Kapitel 15

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*Eriks Sicht*

„Und wie wars?“ fragte ich Hope die lächelnd nickte. „Hast du schon was gegessen?“ fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. „Wollen wir essen gehen?“ sie sah mich unsicher an. „Raus?“ fragte sie leise. Ich nickte. „Wir gehen was essen und kommen dann wieder her. Du brauchst etwas frische Luft, nur hier drin sitzen nicht gut.“ Sie zuckte mit den Schultern. Ich stand auf und zog sie auf ihre zittrigen Beine. Wir zogen uns Schuhe und Jacke an und fuhren dann zum Vapiano. Sie krallte sich in meine Hand als wir ausstiegen. Wir gingen durch die Tür und Hope griff mit der freien Hand meinen Oberarm. Ihre Augen wurden größer. „Alles ok?“ fragte ich besorgt. Sie reagierte nicht. „Hope?“ sie schüttelte den Kopf und sah mich erschrocken an. „Hier war ich schon mal…“ flüsterte sie. „Du erinnerst dich daran?“ „Ja ich hab es gerade gesehen. Ich hab es praktisch vor Augen gehabt.“ Sie zog mich stürmisch zu einem Tisch. „Hier hab ich gesessen…“ Sie zeigte auf den Stuhl. „Und da saß ein Mann. Er hat schwarze Haare.“ Sie zeigte auf den Stuhl gegenüber. „Hast du noch etwas gesehen?“ Sie schüttelte den Kopf, dann fiel sie mir in die Arme. „Ich kann mich an was erinnern!“ „Das ist toll!“ Ich drückte sie an mich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Komm, wir setzten uns.“ Ich führte sie zum Tisch und wir setzten uns.

Nach dem Essen gingen wir noch durch die Straßen. Wir hofften das sie wieder etwas sieht an das sie sich erinnert, doch dem war nicht so. „Es wird kalt. Fahren wir?“ fragte ich. Sie nickte.

Es vergingen ein paar Monate. Hope hat nicht viele Erinnerungen gewonnen. Neben dem Vapiano konnten wir noch beim Phönix See Erinnerungen wecken. Es war wieder ein Mann bei ihr, aber sie konnte ihn nicht ganz erkennen. Während ich beim Training bin oder bei einem Spiel, war Tugba immer mit Ömer bei ihr. Ömer scheint ihr wirklich gut zu tun. Sie redete auch schon viel öfter. Auch mit den anderen. Vor meinen Mannschaftskollegen hat sie zwar noch Angst weil es Männer sind, aber mit den Frauen redete sie schon etwas mehr als vorher. Alleine blieb sie aber nur mit Tugba und Ömer. Mittlerweile war es Dezember. Wir packten gerade unsere Taschen, denn über die Feiertage wurden wir von meinen Eltern eingeladen. Sie kannten Hope bis jetzt noch nicht. Ich habe ihnen nur von ihr erzählt und was ihr wiederfahren ist, damit sie nicht nachfragen mussten wenn sie daneben sitzt. „Hast du alles?“ fragte ich. Sie nickte. Ich nahm unseren Koffer und wir gingen zum Auto. Hope setzte sich schon auf den Beifahrersitz während ich den Koffer im Kofferraum versraute und mich auf den Fahrersitz setzte.

Nach 4 Stunden Autofahrt, fuhren wir bei meinen Eltern auf den Hof. Sie öffneten schon die Tür und warteten. Ich schnappte den Koffer und ging mit Hope zu meinen Eltern. Sie krallte sich in meine Hand als wir die Treppen hochgingen. „Erik!“ meine Mutter zog mich in ihre Arme und dann begrüßte ich meinen Vater. „Du musst Hope sein!“ lächelte meine Mutter und wand sich an Hope die, noch etwas ängstlich, hinter mir stand und sich noch in meine Hand krallte. Schüchtern nickte sie und ließ die Umarmung meiner Mutter zu. Mein Vater reichte ihr die Hand, was sie auch annahm. Als wir im Haus waren, ging ich mit Hope hoch in mein altes Zimmer. Natürlich fielen ihr sofort die Fotos auf der Kommode auf. „Bist du das?“ lachte sie und hielt ein Bild in der Hand wo ich mit Creme vollgeschmiert bin. „Gib das her!“ lachte ich und wollte es ihr aus der Hand reißen, aber sie zog es lachend weg. Als ich es wieder greifen wollte zog sie es wieder weg. Sie versuchte die Flucht zu ergreifen, doch ich packte sie schnell und schmiss sie aufs Bett. Während ich sie durchkitzelte, ließ sie das Bild los. Ich nahm es schnell und packte es in eine Schublade. „Gemein!“ lachte sie und setzte sich hin. „Deine Kinderfotos sind bestimm auch so!“ lachte ich. „Schon möglich…“ murmelte sie und sah auf ihre Hände. Scheiße, daran hab ich nicht gedacht! „Hope, es tut mir leid. Das wollte ich nicht sagen.“ Ich setzte mich sofort neben sie und zog sie in meine Arme. „Ist doch nicht deine schuld!“ nuschelte sie. „Es tut mir trotzdem leid.“ Sagte ich leise. Wir blieben solange so sitzen, bis meine Mutter uns zum Essen rief. Ich zog sie auf die Beine und wir gingen runter.

Gefunden und Verliebt (Erik Durm) BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt