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Müde stocherte Jungkook im Abendessen herum, welches Seulhye heute vorbereitet hatte. Appetit hatte er keinen, nachdem Taehyung ihm diese überraschte Liebeserklärung gemacht hatte. Aber er musste irgendetwas essen. "Jungkook, wenn du nichts essen möchtest, solltest du dich nicht zwingen", seufzte die Schwarzhaarige irgendwann. "Sonst liegt dir dein Essen nachher nur so schwer im Magen. Deine Gefühle sind durcheinander." "Es ist- kompliziert", antwortete Jungkook, während er sein Besteck weglegte. "Er ist Polizist. Ich bin Feuerwehrmann. Das- Wir werden so angefeindet. Und ist er schwul? Ich bin es nicht! Ich- Meine Frau- Ich weiß nicht-" Jungkook bekam seine Gedanken nicht sortiert, weshalb Seulhye ihm beruhigend die Hand auf seine legte. "Du hast mir so vieles über Yonjae erzählt. Sie hätte definitiv gewollt, dass du erneut glücklich wirst. Sie wusste von deiner Zuneigung zu Männern, sie kannte dich. Deshalb hätte sie dich auch verstanden. Du solltest ihm eine Chance geben. Immerhin findest du ihn doch auch attraktiv. Du hast mir auch davon erzählt. Und du hast seine Nummer. Ruf ihn an und frage ihn, ob der Kaffee noch warm ist." Seulhye schenkte dem Mann ein sanftes Lächeln, während dieser leichte Tränenspuren auf seinen Wangen hatte. Er musste immer bei der Erwähnung seiner Familie weinen. Aber er hoffte, dass es sich nach einiger Zeit ein wenig legen würde.

"Was ist, wenn ich ihn jetzt vergrault habe? Ich habe ihm immerhin vorgeheult, dass ich eine Frau hatte. Dazu zwei Kinder und ein drittes auf dem Weg. Ich fühle mich schlecht, weil ich ihn schlecht behandelt habe!" Jungkook sah aus, als würde er schmollen, weshalb er kurz darauf eine warme Hundeschnauze auf seinem Bein spürte. "Wenn du ihn nicht anrufst, dann wirst du es nicht erfahren", mischte sich Hoseok ein, ehe er zu seinem Wasser griff. "Egal wie es ausgeht: du hast dein bestes getan, um wieder ein wenig glücklicher zu werden." "Wirklich?" "Wirklich", stimmte Hoseok zu, ehe auch Seulhye nickte. "Gut, dann rufe ich nach dem Essen an. Danke." Still aßen die drei dann weiter, wobei Jungkook tatsächlich ein wenig essen konnte. Denn nach seinem Aussprechen ging es ihm wirklich ein wenig besser.

Noch bevor Jungkook sein Essen ganz beenden konnte, wurde er durch das Klingeln an der Haustür unterbrochen. "Ich gehe schon, bleibt ruhig sitzen", lächelte Hoseok, ehe er sein Besteck zur Seite legte und aufstand. Er wusste nicht, wer um diese Zeit bei ihnen noch etwas wollte. Aber er war sich sicher, dass es jemand bekanntes sein musste. "Hol dein Handy raus und schreib ihm wenigstens", riss Seulhye Jungkook aus seinen Gedanken, weshalb dieser nickend den besagten Gegenstand aus seiner Gesäßtasche nahm. Taehyungs Handynummer war schon eingespeichert, weshalb er lediglich auf seine Chatnachrichten gehen musste. "Wie wäre das", begann Jungkook dann, während er etwas auf seinem Handy eingab. "Hey Taehyung, wann hättest du denn Lust auf einen Kaffee?" "Ja, abschicken!", grinste Seulhye, weshalb Jungkook tief durchatmend auf Senden klickte. Und in diesem Moment kam Hoseok wieder in die Küche, dicht gefolgt von einem uniformierten Min Yoongi.

"Yoongi!" Seulhye schien überrascht, wieso ihr Bruder um diese späte Uhrzeit noch bei ihnen zu Besuch war. "Wieso bist du hier? Du wirkst ein wenig durch den Wind." Tief atmete Yoongi durch, ehe er sich auf den freien Stuhl neben Jungkook setzte. "Wir hatten heute eine normale Streife, eigentlich so wie immer", begann er dann, während er sich beruhigend über das Gesicht fuhr. "Und anscheinend haben wir einen Drogendeal damit zerstört. Taehyung wollte halt sofort los und die beiden Männer zur Rede stellen. Ich habe nur einen Schuss mitbekommen und danach ist er zu Boden gegangen. Taehyung wurde angeschossen."

Das Blut und mit ihm hergehend die Farbe wich Jungkook aus dem Gesicht, während er geschockt zu dem Polizisten sah. Und erst jetzt konnte er erkennen, dass an Yoongis Uniform Blut war. Taehyungs Blut. Er wurde angeschossen. Wahrscheinlich war er unkonzentriert gewesen, da Jungkook ihn abgewiesen hatte. War es also seine Schuld? "Bist du deshalb hier, Gi?" Seulhye sah besorgt zu ihrem Bruder, weshalb dieser nickte. Er sah müde und schrecklich erschöpft aus. "Weiß deine Familie, dass du hier bist?" Dieses mal schüttelte der Mann den Kopf. "Hobi bringt dich ins Schlafzimmer. Ich kann dir leider nur das Sofa anbieten." "Ich fahre gleich bestimmt nach Hause, aber hier hin ging es schneller", murmelte der Polizist, weshalb Hoseok seinen Kopf schüttelte. "Du bist noch unter Schock. Na los, du brauchst ein wenig Ruhe, damit du einen kühlen Kopf bekommst." Sofort zog er seinen Schwager wieder auf die Beine, ehe sie auch schon den Essenstisch verließen. Somit blieben Jungkook und Seulhye alleine.

"Jungkook, du gehst am besten morgen mit Yoongi ins Krankenhaus und erkundigst dich nach Taehyung. Sonst drehst du noch völlig durch." "Seulhye, ich- kannst du mich bitte für den Rest des Tages in Ruhe lassen? Ich gehe ins Bett." "Natürlich Jungkook." Beunruhigt ließ die schwangere Frau den Mann gehen, obwohl sie wusste, dass irgendetwas faul war. Sie sah dem jungen Mann direkt an, dass da mehr als nur wenig Gefühle im Spiel waren. Sonst würde er nicht so extrem auf diese Nachricht reagieren. Wahrscheinlich bestand die erneute Angst, eine geliebte Person zu verlieren, weshalb er Abstand zu allem und jedem brauchte, um das alles zu verarbeiten. Und diesen gewünschten Abstand behielt Seulhye, weshalb sie den Mann gehen ließ.

Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt