Still saßen die vier Erwachsenen im Wartezimmer. Yoongi war mit einem müden Chul vor einigen Sekunden dazugekommen, weshalb er sich gerade erst gemütlich gegenüber seiner Schwester setzte. Es lagen viele unausgesprochene Fragen im Raum, aber keiner traute sich, diese Fragen auszusprechen. Bis Yoongi sich laut räusperte. "Tut mir leid für meinen Gefühlsausbruch", begann er dann. "Eigentlich sollte keiner mitbekommen, dass ich mit Namjoon verheiratet bin. Immerhin hassen sich Polizei und Feuerwehr. Wir wollten tatsächlich allen davon erzählen, aber es gab kurz vor uns eine Beziehung zwischen Feuerwehr und Polizei, die für noch mehr Stress gesorgt hat. Die beiden wurden so sehr gemobbt, dass sie nicht nur ihre Arbeit verlassen haben, sondern sich irgendwann deswegen getrennt haben. Es war zum Schutz aller." Nervös nestelte er an seinem Shirt, ehe er zu seinem Sohn schaute. Jungkook folgte seinem Blick einfach. "Chul ist so hübsch", antwortete er dann mit einem schwachen Lächeln, weshalb Yoongi ebenfalls kurz lächelte. "Danke. Er ist unheimlich müde, deshalb hat er so geschrien. Ich musste erst einiges klären, bevor ich hier hin konnte. Ihr hättet Seokjins Blick sehen müssen!" "Warte", kam es dann von Taehyung. "Seit drei Jahren seid ihr verheiratet? Aber so lange bist du gar nicht bei uns." "Ich war vorher bei der Verhaltensanalyse. Das war nicht mehr meins, also bin ich Abteilungsleiter geworden. Und zu Chul kommt nächsten Monat, wenn unser Baby früh zur Welt kommt, ein weiterer Junge. Von Chuls Mutter. Sie wollte uns ihr zweites Kind auch anvertrauen. Sie möchte sich nicht kümmern, aber dafür haben wir das Glück, einen weiteren Sohn zu bekommen."
"Und ich werde wieder Tante", grinste Seulhye, während sie sich wieder ordentlich zudeckte. "Ich will mit Hobi nach Hause." "Das glaube ich dir." Müde fielen Jungkook die Augen immer wieder zu, weshalb er irgendwann einfach auf Taehyungs Schulter fiel. Und dieser ließ seinen Kopf dort einfach liegen. "Ich möchte aber nicht, dass ihr das jetzt an die große Glocke hängt, in Ordnung?", fragte Yoongi sanft nach, weshalb Taehyung zustimmte. Denn Jungkook schien zu schlafen. "Ich verstehe das schon. Aber es ist gerade noch ziemlich befremdlich." "Weil ich schwul bin?", fragte Yoongi lächelnd, weshalb Taehyung seinen Kopf schüttelte. "Nein, weil Namjoon schwul ist. Ihm kann ich nämlich keine Konkurrenz machen." "Stehst du etwa auf mich?!", fragte Yoongi schlussfolgernd, weshalb Taehyungs Augen riesig wurden. "Oh man, nein! Das kam jetzt- ach egal, bitte vergiss das einfach wieder." Schnell winkte Taehyung das Thema ab, ehe er vorsichtig zu Jungkook schaute. Dieser schien tatsächlich eingeschlafen zu sein, weshalb er sich so wenig wie möglich bewegen wollte. Er schien nach dem Einsatz am Ende seiner Kräfte. Denn anders als er selber musste Jungkook viel länger vor Ort bleiben, bis das Feuer komplett gelöscht worden war. Morgen würde die Spurensicherung dort ihre Arbeit beginnen, wenn es sich überhaupt lohnen würde. Aber das würde nicht er entscheiden.
"Ich wurde übrigens vom Fall abgezogen", seufzte Yoongi dann, während er seinen Sohn in seinen Armen hinlegte. "Wieso das denn?!", wollte Seulhye aufgebracht wissen. "Du bist deren bester Mann!" Taehyung nickte zustimmend. "Sie hat schon recht." "Ich habe mich selber abziehen lassen. Ich würde nicht mehr objektiv arbeiten können. Ich würde nämlich alles erdenkliche machen, um Namjoons und Hoseoks Unschuld zu beweisen." "Das ist eine gute Entscheidung", stimmte Taehyung zu, weshalb sein Chef nickte. "Ich habe meinen Vaterschaftsurlaub für mein letztes Jahr mit Chul Zuhause eingereicht. Ich bin jetzt die nächste Zeit einfach Zuhause. Dann komme ich auch auf andere Gedanken. Und Chul muss nicht mehr so oft zu meinen Schwiegereltern oder zu Seulhye." "Ich mag den Kleinen. Er ist immer willkommen", lächelte die schwangere Frau, während sie sich enger in ihre Decke wickelte. "So als kleine Verbesserung: baut hier doch mal Betten hin." "Eigentlich wollte ich nicht die ganze Nacht hier verbringen", grinste Yoongi, weshalb Seulhye ihm gegen die Schulter schlug. "Ich schlag dich gleich zurück, du Schlange!" Noch bevor Yoongi ausholen konnte, wurde die Tür zum Wartezimmer erneut geöffnet.
