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"Ich möchte dir gerne Jimin vorstellen", kam es von Taehyung, während er mit seinem festen Freund telefonierte. Er selber hatte gerade seine Frühstückspause, die er gerade damit verbrachte, um mit Jungkook zu sprechen. Denn dieser war momentan Zuhause, da er sich eine Grippe eingefangen hatte. "Jetzt?", kam es schniefend von dem kranken Feuerwehrmann, weshalb Taehyung schmunzeln musste. "Nein, natürlich nicht. Erst dann, wenn du wieder gesund bist. Du hörst dich grauenvoll an." "Mir geht es auch echt schlecht. Ich muss andauernd würgen, aber es kommt nichts hoch", hauchte er, ehe er erneut husten musste. "Jungkookie, du solltest zu mir in die Wohnung kommen. Dann kann ich mich um dich kümmern." "Ich werde dich nur anstecken, Tae." "Ich trage Handschuhe, wenn ich dich anfasse! Wie klingt das?!" "Dumm, Taehyung. Ich dachte, du wärst so ein kluger Mann. Und dann nur Bullshit." "Was feindest du mich jetzt so an?!" Gepsielt schmollte der Polizist, weshalb sich seine Stimmlage dementsprechend anpasste.

Eine Zeit lang war es still, weshalb Taehyung verwirrt sein Handy von seinem Ohr nahm. Jungkook hatte einfach aufgelegt. Ohne eine Verabschiedung oder derartiges. Es musste ihm fürchterlich gehen, wenn so etwas passierte. Und sofort wurde Taehyung wieder fürchterlich besorgt. Was wäre, wenn Jungkook ohnmächtig geworden wäre?! Was wäre, wenn er am Ersticken war?! Was wäre, wenn er ihn brauchte?!" Ohne ein Klopfen wurde die Tür zu Taehyungs Büro aufgerissen, weshalb dieser vor Schreck sein Handy fallen ließ. "Jimin!"

"Taehyung, wann soll ich denn heute Abend bei dir auftauchen, damit ich Jungkook kennenlerne?", fragte der Mann, während er die Tür hinter sich verschloss. "Jungkook ist krank, am besten wann anders. Ich wollte gleich noch nach ihm sehen." "Ach, der schläft bestimmt. Krankheiten machen fürchterlich müde, Tae. Aber ich muss übrigens heute bei dir sein!" "Wieso denn das? Hat Seokjin dich rausgeschmissen?!" "Nein, er ist übers Wochenende bei seinen Eltern und ich habe gesagt, dass ich bei dir bin. Er schien erleichtert. Sonst muss er sich wohl Sorgen um mich machen oder so." "Jimin, wir machen uns immer Sorgen um dich! Weil wir dich einfach lieb haben! Du kannst am Wochenende zu mir, aber ich werde Jungkook abholen und mich um ihn kümmern. Mach, was du möchtest, aber bitte bleibe nachts Zuhause, ja?" "Und wenn ich feiern gehen möchte?" "Du musst da einmal drauf verzichten, dann darfst du bei mir bleiben." Jimin schien zu überlegen, ehe er geschlagen nickte. "Ist gut. Danke." Er betrachtete es nie als selbstverständlich, dass seine Freunde ihn bei sich wohnen ließen. Er hatte keine Wohnung, schlief mit fremden Männern für die Aufmerksamkeit und das Gefühl der Fürsorge. All das, was er nie von seinen Eltern bekommen hatte. Und er wollte es jeden Tag erfahren, aber anscheinend musste er einmal aussetzen. Wenn er dafür aber bei seinem besten Freund wohnen durfte, war das aber völlig in Ordnung. Denn er hatte eine gute Bleibe für die Nacht gefunden, wenn er schon keine Wohnung besaß. Nichts, was er sein Eigen nennen konnte. Wirklich gar nichts.

