Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎

~58~

Nervös lief Taehyung durch die Wohnung, weshalb Jungkook die Augen verdrehte. "Tae, sie werden gleich schon ankommen. Jimin hat dir zugesagt, er wird schon mit seiner Begleitung auftauchen." "Aber der ist-" "Tae! Ich möchte nichts von deinen Stalker-Informationen wissen! Ich möchte, dass Minho uns von sich erzählt, er muss nicht wissen, dass du ein krasser Hacker bist." "Aber-" "Taehyung, wenn du willst, dass der Abend schön wird, dann musst du mit meiner Entscheidung leben!" Eingeknickt nickte der Polizist, ehe er sich ebenfalls an den Essenstisch setzte. "Und jetzt atmest du mal durch, Tae. Du machst dich selber verrückt."

"Jimin hat nur so viel negatives durchgemacht. Ich möchte nicht, dass er erneut durch die Hölle muss und bin deshalb ein wenig sehr ängstlich, verstehst du?" "Ich verstehe dich, Tae, aber du solltest Jimin vertrauen. Er ist ein starker Mann, das solltest du als sein bester Freund wissen." "Jimin sagt, wir sind Seelenverwandte." "Natürlich, als dein Seelenverwandter. Baby, mach dir keinen Kopf. Du hast großartig gekocht und siehst toll aus. Wenn ich dich so sehe, verliebe ich mich nur noch mehr in dich. Du solltest dir das mit dem heiraten noch mal durch den Kopf gehen lassen. Es muss ja nicht groß sein." "Nicht jetzt. Wir reden da nicht jetzt drüber." Taehyung mied das Thema seitdem es aufgekommen war täglich. Er wollte seinen Kopf nicht über so ein komplexes Thema zerbrechen müssen, wenn noch nicht die Notwendigkeit bestand. So sah er es und Jungkook respektierte es netterweise. Er ließ ihm auch vieles durchgehen. Aber ein bisschen Struktur würde beiden guttun.

Als wäre der Zeitpunkt nicht passender, klingelte es an der Haustür, weshalb Taehyung förmlich zu dieser stolperte. Und Jungkook verdrehte nur erneut seine Augen. Er konnte hören, wie Taehyung ihre abendlichen Gäste begrüßte, ehe diese auch schon in die Küche kamen. "Hallo Jungkook", grinste Jimin direkt, während er seinem Freund um den Hals fiel. "Das neben mir ist Minho. Minho, das ist Jungkook." "Hallo, freut mich sehr." Minho war ein groß gebauter Mann. Er hatte leicht graue Haare an den Seiten, die seine ältere Erscheinung perfekt unterstrichen. Er schien zudem muskulös, was man anhand der leichten Muskeln unter seinem hellen Hemd ausmachen konnte. Er wirkte nicht gerade arm, eher das komplette Gegenteil, da er eine sehr teuer aussehende Hose anhatte. Und er passte in Jungkooks Augen perfekt zu Jimin. "Taehyung hat gekocht, setzt euch doch", lächelte Jungkook dann, während er seinen Gästen ihre Sitzplätze zeigte. "Ich kann mich leider nicht so agil bewegen." "Er hat sich den Fuß gebrochen", sprach Jimin zu seinem Date, weshalb dieser besorgt zu dem Feuerwehrmann schaute. "Das klingt furchtbar! Ich wünsche dir eine gute Besserung. Es ist doch in Ordnung, dass ich du zu dir sage, oder?" "Natürlich, das ist völlig in Ordnung", stimmte der Schwarzhaarige zu.

Aufgeregt kam Taehyung in die Küche dazu, ehe er Minho seine Hand hinstreckte. "Hallo." "Hi, du musst Taehyung sein, richtig?", fragte Minho, weshalb der Polizist vor ihm zustimmend nickte. "Er ist super klug, was Mathe und Zahlen betrifft", ergänzte Jimin, während er sich setzte. "Wow, das ist beeindruckend. Bist du in der IT?" "Ja, ich rekonstruiere Einsatzgeschehen. Und dafür rechne ich viel." "Wenn es dich glücklich macht, dann ist es das richtige." Danach setzte sich Minho neben Jimin hin, ehe er ihn beruhigend anschaute. Denn der junge Polizist neben ihm schien ziemlich nervös. Sanft reichte er ihm die Hand, die der Mann mit den nussbraunen Haaren schüchtern ergriff. Man konnte den beiden ansehen, dass sie noch nicht allzu lange ein Paar waren, aber sie schienen sich nicht zu verstecken. Und das fand Jungkook schön.

"Ihr könnt euch bedienen", kam es dann von Taehyung, während er auf die vorbereiteten Gerichte auf dem Tisch deutete. "Ich habe hoffentlich euren Geschmack getroffen." "Bestimmt, Taehyungie", grinste Jimin, während er zu Minho schaute. "Nimm dir was, Tae kocht großartig." "Wenn du das sagst, dann stimmt das wohl, Engelchen." Jimins Wangen färbten sich ein wenig rosa, ehe er grinsend nickte. "Danke, Minho." "Wir hatten das Thema doch schon", seufzte der Mann dann. "Du musst dich nicht für Selbstverständlichkeiten bei mir bedanken. Nimm dir etwas zu Essen, und davon reichlich. Du sollst doch nicht magerer werden." "Ist gut, Minho."

