Lächelnd trat der Feuerwehrmann in seine Wohnung hinein. Er hatte großartige Neuigkeiten zu überbringen. "Sanghee! Sanghee, wo bist du?", rief er glücklich nach seiner Verlobten, weshalb diese lächelnd aus der Küche gelaufen kam. "Woher die gute Laune?", fragte sie ruhig, während sie ihre Hände an ihrer Schürze abputzte, die sie gerade trug. "Ich wurde genommen! Ich werde Captain! Ich bin einer der Favoriten für den Nachfolger von Captain Kang!", rief er aufgeregt, während er seine zukünftige Frau fest in seine Arme riss. "Ich habe es geschafft!" "Und das mit deinem Alter! Du wirst einer der jüngsten Captain, oder?", fragte sie nach, während sie ihre Hände in dem Nacken des riesigen Mannes verschränkte. "Ich wäre der jüngste, wenn ich den Anforderungen gerecht werde. Der jüngste in der Geschichte Koreas!" "Ich bin so stolz auf dich, Nam!" "Und ich liebe dich", hauchte der ältere Mann, während er seiner Verlobten einen zarten Kuss auf die Wange hauchte.
"Ich habe dir dein Lieblingsessen gekocht", änderte die kleinere Frau mit der großen Brille auf der Nase das Thema. "Das wäre nicht nötig gewesen. Wie war dein Tag denn?" "Ach", seufzte die Frau, während sie sich löste. "Stressig wie immer. Die renovieren jetzt die Etage Büros, auf der auch meins liegt. Das ist halt total umständlich, aber ich hoffe, dass das alles nicht allzu lange dauert." "Ja, Stress tut dir einfach nicht gut", antwortete Namjoon, während er in ihr gemeinsames Schlafzimmer lief. Er war unheimlich müde heute, aber er wollte es Sanghee nicht mitteilen. Sie waren schon lange nicht mehr intim gewesen und er wollte ihr etwas Gutes geben, wenn sie schon für ihn kochte. Erschöpft zog er sich seine Uniform aus, um sich gemütlichere Kleidung anzuziehen. Normalerweise tat er das immer in der gemeinschaftlichen Umkleidekabine, aber da er heute so unheimlich aufgeregt wegen der positiven Nachrichten war, hatte er seine Klamotten einfach in seiner Sporttasche mitgenommen. Und diese zog er sich gerade an, damit er halbwegs gepflegt in die Küche konnte. Denn er musste definitiv noch duschen.
"Baby, wollen wir nachher noch einmal in den Park gehen?" Namjoon war in seinen Gedanken versunken, während seine Verlobte an der Herdplatte stand und somit ihren Rücken zu ihm gedreht hatte. Ihre schulterlangen Haare in dem tiefen schwarz, welches Namjoon so unheimlich hübsch fand, war in einem unordentlichen Zopf nach hinten zusammengebunden. Er fand diese Frau so unheimlich schön wie keine andere. "Namjoon, ich muss mit dir reden." Seufzend drehte sich die Frau um, ihr Lächeln war einer ausdruckslosen Miene gewichen. Unwissend blieb Namjoon ein wenig entfernt von ihr stehen und schaute in ihr märchenhaft schönes Gesicht. "Namjoon, ich liebe dich wirklich", begann Sanghee, "aber ich kann dich nicht heiraten." Jegliche Farbe wich aus Namjoons Gesicht, ehe er einmal kurz auflachen musste. "Was?!" "Nam, ich werde nicht deine Frau werden. Ich sehe die Blicke, die du mir zuwirfst und ich sehe auch, dass du mich liebst. Aber es ist nicht dein verliebtes Lächeln, das ich sehe. Du liebst mich, ja, aber nicht mehr auf romantische Art und Weise", erklärte sie sich.
"Sanghee, ich liebe dich wirklich!" Namjoons Welt stand still und er verstand das Verhalten der Frau nicht. "Du bist die Frau, die ich heiraten möchte! Du bist die Einzige für mich. Bitte, lass uns über alles in Ruhe reden." Langsam lief er einen Schritt auf sie zu, um sanft nach ihrer Hand zu greifen. "Fass mich nicht an!", schrie Sanghee, ehe sie ihren Verlobungsring von ihrem Finger zog und ihrem nun Ex-Verlobten in die ausgestreckte Hand drückte. "Namjoon, hör auf mit den ganzen Lügen!" "Sanghee, Baby, bitte!" "Lüg mich nicht an, Namjoon!" Sanghees Gesicht war von Tränenspuren geziert, während ihre Augen langsam röter wurden. "Du liebst mich nicht so, wie ich dich liebe!" "Du bist die Einzige für mich! Meine große Liebe!", rief Namjoon verletzt aus, während er auf den schlichten Ring in seiner Hand starrte. "Ist dir alles egal? Was ist mit alldem, was wir erlebt haben? Willst du das alles wegwerfen?!", fragte er mit bebender Stimme, weshalb Sanghee ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen zauberte.
"Wer ist sie?" "Wer ist wer?" Namjoon war nur noch verwirrter, während er die junge Frau anschaute. "Wer ist die Person, die dein Herz jetzt hat? Denn ich bin es nicht mehr, und es schmerzt, aber ich respektiere es." Ihre Augen waren verquollen, aber es war ihr egal. Sie wollte die Wahrheit von Namjoon wissen. Und dieser brach einfach laut weinend in Tränen aus, während er kraftlos zu Boden sackte. Sanghee wischte sich mit dem Handrücken über ihre Augen und Wangen, bevor sie sich neben den Mann setzte und ihn in ihre Arme zog.
"Wer ist sie?", fragte sie erneut, dieses Mal deutlich ruhiger und gefasster. Aber Namjoon war das genaue Gegenteil. "Hey, ich bin dir nicht böse, Namjoon. Ich habe es schon vor Monaten mitbekommen, als du immer länger von der Arbeit weggeblieben bist. Du hast mich nicht mehr angefasst und wir hatten schon sehr lange keinen Sex mehr. Aber ich bin dir nicht böse, vertrau mir. Bitte sag mir einfach, wer es ist." "Es tut mir so leid!" "Ich weiß, Nam, ich weiß", hauchte Sanghee einfühlsam. "Deshalb will ich mit dir reden. Es wäre nicht fair, wenn du mir nicht sagst, wen du liebst." "Ich liebe dich!" "Sei nicht so egoistisch! Du liebst mich nur als Freundin, aber nicht als zukünftige Frau!" Sanghee war immer ein geduldiger Mensch, aber jetzt platzte ihr so langsam der Kragen. Sie wollte es unbedingt wissen, damit sie ungefähr einschätzen konnte, wie viele Monate lang sie bei ihm gelebt hatte, ohne sein Herz zu tragen. "Es tut mir leid", schniefte Namjoon, während er zitternd nach Sanghees Hand griff. Sanft steckte er ihr den Ring zurück an den Finger, bevor er ihre Hand küsste. "Ich liebe dich so sehr, bitte behalte den Ring, er ist ein Geschenk." Seine Stimme war unheimlich ruhig und sanft, anders als die junge Frau es erwartet hatte. "Wen liebst du?" "Sanghee, ich bin schwul."
Überrascht schaute die Frau in das verweinte Gesicht ihres Ex-Verlobten. Mit diesem klaren Geständnis hatte sie definitiv nicht gerechnet. "Und wer ist der glückliche Mann?" Ihr fiel es tatsächlich leichter als erwartet, darüber zu reden, obwohl ihr beinahe zukünftiger Mann sie über Monate lang hinweg perfekt angelogen hatte. "Min Yoongi", hauchte Namjoon nach einigen Momenten der Stille, weshalb Sanghee zitternd ausatmete. Der Verhaltensanalytiker des Seoul Special Service. Sanghee kannte ihn sehr gut, es war immerhin Namjoons bester Freund. Und jetzt fiel es wie ein Regenschauer auf sie herab. Jeder Blick wurde plötzlich klar. Jede Berührung, noch so unbedeutend, wurde klar.