Durch einen Kuss auf die Wange wurde Jimin wieder in die Realität befördert. Taehyung hatte ihn in die Arme genommen, ehe er ihm einen erneuten Kuss auf die Nasenspitze gab. "Jimin, du schweigst wieder. Hör auf, an die Vergangenheit zu denken. Ich werde dir Jungkook vorstellen, versprochen. Er ist ein wundervoller Mensch. Und genau so wie ich mein Puzzleteil gefunden habe, wirst du deins finden." "Ich glaube nicht, nein." "Jimin, lass mich ausreden, wenn ich über dich schwärme!" Der kleinere Mann musste lachen, ehe er zustimmend nickte. "Ich hab dich lieb, Taehyung." "Und ich dich, Jiminie." Durch das Klingeln von Taehyungs Handy wurden die beiden aus ihrer Umarmung gerissen.

"Ich muss da eben dran. Es könnte wichtig sein." "Keinen Stress, Tae. Ich bin im Pausenraum bei Seokjin." Nickend nahm Taehyung diese Worte wahr, ehe er wieder seinem Handy seine volle Aufmerksamkeit schenkte. Kopfschüttelnd lief Jimin in den gemeinsamen Pausenraum, im dem Seokjin sich gerade mit Taelee unterhielt, während Hanseok gerade eine Tasse dampfenden Kaffee vor Jaemin stellte. "Seokjin", flöhtete der Mann des Sonderkommandos glücklich, während er sich neben den Mann setzte. "Jimin. Konntest du mit Taehyung alles klären?", fragte der Mann lächelnd, weshalb sein Freund glücklich lächelnd zustimmte. "Ich darf bei ihm bleiben. Aber sein Lover ist krank und bei ihm." Sofort drehten sich die Köpfe der Frau und der beiden Männer zu Jimin. "Warte, Taehyung hat eine neue Beziehung?", kam es überrascht von Jaemin, weshalb Seokjin seufzte. "Ja, aber ich kann ihn nicht leiden. Er ist aufbrausend und bestimmerisch." "Ich kenne ihn noch nicht persönlich", murmelte Jimin, während er fragend zu Seokjin schaute. Dieser hatte immer eine gute Menscheneinschätzung, weshalb er ihm eigentlich immer vertraute. Aber so wie Taehyung von diesem wundervollen Lover sprach, schienen sie von zwei unterschiedlichen Personen zu sprechen.

"Wie heißt er denn?", fragte Taelee, während sie einen Schluck ihres Kaffees nahm. "Ich kenne ihn, wie schon gesagt nicht", antwortete Jimin schnell. Taehyung hatte ihn darum gebeten, dass niemand von seiner heimlichen Beziehung erfuhr. So, wie es auch bei ihrem Captain der Fall war. "Seokjin? Weißt du mehr?", hakte Taelee weiter nach, weshalb der Coroner seinen Koof schüttelte. "Nein, von mir erfahrt ihr nichts. Mein Bild soll eures nicht verzerren." Damit stand er auf und lief aus dem Pausenraum. Jimin schaute ihm noch ein letztes Mal besorgt hinterher, ehe er wieder zu den anderen schaute. Jeder von ihnen am Tisch wusste, dass man den Mann besser nicht ansprechen sollte, bis er sich etwas abgeregt hatte. Seokjin schien dafür bekannt, etwas impulsiv zu sein. Zudem kam seine enorme Paranoia, die ihn schon fast verrückt wirken ließen. Seitdem seine Verlobte ihn betrogen hatte, war dieses Verhalten nur noch schlimmer geworden, weshalb Jimin sich wirklich um seinen Mitbewohner sorgte. Das Wochenende bei dessen Familie würde ihm garantiert helfen, wieder ein Stück Normalität zu erreichen. Wenn es so etwas denn überhaupt gab.

"Ich werde zurück ins Labor gehen", lächelte Hanseok dann, ehe er sich aufrichtete. "Ich berichte nachher, wie schlimm es bei Seokjin wirklich ist", fügte er noch schnell hinzu, ehe er ebenfalls den Raum verließ. "Ich werde aus dem Mann nicht schlau", seufzte Taelee, während sie ihren Kopf auf den Tisch legte. "Wird jemand schlau aus ihm?", fragte Jaemin schmunzelnd, weshalb Jimin seinen Kopf schüttelte. Er war einer der wenigen Personen, der die Geschichte seines Freundes wirklich kannte. Und das würde auch so bleiben, wenn Seokjin selber nichts daran ändern wollen würde.

Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt