Kapitel 39

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Akina zog Neji zum Uchiha Viertel welches seit dem Massaker unbewohnt war. Im Dunkeln könnte es schon fast gruselig sein wenn man hier durch musste. Neji fragte Akina nicht weiter wohin sie gehen würden. Tief in seinem Inneren wusste er wohin sie wollte.

"Und hier haben wir gewohnt.", beendete sie ihre Rede während sie durch die Strassen liefen. Akina hatte Neji vieles von ihrer Kindheit berichtet und wusste ganz genau noch wer wo wohnte. Er fand es bewundernd, dass sie einfach so darüber sprechen konnte. "Sasuke hatte es gesehen.", kam es von Akina als sie das Haus ansah. Neji wusste was sie meinte. Hier hatte Sasuke seine Eltern tot auf dem Boden gefunden und in Itachis Augen geblickt. Er wollte sich nicht vorstellen, wie sich Akina gefühlt hätte, wenn sie es gesehen hätte.

Langsam lief die Uchiha weiter und schwellte in Erinnerungen. In jeder Ecke hatte sie etwas erlebt was sie nie vergessen könnte. Selbst auf der Strasse wo sie Itachi das letzte Mal sah konnte sie nie vergessen. Neji sah, dass sie stehen geblieben war und auf den Boden blickte. Etwas verwirrt darüber legte er ihr seine Hand auf die Schulter. "Alles in Ordnung?"

"Ja ich musste nur daran denken, dass ich Itachi hier zuletzt gesehen habe.", gab die Uchiha zu und lächelte leicht. Neji konnte ihr Lächeln nicht wirklich abkaufen aber sie war auch nicht ganz so traurig. Er würde wohl nie erfahren, was genau geschehen war. Nach diesen kurzen halt lief Akina weiter still gefolgt von Neji. Er versuchte sich einiges einzuprägen was nicht ganz so einfach war. An vielen Häusern wuchs das Unkraut und das Efeu hoch. Die Strassen waren verdreckt da sich niemand mehr um dieses Viertel kümmerte. Die Häuser waren verschlossen und abgesperrt. Man hatte nie alles nach den Ermittlungen weggeräumt.

Neji konnte sehen, dass man die Uchihas nicht wirklich mochte. Auch wenn sie immer eine grosse Hilfe waren, wurden sie nie akzeptiert. Akina war da sicher die Ausnahme. "Wir sind da.", hörte er ihre sanfte Stimme und drehte seinen Kopf nach vorne. Ihm lief es kalt den Rücken hinunter als er die Gräber sah. Viele der Steine waren schief und hatten kaum pflege. Sowie bei den Häusern wuchs auch hier viel Unkraut aber er konnte sehen, dass man versuchte es schön zu halten. Das war also der Uchiha Friedhof, der extra für den Clan errichtet wurde.

Akina lief voraus und auch wenn sie für jeden Einzelnen eine Blume hinlegen wollte war dies kaum möglich. Vor dem Grab ihrer Eltern kam sie zu stehen und wischte wie schon oft den Dreck ab dem Stein. Neji beobachtete sie und kniete sich neben sie hin als sie den Blumenstrauss hin legte. Es wunderte ihn warum es keine aktuellen Blumen waren.

"Meine Mutter liebte Frühlingsblumen und hat mich deswegen Akina genannt.", lächelte sie und spürte Nejis Hand auf ihrer welche sie leicht umschloss. Seine Hand sorgte für ein grosses Kribbeln im Bauch welches sie versuchte zu vergessen. Sie konnte jetzt nicht daran denken was zwischen ihnen seit dem Kuss war. "Mein grosser Bruder hat mich manchmal so genannt. Er sagte immer "Meine kleine Frühlingsblume" warum er es genau tat weis ich nicht. Aber ich weis, dass es mich immer glücklich gemacht hat genauso wie wenn Shisui mich Sonnenschein genannt hatte." Neji konnte ihre Tränen auf den Wangen sehen welcher er mit seinem Daumen sanft weg wischte.