"Hattest du Sex mit ihm?" "Huh?" "Ob du Sex mit ihm hattest, während wir verlobt waren." Sanghee strich ihm zart einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Nein, natürlich nicht. Du warst meine Frau, die ich beschützen musste." "Danke. Das zu hören tut mir tatsächlich gut", lächelte sie, ehe sie hörbar durchatmete. "Nam, ich werde ausziehen, damit du das weißt." "Nein, Sanghee, bitte nicht. Bleib", flehte der angehende Feuerwehrcaptain, weshalb die Frau ihren Kopf schüttelte. "Du weißt, dass das nicht geht. Das wäre egoistisch, wenn du das von mir verlangst. Ich werde immer für dich da sein, aber ich kann und werde nicht mehr mit dir zusammen wohnen." "Es tut mir alles so leid, Sanghee!" "Ich weiß, Nam, ich weiß. Ich liebe dich so sehr, ich verzeihe dir." "Danke. Danke für alles. Für die ganzen Erfahrungen, die ich mit dir machen durfte." Namjoon weinte erneut, weshalb Sanghee ihm einen zarten Kuss auf die Wange hauchte. "Ich werde immer für dich da sein, egal für welche Sache. Aber bitte lerne, dass ich nicht mehr die Frau bin, die du liebst. Du liebst ihn. Gesteh dir das ein. Bitte!" Nun war Sanghee diejenige, die fast schon flehte. "Ich liebe ihn. Aber ich habe dich nicht sexuell betrogen!", schniefte Namjoon erschöpft. Wieso war Sanghee so einfühlsam?!
"Ich weiß. Das Abendessen ist gleich fertig", wechselte die Frau das Thema, während sie sich hinstellte. "Ruf ihn bitte an." "Huh? Wie-Wie meinst du das?" Müde stellte der Feuerwehrmann sich hin, während er laut seine Nase hochzog. Er verstand Sanghees Bitte nicht. "Lade ihn zum Essen ein. Ich möchte den Mann besser kennenlernen. Nicht als dein bester Freund, sondern als dein fester Freund." "Wieso bist du so nachsichtig? Ich habe alles zerstört!", murmelte Namjoon, während er sich von hinten an Sanghee kuschelte, die schon wieder am Herd stand. "Ich wusste, dass du homosexuell bist, aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Du bist so perfekt und ich wusste nicht, ob es dir bewusst war. Du hast immer gerne und viele Pornos geschaut, hauptsächlich irgendwann Männer, wenn es dir aufgefallen ist. Und dann bemerkt man das als Frau schon mal recht schnell", klärte Sanghee ihn auf. "Vielleicht solltest du mal deinen Suchverlauf löschen, wenn du schon auf unserem Laptop schauen musst", lachte sie, während sie sich mit einem Kocklöffel in der Hand umdrehte. "Probier!"
Lächelnd probierte der junge Mann das Gericht, welches in geringer Menge auf dem Löffel war. "Das schmeckt himmlisch!", meinte er, weshalb Sanghee grinsen musste. Wie aus reiner Gewohnheit gab sie dem Mann einen Kuss auf die Wange, bevor sie ihm den Mund mit einem Tuch abputzte. "Ich werde so wie immer mit dir umgehen, Nam. Nur das Intime wird weiter wegfallen. Ich bleibe deine beste Freundin." "Und ich bleibe dein bester Freund, Sanghee. Ich liebe dich so sehr, das alles zeigt einfach, dass du die beste Verlobte auf der Welt bist!" "Nam, kannst du mir einen Gefallen tun?" Nickend stimmte der Feuerwehrmann zu. "Kannst du auf meinen Ring aufpassen? Wenn der richtige Mann kommt, sollst du ihm den Ring geben, damit er ihn mir wieder geben kann. Ich hänge an dem Stück Silber", murmelte die Frau, während sie den Ring entfernte. "Natürlich, alles, was du willst. Wenn du einen festen Freund findest, dann stell ihn mir bitte vor, ja?" "Klar, wenn du jetzt endlich deinen Lover anrufst! Sonst wird unser Essen kalt!"
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Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎
FanfictionEine Reihe von Brandstiftungen hält das Seoul Firedepartmend in Aufruhr. Jede Nacht zu ungefähr der gleichen Zeit brennt irgendetwas. Manchmal nur eine Mülltonne am Straßenrand, manchmal auch Hochhäuser der Hauptstadt. Die Feuerwehr ist beunruhigt...