noch nicht verstanden hast, mache ich es etwas offensichtlicher für dich." Yoongi atmete einmal tief durch, ehe er zu dem weinenden Kind schaute. "Kim Namjoon ist seit drei Jahren mein Ehemann."

Überrascht riss Taehyung seine Augen auf, während Jungkooks Mund einfach aufklappte. Und dann realisierte er es. Yoongi hielt Chul in seinen Armen. Yoongi war schwul. Namjoon war schwul. Und die beiden anscheinend glücklich verheiratet. "Raum sieben meintest du, ja?" Sprachlos nickte Taehyung einfach, weshalb Yoongi sich umdrehte und weiterlief, die beiden jungen Männer mehr als nur verwirrt zurücklassend. "Krass", verließ dieses Wort flüsternd Jungkooks Mund, weshalb Taehyung ihn nur kopfschüttelnd anschaute, ehe er sich wieder umdrehte, um zurück in den Warteraum zu kommen. "Tut mir übrigens leid", hauchte er Jungkook dann noch ins Ohr, ehe er den Mann alleine auf dem Flur zurückließ. Und Jungkook folgte ihm einfach wieder still in den Raum, aus welchem er gerade gekommen war.

Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt