Hand in Hand liefen die beiden Männer in die Augenklinik, in welcher Hoseok noch eine Zeit lang stationiert sein sollte. Eigentlich wollten sie Seulhye mitgenommen haben, aber da es dieser heute nicht allzu gut ging, kümmerte sich Yoongi um sie, während Namjoon die Kinder hatte. Für ihre Fahrt hier hin hatten sie ein wenig Zeit verloren, weshalb Taehyung eigentlich schon die gesamte Zeit jammerte, dass er etwas zu Essen haben wollte. Und Jungkook ignorierte ihn deshalb.
Im Krankenhaus angekommen nahmen die beiden direkt den Fahrstuhl in die dritte Etage. Seulhye hatte ihnen alle Informationen zukommen lassen, weshalb sie direkt zu dem Zimmer des Mannes konnten. So, wie Taehyung es gehofft hatte. Deshalb standen sie nur wenige Minuten nach Ankunft vor dem passenden Zimmer. Vorsichtig klopfte Jungkook an, ehe sie auf ein 'Herein' hinein eintraten. Und sofort erblickten die beiden Männer einen müde aussehenden Hoseok, der sie anlächelte. Und er trug nichts auf seinen Augen. "Wo sind deine Kompressen?", fragte Jungkook direkt, während er auf seinen Freund zulief. "Ab heute brauche ich sie nicht mehr. Wo ist Seulhye?" "Ihr geht es nicht so gut", antwortete Taehyung, während er sich auf einen Stuhl an das Bett setzte. "Aber wir sollen dir liebe Grüße ausrichten." "Danke. Ich rufe sie nachher an."
Kurz entstand eine angenehme Stille, in der Hoseok sich ordentlicher hinsetzte. "Ich kann wieder sehen", murmelte er danach unwirklich klingend. "Ich kann auf dem rechten Auge wieder zu einhundert Prozent sehen. Auf dem linken Auge haben sie es von null Prozent bis auf gute siebzig geschafft. Ich brauche also nur noch eine Brille, wenn ich Kopfschmerzen habe", erklärte der Mann stolz. "Danke Jungkook." "Wieso dankst du mir?", fragte der Feuerwehrmann lächelnd, weshalb Hoseok ihn in seine Arme nahm. "Hättest du mir diesen Arzt nicht empfohlen, wäre ich komplett blind. Du bist ein Heiliger. Gott segne dich." "Er hat dir einfach das gegeben, was dir gehört. Ein lebenswertes Leben. Du hast anscheinend dort oben überzeugt", grinste Jungkook zur Antwort. "Vielleicht hast du recht, vielleicht liegt es auch an der großartigen Medizin hier. Die sind echt gut hier." "Ich weiß. Mein Augenlicht konnten sie auch wiederherstellen", antwortete Jungkook.
Und deshalb starrten ihn Hoseok so wie auch Taehyung verwirrt an. "Wie meinst du das, Koo?", fragte der IT-Spezialist dann vorsichtig nach, weshalb sein fester Freund sich in seine Richtung drehte. "Ich bin aus dem Koma aufgewacht und konnte alles nur noch verschleiert sehen. Als wenn die Welt nebelig gewesen wäre. Ich habe wohl beim Brand selber Chemikalien abbekommen und deshalb bin ich hier hin gekommen. Und siehe da: ich kann perfekt sehen!" "Das hast du mir noch gar nicht erzählt", hauchte Taehyung, weshalb Jungkook nickte. "Es wissen kaum Menschen. Eigentlich nur ihr und mein Psychologe." Jungkook wollte nicht, dass Taehyung jetzt dachte, dass er Geheimnisse vor ihm hatte. Denn das war niemals seine Intention gewesen. "Aber das ist ja auch nicht wichtig. Hoseok, wie geht es dir?"
"Mir? Großartig!", strahlte der Mann. "Ich werde in drei Monaten die Liebe meines Lebens erneut heitaten und kann sie dabei sehen. Ich werde unseren Sohn sehen können. Und ich werde sie zum Krankenhaus fahren können, wenn es so weit ist. Ich werde wieder arbeiten können. Ich werde wieder leben können. Es- Ich bin Gott dankbar, ich bin dir dankbar, ich bin diesen Ärzten dankbar. Aber ich würde gerne Seulhye sehen." "Wie lange musst du denn noch hier bleiben?", fragte Taehyung nach, während er aus dem Fenster schaute. Draußen schien die Sonne und es war fürchterlich heiß, weshalb er froh war, dass hier drin die Klimaanlage funktionierte. "Noch bis zum Ende der Woche. Also genau dann, wann ihr nach Jejudo fahrt." "Du kannst sehen", hauchte Jungkook ungläubig. "Wie sehr ich mich vor dir gegruselt habe, als du mich immer so angestarrt hattest. Ich wusste in meiner ersten Woche wirklich nicht, dass du kaum etwas siehst- gesehen hast!", kam es euphorisch von Jungkook, während er seinen Freund erneut umarmte. Er konnte seine Freude kaum bändigen. Und Taehyung schaute einfach aus dem Fenster, während er die Fallhöhe aus dieser Etage berechnete. Falls er zufälligerweise aus dem Fenster vor sich fallen sollte.
