Kapitel 8 - Saemel / Ethans Angebot

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Gut gelaunt und beruhigt betrat Saemel die Fläche des Plateaus. Das Plateau lag auf der Spitze des Berges. Eine etwas größere Fläche, gebaut mit einem wunderbaren Ausblick über die gesamte Dimension. Er liebte diesen Ausblick, auch wenn es hier nie dunkel wurde. Obwohl – er sah sich verwirrt um – es wurde gerade dunkel.
„Schöner Ausblick, hm?"
Erschrocken sprang er weg, dann lächelte er. Mit ruhiger, kratziger Stimme rief er: „Ethan, Daysan ist weg?"
Kurz blinzelte Ethan mehrmals, dann lächelte er. „Ja, Daysan, natürlich, die ist weg."
Saemel nickte eifrig. „Und was machen wir jetzt?"
„Wir könnten spazieren gehen, Kleiner, ich kann dir etwas zeigen dass du sicher noch nicht kennst."
Mit einem breiten Lächeln griff er Ethans Hand und ließ sich wegführen. Er mochte zwar keine Fremde, aber Ethan würde ihn bestimmt nicht verarschen. Wenn Ethan sagte, es war schön, dann war es schön. Immerhin kannte er seine Vorlieben.
„Du hast schon seit langem nicht mehr gejagt, in diesem Gebiet darfst du gerne deiner Laune freien Lauf lassen."
Er starrte Ethan an, die Aussage verwirrte ihn. Ethan unterstützte normalerweise seine Jagdinstinkte nicht.
In einem etwas finsteren Bereich ließ Ethan seine Hand los und zeigte auf eine Stadt. „Hier, hier kannst du jagen. Die meisten hier sind krank und wollen sterben, du kannst ihnen dabei helfen."
Kurz zögerte er, dann stürzte er sich auf die Außenmauern der Stadt. Es waren entgegen Ethans Aussage jede Menge jüngere Personen dabei – nicht sein Fehler. Auch als sie mit ihren Stichwaffen auf ihn losgingen ließ er sich nicht stören. Mit den Außenposten fertig sprang er in das Zentrum, leckte sich das Blut von den Lippen und sprang die erstbeste Person an, biss ihr die Kehle durch. Dann begann das Geschrei. Saemel begann ebenfalls innerlich zu schreien, er verstand nicht warum immer vor Angst geschrien wird, damit verrät man sich doch nur. Gestresst und verschwitzt riss er sich die Kleidung vom Leib, ging auf alle viere und griff mit ausgefahrenen Krallen an. Am liebsten würde er ihnen Stück für Stück das Fleisch rausreißen, leider reichte dafür die Zeit nicht. Er musste sie mit dem Herausreißen der Kehle erlegen.
Fertig und endlich das Geschrei los lehnte er sich an eine Mauer.
Ethan sah sich um. „Ich bin beeindruckt. Wie lange waren das jetzt? Drei Minuten höchstens."
Mit dröhnendem Kopf konnte er kaum die Augen offenhalten. Die zwei Wochen im Hauptquartier haben ihm Stress wieder zum Feind gemacht. Er musste es dringend wieder üben, sonst könnte er die gezielte Jagd nichtmehr ausführen. Und Nicolae würde ihn als Folge dessen noch abwertender Behandeln als jetzt.
„Komm Kleiner", Ethan zog ihn wieder auf die Beine. „Lass uns weitergehen."

Elemantary Chroniken Buch 1 - ScarletWo Geschichten leben. Entdecke jetzt