Irgendwie war er froh, dass sie weinte. Er hatte immer gedacht, dass sie nichts traurig machen konnte oder sie hatte es einfach nur gut verheimlicht. Er war froh, dass er mal nicht ihre fröhliche Seite sah. So wusste er, dass auch sie normale Gefühle wie jeder Andere hatte. "Hey Neji." "Hm?" "Danke das du da bist."

Neji lächelte leicht und blickte auf das Grab. "Selbstverständlich.", kam es von ihm. Für Akina war es keines wegs verständlich. Nicht mal Sasuke hatte sie dazu bringen können sie zu begleiten. Er wollte es nie weil er es nicht sehen konnte. Ihren kleinen Bruder konnte sie in dieser Sache verstehen und wollte ihn nie zwingen. Sie wollte nicht, dass er ihre Leichen wieder vor Augen hatte also ging sie immer alleine auf den Friedhof.

Einige Minuten waren vergangen und Akina richtete sich langsam auf. Sie hatte noch etwas zu erledigen was den zweiten Blumenstrauss anging. Neji sah sie fragend an und stand ebenfalls auf. Er wunderte sich warum sie nicht beide Sträusse hier lies. Sanft nahm Akina seine Hand und verlies den Friedhof. Sein Herz wurde wärmer als sie seine Hand nahm und drückte leicht zu. Wenn es ihr etwas half um mehr Halt zu haben würde er ihre Hand solange halten und drücken wie sie es brauchte.

Neji erkannte schnell, dass Akina das Viertel verlies und durch einen Wald lief. Sie wusste anscheinend sehr gut wohin sie gehen musste. Als der Hyuga die Klippe sah weiteten sich seine Augen. Was machte sie an diesem Ort? Warum blickte sie herunter? "Akina?", fragte er sanft als ihre Hand etwas zitterte. Als sie ihm nicht antwortete machte er sich nur noch mehr sorgen und drückte ihre Hand etwas fester.

"Hier starb Shisui.", sagte sie schliesslich als sie sich sammeln konnte. Sie erinnerte sich noch genau an dem Tag als Itachi ihr von seinem Tod berichtete. Genauso wusste sie noch ganz genaus, dass man ihm die Schuld dafür gab, dass er von den Klippen sprang. "Oh. Verstehe.", brachte er leise heraus. Jedoch verstand er nicht warum sie den Blumenstrauss herunter warf. "Warum lässt du.." "Weil ich so weis, dass er bei ihm ankommt.", unterbrach sie Neji und lächelte. Auch wenn es gerade etwas krank klang konnte er ihre Sichtweise irgendwie nachvollziehen.

"Man hat seine Leiche nie gefunden. Also muss sie irgendwo dort sein wo der Fluss endet und da werden auch meine Blumen hinkommen", lächelte Akina und blickte Neji an. Ihre Trauer war wie weg gefegt und in ihrem Gesicht konnte man ihre pure Freude sehen. Die Sonne fing an unter zu gehen welche ihr Gesicht erhellte und so das Lächeln noch unterstrich. Neji konnte sie einfach nur als schön bezeichnen und öffnete leicht seinen Mund.

Auch wenn es nicht passend war konnte er es einfach nicht mehr länger verschweigen. Sein Herz raste und seine Nervosität stieg. Ihr Gesicht, ihr Lächeln einfach alles an ihr liebte er. Ihre eigene Art zu reden und sich zu verhalten hatte er von Anfang an gemocht. Ihm hätte es viel früher auffallen sollen was er für sie Empfand. Er hätte nie so lange warten sollten.

"Hey Neji. Alles Okay?", fragte Akina als er sie eine Weile anstarrte und nichts sagte. Hatte er einen schockzustand? War ein Feind in der Nähe? Was war mit ihm los?

"Ich liebe dich."

Die Frühlingsblume Neji FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt