"Danke für diese Berichtserstattung, Mr. Min." "War mir eine Freude, mit Ihnen zu sprechen, Mr. Kim." Nickend gaben die beiden Einsatzleiter sich die Hände, nachdem sie ihr Gespräch beendet hatten. Sie hatten sich ausgiebig über die letzten Einsätze ausgetauscht, gefolgt von den ersten Tagen von Jungkook bei der Polizei. Und es gefiel ihm, laut dem Officer, ziemlich gut dort. Er arbeitete hauptsächlich mit Seokjin im Labor, zwischendurch führte er jedoch auch Protokolle oder übte für anstehende Prüfungen der Feuerwehrausbildung. Immerhin musste er nach seinen Operationen bestimmte Anforderungen erneut erfüllen können. "Wie geht es dir heute?" Lächelnd nickte Yoongi einmal, ehe er den Kopf kurz schüttelte. "Das du für solche Dinge deinen Kopf hast. Bei der Arbeit. Denk' doch an was Wichtigeres, Namjoon." "Also bockig wie immer. Tut mir leid, wenn ich mal fragen wollte, wie es dir geht. Vergiss es einfach." Lachend stand der Polizist auf. "Schön, das wir das klären konnten. Ich gehe jetzt. Sir." "Angenehmen Abend", antwortete der Captain, ehe er ebenfalls aufstand und den Raum verließ, um nach Hause in seinen wohlverdienten Feierabend zu fahren.
Seufzend strich der Officer sich über sein Gesicht. Er war fürchterlich müde und wollte nach Hause fahren, weshalb er in die gemeinsame Umkleidekabine ging. Denn dort stand seine gepackten Tasche des Tages, die er wieder mit nach Hause nehmen wollte. Mit dieser lief er danach in die dunkle Nacht, nur um einmal tief durchzuatmen. Heute war definitiv kein guter Tag gewesen, weshalb er tief seufzend in seine Manteltasche griff. Aus dieser zog er gekonnt eine Zigarette aus der dazugehörigen Schachtel, ehe er sie zwischen seine Lippe klemmte. Mit einem Feuerzeug aus derselben Tasche zündete er sich diese dann an, um einen tiefen Atemzug zu nehmen.
"Du wolltest aufhören." Langsam drehte sich der Polizist um, nur um Jimin an einer Hauswand gelehnt zu sehen. Er sah müde aus, ausgelaugt und ein wenig magerer als noch vor einigen Tagen. "Ich weiß", antwortete Yoongi, während er sich neben den Mann an die Wand lehnte. "Wieso bist du noch nicht Zuhause?" "Weiß nicht", murmelte der kleinere Mann. "Du weißt nicht, wo du über Nacht hin kannst, oder?" Stumm starrte Jimin den Officer an, ehe er nickte. "Ich suche mir schon etwas." "Seokjin wartet doch nur auf dich. Geh doch zu ihm", schlug Yoongi vor, während er entspannt an seiner Zigarette zog. "Rauchst du?" "Nein, ich rauche und trinke nicht. Ist nicht gut für den Körper." Nickend stimmte Yoongi zu. "Du hast vollkommen recht. Ich sollte wirklich aufhören." "Mhm." Lustlos kickte Jimin einen kleineren Stein weg. "Ich will nicht zu Seokjin. Er schläft bestimmt schon." "Ich würde dich sofort mit zu mir nehmen, aber meine Frau ist momentan nicht im besten Zustand." "Wieder die Hormone?" "Wieder die Hormone." Erneutes Schweigen.
Eine Zeit lang standen die beiden Männer nur still beieinander, ehe Yoongi seine aufgerauchte Zigarette zu Boden fallen ließ. "Komm, ich nehme dich mit. Es ist kalt. Du kannst nicht die ganze Nacht hier stehen." "Ich suche mir für eine Nacht eine Unterkunft." "Jimin, das was kein Angebot." "Yoongi, nein." Die beiden wussten gut genug, dass Jimin dieses Angebot nur zu gerne angenommen hätte. Denn sonst wäre er garantiert in eine Bar gegangen und hätte sich einen One-Night-Stand geangelt. Und Yoongi wollte nicht, dass sein Freund sich für so etwas hergab. Denn das hatte er lange genug getan. "Dann bring mich bitte zu Seokjin. Da sind meine Sachen eh." "Du hast deine Wohnung also doch verlassen. Jimin, wenn du mit mir darüber reden möchtest, kann ich gerne meine Zeit zur Verfügung stellen", bot Yoongi an, während er loslief. Jimin folgte ihm leise. "Dir brauch das echt nicht unangenehm sein. Jeder braucht mal Hilfe und ich bin für dich da, damit du dich besser fühlst." "Seokjin hat heute Nachmittag den Anruf bekommen", murmelte der junge Polizist. "Dan ist ausgezogen und hat die Verlobung aufgehoben. Er ist alleine." "Was?! Dan hat was?!" Ungläubig starrte der Mann seinen Freund an. Als es Seokjin am schlimmsten in seinem Leben ergangen war, war sie diejenige, die ihn immer unterstützt hatte. Und jetzt warf sie alles hin?
"Sie hat ihn betrogen und heute erfahren, dass sie schwanger ist. Aber nicht von Seokjin. Weil er ja die letzten beiden Monate nicht da war. Sie hat ihn wohl ein ganzes Jahr lang betrogen", murmelte Jimin, während er seine Tasche zu Yoongis in dessen Auto legte. "Dann bleiben wir wohl beide bei Seokjin und betrinken uns." Lächelnd nickte Jimin. "Ich höre euch zu und schlafe vielleicht ein. Ich bin fürchterlich müde." "Du siehst auch ziemlich erschöpft aus. Sicher, dass es dir gut geht?" Nervös schaute Jimin weg, nur um es dann aufzugeben. Yoongi konnte Menschen wie offene Bücher lesen. "Ich hatte letzte Nacht Sex mit diesem Mann. Er hat mich geschlagen, als seine Frau uns erwischt hat. Es hat mich so an damals erinnert, weißt du? Er war nicht mal gut, es hat sich also nicht mal gelohnt." "Sah er denn gut aus? War er eigentlich lieb zu dir?" "Nein, ich fand sein Auftreten nur so elegant. Er hatte einen guten Hüftschwung beim Tanzen, aber definitiv sonst nichts drauf. Vielleicht finde ich irgendwann etwas festes." Betrübt schaute Jimin in den bewölkten Nachthimmel hinauf. "Du bist so glücklich mit deiner Frau und deinem Sohn. Bald wirst du sogar zum zweiten Mal Vater und ich kriege es nicht mal hin auf ein Date zu gehen. Das klingt so erbärmlich." "Das ist es nicht."
Tief atmete Yoongi durch. "Ich habe so viele Beziehungen zerstört, weißt du? Ich wollte einfach abhauen, zurück nach Daegu aufs Land. Aber dann habe ich meine Leidenschaft in diesem Beruf gefunden. Du merkst schon, wenn dir etwas guttut. Und wenn nicht, dann bin ich da, um es dir zu sagen." "Danke." "Jetzt steig aber langsam mal ein, es ist kalt und wir müssen unseren Coroner aufheitern. Nicht, dass er sich sonst morgen wieder betrunken auf die Liege legt." Jimin musste laut lachen, als er daran dachte. Seokjin hatte es einmal geschafft, so verkatert zur Schicht zu kommen, dass er sich kurzerhand auf seine Untersuchungsliege gelegt hatte, um eine Runde zu schlafen. Und so hatte ihn sein Kollege dann auch vorgefunden, ehe sie ihn nach Hause geschickt hatten. "Gut, dann fahren wir jetzt los", stimmte Jimin zu, während er sich an das Fenster lehnte und erneut in die dunkle Nacht schaute. Er war dankbar für einen Freund wie Yoongi.
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Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎
FanfictionEine Reihe von Brandstiftungen hält das Seoul Firedepartmend in Aufruhr. Jede Nacht zu ungefähr der gleichen Zeit brennt irgendetwas. Manchmal nur eine Mülltonne am Straßenrand, manchmal auch Hochhäuser der Hauptstadt. Die Feuerwehr ist beunruhigt...