Herein trat ein fertig aussehender Hoseok, der nicht einmal seine Einsatzkleidung ausgezogen hatte. "Hey." "Hobi!" Glücklich sprang die Frau auf, ehe sie sich förmlich auf ihren Mann warf. "Endlich bist du hier." "Baby, wieso bist du noch wach?! Was machst du hier? Du musst ins Bett!" Besorgt strich der Mann seiner Frau die Haare aus dem Gesicht. "Was hat sich ergeben?", fragte Yoongi nach, während er aufstand. Er hatte die Hoffnung, dass Namjoon ihm gleich folgen würde. "Ich bin vorläufig suspendiert und muss nun in fünf Monaten vor Gericht. Wenn vorher keine Beweise gefunden werden, die gegen meine Schuld sprechen. Ich weiß nicht mal, was ich gemacht haben soll", seufzte Hoseok müde. "Aber das ist mir heute auch egal. Ich muss noch zur Wache und danach will ich einfach mit meiner wunderschönen Ehefrau ins Bett. Es ist scheiße spät." Verstehend nickte Yoongi. "Mhm. Hast du dich mit deinem Anwalt in Kontakt gesetzt?" "Ja, er trifft sich übermorgen mit mir. Ich gehe jetzt. Wir reden morgen einfach irgendwann", murmelte Hoseok dann, während er seine Frau an die Hand nahm. "Schlaft gut." Damit verließen die beiden den Raum. Und Yoongi wurde damit enttäuscht, dass sein Mann nicht gehen durfte.
Seufzend setze er sich wieder hin, ehe er sich die Wolldecke nahm, die bis gerade seine Schwester gewärmt hatte. Vorsichtig wickelte er seinen Sohn darin ein, ehe er diesen neben sich in den Sessel legte, damit er sich selber ein wenig ausruhen konnte. Er machte sich in solchen Situationen immer zu viele Gedanken, weshalb er jetzt fast am druchdrehen war. Und Taehyung schien das zu bemerken, weshalb er seinen Captain aufmerksam anschaute. "Yoongi, ich passe eben auf deinen Sohn auf. Geh dir kurz die Beine vertreten", meinte der Mann, weshalb der Officer tatsächlich kurz zu überlegen schien. Danach nahm er seinen Sohn in die Arme, um ihn an Taehyung zu geben. "Ich bin dir echt dankbar", meinte er, ehe er den Raum verließ. Und damit blieb Taehyung mit zwei schlafenden Personen auf sich zurück. Es war verführerisch, ebenfalls einfach seine Augen zu schließen, aber er musste wach bleiben, falls irgendetwas passieren sollte. Vor allem, wenn er nun Yoongis Kind in seinen Armen hatte.
Immer wieder fielen ihm die Augen zu, ehe er durch eine Hand an seiner Schulter geweckt wurde. Überrascht richtete er sich auf, nur um Namjoon vor sich stehen zu sehen. "Hey Taehyung", hauchte er, ehe er zu seinem Sohn schaute. "Du weißt also davon?" "Mhm. Yoongi ist draußen oder so." "Ich habe ihn schon gesehen. Er wartet draußen am Auto auf mich. Er riecht noch ein wenig streng", grinste der Riese, weshalb der Polizist vor ihm verwirrt seine Augenbrauen zusammenzog. "Wieso? Er war Zuhause duschen." "Yoongi ist Raucher. Chul soll den Geruch nicht so extrem abbekommen." "Ah, okay." Taehyung war eher müde als wach, weshalb Namjoon ihm das Kleinkind abnahm. "Komm mit. Ich bringe euch nach Hause." "Und Jungkook?" "Den natürlich auch", antwortete Namjoon mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Und deine Einsatzkleidung?" "Wurde konfisziert, sonst würde ich nicht in dieser viel zu engen Hose vor dir stehen. Lustig, wie ihr hier anscheinend nur Jogginghosen in Größe S haben sollt. Das zwickt an fiesen Stellen." Passend zu diesen Worten griff sich Namjoon in den Schritt, ehe er die Hose aus diesem zog. Und Taehyung verstand sofort seine Worte. "Ich hasse diese Hosen", murmelte er zustimmend, während er sich gähnend aufrichtete. Vorsichtig weckte er Jungkook, damit dieser wenigstens im Halbschlaf zum Auto gelangen konnte, indem Yoongi wohl zur Wache gefahen sein musste. Denn er wollte einfach nur nach dem Stress nach Hause in sein Bett kommen.
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Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎
FanficEine Reihe von Brandstiftungen hält das Seoul Firedepartmend in Aufruhr. Jede Nacht zu ungefähr der gleichen Zeit brennt irgendetwas. Manchmal nur eine Mülltonne am Straßenrand, manchmal auch Hochhäuser der Hauptstadt. Die Feuerwehr ist beunruhigt...