Kapitel 57

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Gabriel überlegte eine Zeit lang. "Sie ist zwar meine kleine Schwester und ich will nur das Beste für sie, aber man muss ihr ab uns zu mal einen Denkzettel verpassen. So war sie früher schon, ein richtiger Sturkopf." Riet er mir. "Heißt das ich soll nicht zu ihr?" Wollte ich klar stellen worauf er nickte. "Ich werde rausfinden wann sie entlassen wird, dann solltest du sie abholen." Schlug er vor. "So bin ich eigentlich nicht." Seufzte ich. "Sie schon. Sie wird immer mehr wie früher. Ihr Brasilianisches Blut kommt durch." Grinste er worauf ich nur lachend den Kopf schüttelte. "Als sie zu dir kam war sie ängstlich und für sie war es wahrscheinlich ungewohnt, weshalb sie sich Dir angepasst hat. Du hast dich damals in Hope verliebt,  ein Mädchen das sich erst, ja ich sag mal, neu erfinden musste. Auch wenn sie sich jetzt ändert,  Hope ist da irgendwo noch. Und wenn du dich ihr gegenüber weiter so verhältst, andert sie sich, dann so kennt sie dich nicht. Sie möchte das du wieder der Erik bist, der ihr zwar sagt was Sache ist, aber nicht so ausrastet. Sie war total erschrocken das du sie so angebrüllt hast und sie praktisch vor die Wahl gestellt hast. Der letzte der das mit ihr gemacht hat war Mo als sie die Schule abbrechen wollte. Wenn du dich ihr gegenüber so verhältst,  denkt sie um und überlegt zweimal ob sie sowas nochmal macht, glaub mir." "Bist du dir sicher?" Fragte ich. "Sie ist meine kleine Schwester,  wenn nicht ich wer dann?" Lachte er. "Stimmt." Lachte ich. Also hieß es für mich jetzt Arschloch sein und das war das härteste was ich je getan hab. Laut Gabriel sollte sie Donnerstag Nachmittag entlassen werden. Ich war die Tage wirklich nicht bei ihr, sondern hab mich von ihrer Familie und ein paar Kollegen auf dem Laufenden halten lassen. Immer wieder hat sie gefragt wo ich bin und ob ich nicht vorbeikomme. Anscheinend ging es ihr wirklich mies wegen der ganzen Sache. Ich nah Autoschlüssel und stieg ins Auto um Teresa aus dem Krankenhaus abzuholen. Ein paar neue Sachen hatte ich mitgenommen. Als auf ihr Zimmer zuging, kam die Schwester von neulich raus. "Holen Sie Frau Bittencourt ab?" Fragte sie, worauf ich einfach nur nickte. "Gut, dann brauch ich ihr ja kein Taxi rufen." Meinte sie und ging weiter. Ich öffnete die Tür und Teresa hatte gerade ihre Hose von der Modenschau in der Hand. "Erik?" Sie fing an zu lächeln und kam auf mich zu. Ich verzog keine Miene und drückte ihr einfach die frischen Anziehsachen in die Hand. "Beeil dich bitte, ich muss noch zum Training." Sagte ich kühl und setzte mich hin. Ihren traurigen Blick hab ich wahrgenommen aber ignoriert. Während sie sich umzog, musterte ich unauffällig ihren Körper. Immernoch spindeldürr. "Fertig..." Nuschelte sie und stand vor mir. Ich stand auf und wir meldeten sie vorne ab, bevor wir zum Auto gingen und nach Hause fuhren. "Kann ich dir erklären wie das passiert ist?"das fragte sie leise und im Augenwinkel sah ich wie sie nervös mit den Fingern spielte. "Da muss nichts erklärt werden, du machst gerade dein eigenes Ding ohne an die Folgen zu denken! Erklären brauchst du da nichts!" Sagte ich ohne meinen Blick von der Straße zu lösen. Ich hörte ein schniefen, was mich wissen lässt das sie gerade weint. Ich fuhr die Einfahrt hoch und hielt an. Während ich schnell ausstieg, ließ sie sich Zeit. Im Haus ging sie sofort ins Schlafzimmer. Ich ging hinterher um meine Tasche zu holen und sie weinte tatsächlich. So schwer es für mich auch war sie jetzt nicht irgendwie in den Arm zu nehmen und zu trösten, musste ich durchhalten. "Bis heute abend." Ich griff meine Tasche und ging runter.

Gefunden und Verliebt (Erik Durm) BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt