Gefunden und Verliebt (Erik Durm) BEENDET

Kapitel 52

Am nächsten Morgen wachte ich richtig verkatert auf. Zum Übernachten ist das Sofa wirklich nicht geeignet, weshalb mich jetzt auch Rückenschmerzen plagten. Ich ging hoch und die Schlafzimmertür war offen. Von Teresa keine Spur, nur ein Zettel lag auf dem Bett: "Bin weg. Hab ein Shooting. Sehen uns in drei Tagen!" Na super, wieder weg. Ich sah auf den Kalender der im inneren ihrer Schranktür hing. Madrid war heute dran. Ich knüllte den Zettel zusammen und ging wütend runter. Sonst sagt sie immer Bescheid wenn sie fliegt. Mein Bettzeug schmiss ich oben aufs Bett, packte meine Sachen fürs Training und frühstückte schnell was, bevor ich nach Brackel fuhr. "Du siehst ja beschissen aus!" Lachte Marco als ich in die Kabine kam. Ich brummte nur und ging zu meinem Platz. "Was los bei dir?" Fragte jetzt Kevin. "Bestimmt schlechter Sex oder so." Grinste Marco. Oh wenn es wenigstens das wäre. "Ne, das nicht." Gab ich kurz von mir. "Gar keiner?" Fragte Kevin und ich antwortete einfach nicht. "Also das, wie lange?" Bohrte er nach. "Seit sie wieder mit dem modeln begonnen hat. Sie ist nur noch unterwegs und gestern hatten wir riesen Zoff weil sie sich runterhungert um in ihrer Branche mithalten zu können. Haut und Knochen ist sie nur noch! Ich hab ihr gesagt wie schwachsinnig ich das finde und dann hat sie mich auf die Couch verbannt." Erklärte ich. "Wow das klingt heftig!" Seufzte Marco. "Hast du schon mit ihr geredet?" Fragte Kevin. "Nope, sie ist schon in Madrid für ein anderes Shooting,  hat mir einen Zettel hinterlassen." Zischte ich. Die beiden sahen mich geschockt an. "Das Schlimme ist, sie will sich weiter runterhungern weil so ein Michael das gesagt hat, so ein Blödsinn!" Ich pfefferte meine Jacke in den Spint, schlug die Tür zu und ging nach draußen, wo ich mit Schmelle zusammenstieß. Ein kurzes  "Sorry!" von mir und dann ging ich schon weiter auf den Platz.

Die Wochen danach war zwischen Teresa und mir immernoch dicke Luft. Sie ließ mich zwar ins Schlafzimmer,  aber mehr auch nicht. Wörter wechselten wir nur die Nötigsten. Irgendwann stand es mir bis obenhin. Sie saß im Wohnzimmer und checkte ihre E-Mails, als ich mich neben sie setzte. "So geht das nicht weiter! Können wir mal reden?" Fragte ich. "Wenn es wieder um mein Gewicht geht, lassen wir es besser!" Sagte sie abwesend und öffnete die nächste Mail. Ich zog den Laptop von ihrem Schoß, klappte ihn zu und stellte ihn hinter mich. Wieder sah sie mich genervt an, wie schon so oft in letzter Zeit.