Jungkook fand das Verhalten der beiden unheimlich niedlich. Minho schien sich wirklich um Jimin zu kümmern, er war anscheinend auch mit Jimins Misshandlungen vertraut. Denn sonst hätte er Jimin gerade nicht aufgrund seiner Unterwürfigkeit angesprochen, sondern das Thema einfach stehen gelassen. Und Taehyung starrte den Mann durchdringend an. "Und?", unterbrach Jungkook die Stille dann, "was machst du so in deiner Freizeit, Minho?" "Ich bin ein CEO und habe deshalb normalerweise viel um die Ohren, aber wenn ich Zeit habe, dann kümmer ich mich immer um meinen Sohn Minjae. Er ist vor kurzem zwölf geworden. Meine Exfrau ist damals fremdgegangen, nachdem ich mich bei ihr als bisexuell geoutet habe und sie hat seitdem keinen Kontakt mehr zu ihm oder mir. Und ich war in meiner Pause bei der Arbeit shoppen, als ich Jimin begegnet bin." "CEO", murmelte Jungkook dann. "Also an Geld scheint es nicht zu mangeln." "Nein, garnicht", lachte Minho dann. "Wenn Jimin sich etwas wünscht, dann bekommt er es auch. Genau so ähnlich auch mein Sohn. Wenn er sich benimmt oder gute Leistungen erbringt, bekommt er auch schon mal etwas geschenkt. Sei es ein neuer Pullover für eine gute Note oder ein neues Statussymbol, wenn er sich angestrengt hat. Er ist beim Taekwondo und hat letztens erst seinen schwarzen Gürtel bekommen! Da habe ich ihm auch mal ein neues Handy gekauft." "Für so eine Leistung ist das schon ganz nett", stimmte Jungkook zu. "Wohnt Jimin denn jetzt schon bei dir? Ihr habt darüber geredet", riss Taehyung das nächste Thema an. Und Jimin starrte ihn verwirrt an.

"Ich habe dir davon nichts- Taehyung!" Empört sprang der Polizist auf, wobei sein Besteck laut zu Boden fiel. "Du hast mein Handy gehackt!" "Ich wollte dich in Sicherheit wissen!", rief Taehyung zurück, ehe er sich ebenfalls hinstellte. "Du bist zu oft an falsche Männer geraten! Ich wollte nichts riskieren!" "Du stellst mich wie eine dumme Hure da! Das ist mega arschig von dir! Lerne, dich zurückzuhalten!" "Ich kann das nicht, das solltest du doch am besten wissen! Du hast als eine der ersten Personen davon erfahren!" "Ich kann nichts für deinen Autismus!" Plötzlich stand auch Minho auf, ehe er seine Arme ausbreitete.

"Bitte! Beruhigt euch beide! Es bringt nichts, wenn wir uns hier anschreien! Lasst uns das in normaler Lautstärke klären, in Ruhe." Wütend schnaufte Taehyung, ehe er sich laut in seinen Stuhl fallen ließ. Und Jimin ließ sich ebenfalls wieder fallen. "Also hast du mich vorher durchleuchtet?", fragte Minho ruhig nach, während auch er sich leise setzte. "Taehyung, hast du irgendwas gefunden, das dir nicht an mir oder meinem Leben gefällt?" Mit einer Schmolllippe schaute der angesprochene Mann auf. "Nein." "Also siehst du kein Problem bei mir oder meiner Beziehung zu deinem besten Freund Jimin?" "Auch nicht, nein." "Dann sehe ich das als beendeter Streit. Und ihr?" "Entschuldige dich, Taehyung", kam es dann auch sanft von Jungkook. "Es war nicht richtig, Jimin zu hacken und auszuspionieren. Und dann ist alles vorbei."

"Tut mir leid, Jimin", murmelte Taehyung dann. "Ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht." "Ich weiß doch", lächelte Jimin. "Beim nächsten Mal fragst du einfach nach. Ich bin glücklich mit Minho. Der Rest ist meine Entscheidung. Und ich plane mit Minho gerade, dass wir zusammenziehen. Ich mag es doch, wenn man sich um mich sorgt. Ich liebe diese Aufmerksamkeit, vor allem von dir, Tae!" "Wenn das geklärt ist, können wir ja mit dem Essen endgültig beginnen", grinste der Unternehmer, während er in die Hände klatschte. "Ich habe fürchterlich Hunger!" Grinsend lehnte sich Jimin gegen die Schulter des Mannes, der ihn danach sofort liebevoll anschaute. Jungkook war sich sicher, dass Minho für Jimin passend war. Jetzt musste er nur noch Taehyung von seiner Meinung überzeugen.