Kapitel 67

1.9K 88 0
                                    

Ich sah wie sie mit Ömer spielte und rumalberte. Wie liebevoll sie mit ihm umging. „Süß die beiden, oder?“ riss mich Nuri aus meinen Gedanken. Er lächelte und beobachtete die zwei ebenfalls. „Ja.“ Lächelte ich auch. „Sieht aus als wenn sich da jemand ein Baby wünscht.“ Grinste Nuri. „Sieht so aus.“ Als wenn sie wüsste dass wir über sie sprachen sah sie hoch und lächelte mich an. Reflexartig lächelte ich zurück. Ich weiß nicht ob das so gut ist wenn wir ein Kind bekommen. Teresa und ich sind noch so jung. Außerdem hat meine Karriere bei den Profis erst begonnen. Ich weiß nicht mal ob ich ein so guter Vater wäre. „Ömer, Zeit fürs Bett.“ Hörten wir Tugba. „Ich mach das, wenn ich darf?“ fragte Teresa. Tugba und Nuri nickten. „Na komm Kleiner. Ab ins Bett.“ Teresa nahm Ömer auf den Arm und ging rauf in sein Zimmer. „Ich geh mal hinterher ok?“ fragte ich. „Klar. Treppe rauf und dann zweite Tür links.“ Sagte Nuri und nahm mir mein Bier ab. Ich folgte seinen Anweisungen und ging die Treppe rauf. Im Flur sah ich schon das Licht aus Ömers Zimmer. Ich lehnte mich gegen den Türrahmen und beobachtete sie eine Weile. Sie half ihm beim Umziehen und legte ihn ins Bett. Auf seinen Wunsch las sie ihm was vor, bis er eingeschlafen war. Ich ging zu ihr und Schlang meine Arme um ihren Bauch. Sie verwebte ihre Finger mit meinen und lehnte sich mit ihrem Rücken gegen meine Brust. „Du liebst Ömer, kann das sein?“ fragte ich leise. „Ja. Aber nicht nur Ömer.“ Lächelte sie. „Dann willst du Kinder?“ Sie nickte. „Will seit meinem 16. Geburtstag eigentlich nichts anderes.“ Sie sah kurz zu mir hoch und lächelte, dann betrachtete sie den schlafenden Ömer. Ihre Augen glitzerten immer wenn sie mit ihm spielte oder wenn sie ihn sah. „Wirklich?“ fragte ich. „Ja. Du nicht?“„Ich weiß nicht. Wir sind noch so jung. Meine Karriere bei den Profis hat gerade angefangen. Außerdem denk ich nicht das ich sowas kann und ein guter Vater wäre.“ Sie löste sich aus meinen Armen und drehte sich zu mir um. „Das heißt du willst keine Kinder?“ fragte sie und sah mich traurig an. Ich konnte sehen wie sich Tränen in ihren Augen bildeten. „Nein ich denke nicht. Ich wäre kein guter Vater. Ständig wäre ich unterwegs und müsste alles an dir abladen. Außerdem denke ich nicht das ich gut mit Kindern kann.“ Eine Träne, die sie lange versucht hatte zurückzuhalten, kullerte ihr über die Wange. Sie wischte die Träne weg und verließ schnell aber leise das Zimmer. Ich strich mir durch die Haare und ging dann ebenfalls nach unten. Scheiße. Wieso hab ich das gesagt? Kaum war ich die Treppe unten kam mir Nuri entgegen.

Gefunden und Verliebt (Erik Durm) BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt