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Es war mitten in der Nacht, als Jungkook durch ein lautes Geräusch wach wurde. Es hatte sich angehört, als wenn etwas zu Bruch gegangen wäre. Und direkt danach konnte man jemanden laut reden hören. "Koo? Hörst du das auch?" "Mhm, klingt wie ein Streit oder so. Zumindest hat Namjoon gerade geschrien." "Oh man. Das hat schon beim Abendessen angefangen", seufzte Jungkook, ehe man wieder etwas zu Bruch gehen hören konnte. Und direkt danach hörte man jemanden laut weinen.

"Ich glaube, dass das heute Abend doch ernster war als angenommen", murmelte Taehyung. "Wollen wir lauschen?" "Tae, das macht-" "Es dreht sich nicht immer alles um dich, Namjoon!" "Okay, das interessiert mich jetzt doch. Auf wessen Seite sind wir?" "Ich habe den Anfang nicht mitbekommen, aber ich glaube, dass es um das geht, was Namjoon ihm heute Abend nicht erzählen wollte." Es knallte eine Tür, ehe man jemanden wütend an der Tür vorbeistampfen hören konnte. Und direkt danach hörte man eine zweite Person. "Yoongi, beruhige dich." "Wieso sollte ich, Namjoon?! Was verschweigst du mir noch?! Dass du doch heterosexuell bist?! Weil anscheinend war diese Frau interessanter als ich!" "Voll unter die Gürtellinie", murmelte Taehyung, während er sein Nachtlicht anstellte.

"Was? Natürlich nicht, Yoongi. Es gibt einen Grund, wieso wir verheiratet sind. Weil ich nur dich liebe!" "Aber wieso verschweigst du mir dann sowas!" "Ich will wissen, worum es geht", hauchte Jungkook, weshalb Taehyung ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. "Lass uns auf den Flur und nachfragen." Damit stand Taehyung auf, ehe er zielstrebig aus dem Zimmer ging. Und Jungkook blieb überfordert im Bett zurück. Er würde ja ebenfalls hinterher, aber da er keine Kleidung anhatte, ließ er es besser bleiben. Taehyung würde wieder zu ihm zurückkehren, wenn er alles erfahren hatte, was er wissen wollte. Bis dahin konnte er sich ja noch einmal wieder gemütlich hinlegen und kurz seine Augen ausruhen.

Taehyung stand in der Zeit im Flur und schaute verwirrt zu dem streitenden Ehepaar. Anscheinend waren nicht nur Jungkook und er von dem Geschrei wach geworden, sondern auch Yoongis Eltern. Zumindest stand Mrs Min mit Kinam im Arm auf dem Flur, weshalb Taehyung sich zu ihr stellte. "Was ist los?", fragte er nach, weshalb Mrs Min seufzte. "Die Anklage gegen Namjoon und Hoseok wurde fallengelassen. Mangelnde Beweise, irgendwie. Und Namjoon hat es Yoongi nicht gesagt, weil er ihre Zeit hier nicht verkürzen wollte. Aber Yoongi hat das in den falschen Hals bekommen und denkt jetzt, dass Namjoon ihm noch mehr verschweigt. Er ist sehr sentimental, was sowas betrifft. Aber gleich ist das wieder vorbei. Bist du deshalb wach?" "Auch, ich wollte zur Toilette und dann ist irgendetwas kaputt gegangen", antwortete Taehyung ihr, während er zu dem Baby in ihrem Arm schaute. "Also ist alles in Ordnung?" "Ja, leg dich wieder schlafen. Ihr wollt doch morgen zu Hoseok, dann müsst ihr ausgeruht sein." "Bei den Geräuschen hier wird das bestimmt schwierig", grinste Taehyung die ältere Frau an. "Ich hoffe, dass Chul das nicht mitbekommt. Er wird immerhin übermorgen drei Jahre alt und er fängt jetzt gerade an, alles zu verstehen. Er sollte seine Eltern nicht über etwas so banales streiten sehen." "Soll er zu uns? Also Chul?" "Wenn ihr ihn nehmen würde sehr gerne. Er war gerade noch zur Toilette, aber er möchte eigentlich kuscheln. Mein Mann ist ja gerade bei Seulhye." "Was hat sie?!" Taehyung schien tatsächlich besorgt, weshalb die Dame lächelte. "Sie fühlt sich krank, er kümmert sich. Aber ich kann mich nicht um alles gerade kümmern, da kommt dein Angebot doch sehr passend." "Kein Problem. Wo ist Chul denn?" "Bei uns im Bett. Komm doch eben mit."

Nickend folgte der Polizist der freundlichen Frau, nur um zu Chul geführt zu werden. Dieser saß in einer Windel und einem Tshirt auf dem Bett, einen Schnuller im Mund und ein Kuscheltier im Arm, während er auf seine Oma zu warten schien. "Chul, möchtest du zu Taehyung? Übernachten?" Verwirrt schaute der Junge zu dem Mann, ehe er den Kopf schüttelte. Und Taehyung setzte sich lächelnd auf das Bett. "Chul, Taetae möchte kuscheln. Und Kookie möchte nicht. Darf ich mit dir kuscheln?" Zögerlich schaute der Junge zu seiner Oma, die deshalb sanft nickte. Und deshalb nickte Chul. "Dann komm mit", antwortete Taehyung, während er dem Jungen die Hand hinhielt. Zu zweit liefen sie in das Gästezimmer neben das Schlafzimmer der Eltern des Jungen, aus dem mittlerweile keine Geräusche mehr zu hören waren. Anscheinend waren die beiden Männer die Treppe am anderen Ende des Flures hinuntergegangen, um nach draußen zu kommen. Denn das Licht auf der Terasse brandte, während die Terassentür geöffnet war. Solange sie nicht in der Nähe der Kinder stritten, war Taehyung die Auseinandersetzung fast schon egal. Und tatsächlich fiel ihm deshalb gar nicht auf, dass Mrs Min seine Lüge mit dem Toilettengang durchschaut hatte. Leise schloss der Polizist hinter sich die Tür, ehe er Chul in seinen Arm nahm.

"Koo?" "Mh?", grummelte dieser müde in sein Kissen, weshalb Taehyung sich schmunzelnd neben ihn legte. "Ich habe Chul dabei. Er schläft heute bei uns." "Okay." "Schläfst du schon wieder?" "Mh." Aus Jungkook konnte man nicht allzu viele Informationen bekommen, weshalb Taehyung den Jungen aus seinen Armen einfach vorsichtig in die Mitte des Bettes legte. Grummelnd legte er eines seiner Kissen unter seinen Kopf, ehe er sich neben den Jungen legte. Und Jungkook blieb einfach regunglos sabbernd liegen. Schmunzelnd stellte sein Partner das Licht aus, ehe er seine Augen schloss. Es war spät und er fürchterlich müde, da sie noch lange in der Stadt gewesen waren. Und dementsprechend hatten sie auch lange auf einen Bus warten müssen, der sie wieder in die ländlichere Richtung gebracht hatte. Ein Großraumtaxi hatte dann die restliche Strecke übernommen, da Seulhye nicht mehr fahren konnte und der Rest Alkohol zu sich genommen hatte.

Dementsprechend stand Namjoon besorgt aussehend vor Yoongi, der sich müde in eine Hängematte hatte fallen lassen. "Ich wollte doch nur die Zeit hier nicht vergraulen, Yoongs. Natürlich hätte ich dir das mit der Anzeige gesagt." "Aber du wolltest mir nicht sagen, dass du gegen Taejin vor Gericht gehst!" "Das hättest du natürlich auch erfahren. Du bist nur müde und kannst deshalb nicht klar denken. Wir sollten morgen in Ruhe darüber nachdenken." "Und dann? Dann streiten wir morgen weiter?!" "Was?! Nein, natürlich nicht, Yoongs!" Sanft lächelte Namjoon, während er an seinen Mann getreten kam. "Ich wollte dich damit eigentlich überraschen, aber ich will keine weiteren Missverständnisse zwischen uns bringen." Verwirrt setzte sich Yoongi auf, ehe er zu seinem Mann schaute. Dieser schien tief durchzuatmen. Es wirkte fast so wie damals, als Namjoon ihm einen Antrag gemacht hatte.

"Du wolltest schon immer ins Stadion und die Dodgers sehen, nicht wahr?" "Ja, aber die spielen nur in Amerika. Da können wir nicht hin." "Ich weiß. Aber bald spielen unsere Mannschaften hier wieder", murmelte Namjoon, ehe er sein Handy in die Hand nahm. Kurz suchte er dort etwas, ehe er seinem Mann das Display hinhielt. "Ich habe uns Karten besorgt. Die Lotte Giants gegen die Doosan Bears. Zwei Stück. Deine Eltern nehmen unsere Kinder, dann können wir-" Namjoon konnte nicht einmal seinen Satz beenden, da hatte Yoongi sich schon auf ihn geworfen.

"Es tut mir so leid", hauchte er, ehe er sich enger an den Mann schmiegte. "Freust du dich?" "Das wäre eine Untertreibung. Baseball. Danke", hauchte der Polizist gerührt, weshalb er von Namjoon kurz darauf einen Kuss auf die Lippen bekam. "Bist du noch sauer?" "Nein, tut mir leid." "Es ist nie schlimm, wenn du deine Gefühle zeigst. Aber ich will wieder rein. Die Mücken bringen mich um!" Lachend stimmte Yoongi zu, ehe er mit seinem Mann wieder in das Haus lief. Ihm tat der Zwischenfall wirklich leid, aber Namjoon verzieh ihm immer schnell. Er war in Yoongis Augen einfach perfekt.

Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt