Kapitel 12

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„Wecken Sie sie auf!“ ich stürmte zu der Frau. „Setzten Sie sich hin. Es dauert bis sie wach wird.“ Die Frau schickte mich wieder auf meinen Stuhl. Wiederwillig setzte ich mich. Sie hob die Hypnose langsam auf und Hope wachte auf. Sie sah mich und die Frau fragend an. Ich ging zu ihr und nahm ihr Gesicht in meine Hände. Als sie ihre Hände auf meine legte, drückte ich sie nur so fest an mich wie ich konnte. Es tut mir alles so leid was ihr passiert ist. Ich löste mich von ihr und sah ihr wieder in die Augen. „Was ist passiert?“ fragte sie leise aber ich schloss sie nur in meine Arme. „Hab ich was falsches gesagt?“ fragte sie wieder. „Nein.“ Antwortete ich knapp. „Du hast uns genau erzählt was die Männer gemacht haben. Aber wer du bist, konntest du uns nicht sagen.“ Fügte ich hinzu. Sie krallte sich in mein Shirt und vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich merkte wie sie weinte. Auch mir rannte eine Träne über die Wange. „Und was machen wir jetzt Dr.?“ fragte ich. „Vielleicht war die Hypnose zu früh. Wir können es in ein paar Wochen noch einmal versuchen. Aber garantieren kann ich Ihnen nichts.“ Antwortete sie. Ich wusste nichtmehr was ich sagen sollte. „Ich lass Sie zwei alleine. Wenn Sie soweit sind, dann gehen Sie. Weiterhin alles Gute. Ich hoffe Sie finden Ihre Erinnerungen.“ Sagte sie und verließ den Raum. Wir waren jetzt dort allein. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sah mir ihre Augen an. Sie waren geschlossen und Tränen flossen in Strömen raus. Ich wischte sie ihr weg. „Komm wir gehen.“ Ich hob sie von der Liege und legte meinen Arm um sie. Wir gingen raus und verabschiedeten uns. Im Auto sprachen wir keinen Ton. Auch bei mir in der Wohnung war es ruhig. Wir saßen auf dem Sofa und ich hatte meinen Arm um sie gelegt. Es klingelte an der Tür. Ich gab Hope einen kurzen Kuss auf den Kopf und ging dann zur Tür. „Du siehst ja gar nicht gut aus.“ Sagte Mats der vor mir stand. Und auch Cathy war dabei. Ich erklärte es ihnen kurz. „Scheiße!“ sagte Mats. „Darf ich mal mit ihr reden?“ fragte Cathy. Ich nickte und Cathy ging rein. „Aber pass auf. Sie ist noch schüchtern.“ Sagte ich hinterher sie drehte sich um und nickte. Mats und ich gingen rein und setzten uns in die Küche. „Und sie hat wirklich keine Erinnerungen an ihre Vergangenheit?“ fragte Mats. „Nein. Sie weiß nur in Bruchstücken was diese Männer gemacht haben, die sie aus dem Auto geworfen haben.“ „Weiß sie ihren Namen?“ „Nein, das würde ja helfen.“ „Wie nennt ihr sie denn? Man kann sie ja nicht immer Du da nennen.“ „Jenny, Tugba, Cathy und ich haben uns für Hope entschieden.“ „Gar nicht schlecht.“ Grinste Mats. „Finden wir auch.“ „Und hat sie wirklich so panische Angst vor Menschen?“ „Oh ja. Kevin hat sie vorhin doll erschreckt. Sie hat auch mehr Angst vor Männern als vor Frauen. Ich hoffe nur das sie sich mit Cathy, Jenny oder so anfreunden kann. Sie hat Angst alleine zu sein und immer mitnehmen kann ich nicht. Die Menschenmassen würden ihr auch nicht gut tun.“ Erklärte ich ihm. „Ich hab meine Sporttasche im Auto, Cathy wollte hier her. Vielleicht gehen wir gleich zum Training und Cathy bleibt hier. Dann gucken wir mal wie sie damit klar kommt.“ „Ich soll sie von null auf hundert hier alleine lassen?“ „Cathy ist doch da.“ „Ja aber sie vertraut ihr noch nicht so. Außerdem redet sie kaum. Ganz selten sagt sie nur was. Und das auch ziemlich leise.“ antwortete ich. „Dann reden wir mit ihr. Und Cathy kommt damit bestimmt klar.“ Ich überlegte kurz und stimmte dann zu. Wir gingen ins Wohnzimmer. Ich setzte mich neben Hope. „Mats und ich müssen zum Training. Ich kann dich nicht mitnehmen. Das sind zu viele Menschen. Du würdest dich nicht wohl fühlen.“ Sie sah mich fragend an. „Du bleibst hier ok?“ „Allein?“ flüsterte sie und schüttelte dann wild den Kopf. „Cathy bleibt bei dir. Du bist nicht alleine. Vor ihr brauchst du keine Angst haben.“ Cathy lächelte nur als Hope sich zu ihr drehte. Ich wollte aufstehen, aber sie ergriff meinen Arm. „Du brauchst keine Angst haben. Wenn was ist, kannst du sofort anrufen. Mein Handy geb ich Jürgen. Ich bin sofort hier wenn was ist.“ Ihr schossen Tränen in die Augen und sie lockerte ihren Griff. Langsam konnte ich meinen Arm wegziehen. Es zerriss mir das Herz sie jetzt alleine zu lassen, auch wenn Cathy da ist. Mats ging schon zur Tür. Ich holte meine Tasche. Auf dem Weg zur Tür Nahm ich Cathy mit. „Wenn was ist, ruf sofort an. Dräng sie zu nichts.“ „Ich weiß Erik. Ich hab sie doch schon kennengelernt.“

Beim Training war ich wieder ziemlich unkonzentriert.

Gefunden und Verliebt (Erik Durm) BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt