~41: Background IV: Yoongi~

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Konzentriert schaute Yoongi sich die grauenhaft gewalttätigen Bilder auf der Pinnwand an. Er hatte gestern sein Profil für diesen Mörder erstellt und abgegeben gehabt, weshalb er jetzt noch einmal alle seine Fakten überprüfte. "Ah, Yoongi!" Seine Kollegin Saejung kam auf ihn zu, während sie eine Akte in der Hand hielt. "Ich habe Bilder eines anderen Tatorts. Kannst du dir das alles einmal anschauen? Es handelt sich um Kinder und Säuglinge, insgesamt sind es schon fünf ermordete Minderjährige. Ich wäre dir dankbar, wenn du ein Profil erstellen könntest." Nickend nahm Yoongi die Akte in seine Hand, ehe er zu schauen bekam. Und als er das Foto des ersten ermordeten Säuglings sah, wurde ihm speiübel.

Das Kind schrie förmlich danach, vergewaltigt worden zu sein, ehe ihm achtlos die Kehle aufgeschnitten worden war. Und das nächste Baby hatte dieselben Spuren, dazu Schnittstellen eines Messer über der Brust. Je mehr Fotos er sich anschaute, desto schlechter ging es ihm. Und tatsächlich war das in zehn Jahren Karriere der widerlichste Fall, den er je gesehen hatte. Er konnte diese vielen Bilder einfach nicht mehr sehen. Es ging einfach nicht mehr. Würgend griff er nach dem nächstbesten Mülleimer, ehe er dort laut hineinerbrach. Er hatte so etwas noch nie gesehen, Gewalt an Kindern kam ziemlich häufig vor, aber das war schon so abstoßend, dass es nicht auszuhalten war.

"Min? Geht es Ihnen gut?" Der Abteilungsleiter der Verhaltensanalyse des Seoul Special Services kam an ihn herangetreten, ehe er ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Nein, ich kann den Fall nicht bearbeiten. Bitte ziehen Sie mich ab, Leetuk", wimmerte der sonst so unantastbare Mann, während er sich mit einem Tuch über das Gesicht strich. "Ich sehe es. Ich lasse Sie offiziell abziehen, Yoongi. Sie sollten nach Hause fahren, ich weiß, dass es für Sie momentan noch alles eine Umstellung ist. Sie sind gerade Vater geworden und sehen als ersten Fall zertümmelte und vergewaltigte Babys. Das hätte ich Ihnen nicht geben dürfen", sprach der Mann sanft und einfühlsam. "Es tut mir leid, ich kann daran nicht arbeiten", entschuldigte Yoongi sich, während er sich wieder ordentlich hinstellte.

"Der Täter zeigt keinerlei Gefühle in seinen Handlungen, außer das Gefühl der Kontrolle und Lust", begann er dann trotzdem leise. "Der Täter ist männlich, unsicher wirkend und besitzt sehr wahrscheinlich Potenzprobleme, die er so versucht zu überspielen. Es wirkt fast so, als hätte er mit einem Baby angefangen, es vergewaltigt und umgebracht, ehe er sich bei jedem weiteren Kind gesteigert hat, bis hin zu zehnjährigen Opfern. Er braucht nun nicht nur das Gefühl der sexuellen Befriedigung, sondern auch das der Macht. Deshalb die älteren Opfer, denn diese können sich wehren und er sie besser dominieren." Er war nach seiner Erklärung komplett fertig, weshalb der Mann vor ihm ihn sanft in seine Arme zog. "Danke für Ihr Profil, ich sage es gleich dem Rest des Teams. Und Sie fahren jetzt nach Hause, ruhen sich aus und genießen mit Ihrem Mann Ihr Neugeborenes. Denken Sie bitte an schöne Dinge, nicht mehr an diese Grausamkeiten. Ich melde mich bei Ihnen, wenn wir den Täter haben. So lange bleiben Sie jetzt Zuhause", sprach der Mann, während er Yoongi den Eimer abnahm. "Schaffen Sie es alleine zurück nach Hause?" "Ich rufe ein Taxi, mein Mann holt dann bestimmt mein Auto ab." "Ich bringe es Ihnen nachher nach Hause, machen Sie sich keine Gedanken. Jetzt bringe ich Sie aber erstmal zurück."

Nachdem der Mann diese Worte ausgesprochen hatte, führte er den deutlich angeschlagenen Mann aus dem Gebäude des Special Services. Er brachte ihn mit seinem eigenen Auto bis zu den Hochhäusern, in denen der Verhaltensanalytiker lebte. "Zur Tür schaffen Sie es alleine", lächelte sein Boss, weshalb Yoongi nickend und dankbar ausstieg. "Danke, ich werde mich auch bei Ihnen melden." "Keinen Stress, legen Sie sich schlafen." Müde und einfach nur erschöpft lief Yoongi in das gigantische Haus, ehe er mit dem Fahrstuhl auf die Etage fuhr, auf der er lebte. Namjoon hatte momentan frei, er eigentlich auch, weshalb sie sich gemeinsam um ihren kleinen Sohn kümmern konnten. Und als Yoongi die Tür zu seiner Wohnung wieder hinter sich schloss, bekam er nichts als Stille mit. Vorahnend zuckte er seine persönliche Handschusswaffe, ehe er leise durch das Haus schlich. So leise war es hier nämlich nie. Es musste irgendwo einen Haken geben.

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