Angenehm unterhielt sich Jungkook mit Hoseok, der aufgeregt von seinen ersten Blicken nach der Operation sprach. Taehyung hatte nicht viel mit Hoseok zu besprechen- sie hatten sich ja bisher nur beruflich getroffen. Und trotzdessen war er mitgekommen, vielleicht hauptsächlich für seinen festen Freund. Er wollte danach mit ihm ein wenig Zeit genießen, ehe sie auch schon wieder zurück zu dem alten Farmhaus der Mins fahren würden. Und da wären sie nicht alleine, da irgendwie immer einer mit einem Essensangebot vorbeikam. Und so langsam hatte Taehyung das Gefühl, dass er dick werden würde. Er bekam nicht genug von diesem leckeren Essen.
"Und dann habe ich einfach einhundert Prozent Sehkraft gehabt", beendete Hoseok glücklich seine Erzählungen. "Die haben mir heute morgen auch erst die Kompressen entfernt, Seulhye weiß also noch gar nicht, dass ich sehen kann. Ich dachte, sie kommt mit. Dann hätte ich sie überraschen können. Sie sieht bestimmt wunderschön aus. Vor allem, weil sie unser Baby so stark trägt." "Ich würde dir gerne sagen, wie wunderschön sie ist, aber du solltest sie besser selber sehen", antwortete Jungkook lächelnd, ehe sein Blick kurz zu Taehyung schwiff. Dieser saß nach wie vor auf dem Stuhl und schaute währenddessen aus dem Fenster, während sein Mund verschiedenste Worte formte. Wahrscheinlich dachte er nach, dann tat er so etwas immer. Und Jungkook fand es mehr als nur niedlich.
"Ich muss dir auch etwas erzählen", begann Jungkook dann ebenfalls total euphorisch, weshalb Hoseok seine Hände ergriff. "Ich ziehe mit Taehyung zusammen. In seine mega tolle Wohnung. Wir haben das gestern besprochen und heute offiziell gemacht. Und dann musst du zu und kommen! Ich lade dich ein! Und Seulhye natürlich auch. Und euer Baby, wenn es dann schon da ist." Lachend nickte Hoseok. "Auf jeden Fall. Ich habe gehört, dass Taehyung etwas pompöser lebt. Immerhin trägt er auch in der Freizeit Anzüge." "Aber die sind auch bequem", begann Jungkook dann. Vor allem seine Hemden, wenn ich die nachts trage. Ein Traum. Er ist ja größer als ich, also passt das mit der Größe auch perfekt." "Süß", war Hoseoks einziger Kommentar auf die Schwärmerei seines Freundes. Er freute sich wirklich, den Mann so vor sich zu sehen. Sie waren einfach unzertrennlich geworden, obwohl sie sich noch nicht einmal ein Jahr kannten. Aber Jungkook war sich sicher, dass diese Freundschaft lange halten würde. Und so sah auch Hoseok das ganze.
"Tae?", sprach Jungkook seinen festen Freund dann an, weshalb dieser sofort zu ihm schaute. "Ja Koo?" "Ich habe Hoseok gerade erzählt, dass wir zusammen in deine Wohnung ziehen. Möchtest du davon erzählen?" Jungkook fand es wichtig, seinen festen Freund ebenfalls mit einzubeziehen. Immerhin konnte er so Hoseok kennenlernen, da sie wahrscheinlich in naher Zukunft viel Zeit miteinander verbringen würden. Vor allem, da sie nun in eine gemeinsame Wohnung ziehen würden und Hoseok ein immer geladener Gast war. Und dann müssten sie sich zumindest verstehen.
"Ja, ich habe Jungkook gefragt, ob er in meine Wohnung ziehen möchte", grinste Taehyung stolz. "Ich meine, auch, wenn wir noch nicht lange zusammen sind, fühlt es sich richtig an. Wir werden es auch auf unserer Arbeit erzählen. Wir werden uns nicht verstecken." "Und dann sehen wir weiter. Zusammen alt werden ist das Ziel", grinste Jungkook, während er nach Taehyungs Hand griff. Und dieser nahm sie direkt in seine. Hoseok schaute lächelnd zu den beiden. Er freute sich, dass die beiden sich gefunden hatten, obwohl sie einander nicht gesucht hatten. Denn Taehyung gab Jungkook Hoffnung und Zuspruch, das konnte er erkennen. Und er schnenkte ihm vieles, vor allem eins. Zukunft.
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Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎
FanfictionEine Reihe von Brandstiftungen hält das Seoul Firedepartmend in Aufruhr. Jede Nacht zu ungefähr der gleichen Zeit brennt irgendetwas. Manchmal nur eine Mülltonne am Straßenrand, manchmal auch Hochhäuser der Hauptstadt. Die Feuerwehr ist beunruhigt...