Das Feuer in ihm brannte vor Zorn als er die Trümmer des ehemaligen Plateaus entlangging. Ein seltsamer Geschmack ließ ihn regelmäßig spucken, aber er klarte zunehmend auf. Er bekam mit jeder Sekunde mehr Kontrolle über sich zurück, auch konnte er klarer denken. Dennoch... irgendwie ließ ihn das Gefühl nicht los, dass er etwas vergessen hatte. Er wusste nicht einmal, wie er in das Zimmer gekommen war.
Leise seufzend erreichte er das Plateau, Ethan lag auf dem Boden und sonnte sich.
„Saemel komm her." Ethan streckte seine Hand nach ihm aus. Gehorsam setzte Saemel sich neben ihn. Sofort fing Ethan an ihn zu kraulen. „Es ist einfach unglaublich, deine Enttäuschung hat tatsächlich deine Gefühle verdrängt. Gefällt mir."
Saemel gab nur einen bestätigenden Laut von sich. Etwas an der Aussage störte ihn. „Ethan!", schwer atmend tauchte Percival auf dem Plateau auf, „Saemel, wie bist du so schnell hierhergekommen?"
„Angriff!"
Hinter Percival trat Deamon auf, um ihn herum die wahren Styx. „Meister, ich dachte wir brauchen ihn lebend."
„Tod. Lebend. Hauptsache wir haben seinen Körper. Aber vorher, setz dich Menschenjunge." – Percival rührte sich nicht – „oder bleib stehen, deine Entscheidung. Aber mal eine Frage: Warum denkst du mache ich das alles."
„Ich...", Percival stockte, „denke mal aus Eifersucht."
„Oh, nein, nein, mit Eifersucht hat das nichts zu tun. Weißt du, mir und meinem Kleinen hier wurde eine besondere Person gestohlen. Aber nur mal so aus Interesse", Ethan fing an mit Saemels Fangzahn zu spielen, „wie bist du eigentlich so schnell hergekommen? Selbst wenn das Mittel nicht gewirkt hätte, war dennoch eine massive Türe vor dir."
„Haben... egal."
„Hm...", Ethan drückte mit einer Kralle ein Loch in den Fangzahn. „Saemel würdest du bitte?"
Ratlos sah er sich zwischen den Beiden um. Sollte er den Befehl ausführen? „Ich..." Er stockte als Akarian das Plateau betrat. Wo kam auf einmal der Dämonenmaniac her?
Akarian sah sich um. „Nett." Er ging zu Deamon und griff Ethans Anführer in den Mund. „Schön, gutgenährt", er ging um ihn herum und schlug Deamon gegen die Brust, „und starre Struktur. Ein guter Anführer." Stolz posierte Deamon. Akarian begann zu lachen.
Saemel lächelte, dann riss er den Kopf herum. Der markante Geruch von Sprengstoff hing in der Luft. Reflexartig sprang er hoch, Ethan rollte sich zur Seite und drückte sich in die Luft. Binnen Sekunden gab es dort wo Saemel zuvor gesessen hatte eine Explosion, zwei Messer rissen ihm die Flügelinnenseiten auf und blieben dort stecken. Strauchelnd landete er auf den scharfen Säulenteilen, seine Füße fingen an zu brennen.
Nicolae stand etwas weiter entfernt, das Blut dessen tiefen Wunden ließ Saemels Herz höherschlagen. Saemel sah zu Ethan, er schien telepathisch mit Deamon etwas zu besprechen, dann Sekunden später zogen Deamon und die Styx sich zurück. „Du musst Nicolae sein, Ethans Geruch hängt intensiv an dir."
Diese Aussage machte keinen Sinn!
„Klappe."
Ethan grinste. „Und temperamentvoll ist er auch, passt perfekt in Ethans Schema."
Verwirrt darüber, dass Ethan in der dritten Person sprach, verschränkte Saemel die Arme. Nur schwer konnte er sich gegen den Drang stellen Nicolae zu reißen.
Nicolae warf ihm einen kurzen Blick zu. „Saemel, wie ich es mir gedacht habe. Schöne Welt, nicht wahr?"
Vor lauter Druck begann Saemel zu zittern, der Drang wurde immer größer.
„Saemel", Scarlet sah ihn an und nickte. Zähnebleckend ging Saemel in Kampfstellung.
Percival sah sich verwirrt um während Nicolae seine Schwerter zog.
Sofort rannte Saemel in Percivals Richtung und sprang Zentimeter vor seiner Nase hoch. Er griff einen in der Luft hängenden Felsbrocken, von dem er sich wieder auf Percival hinunter abstieß.
Währenddessen zog Percival seine Messer und hielt sie ihm entgegen, sodass er aufgespießt würde. Rechtzeitig drehte er sich, um Percival seine Fußsporen in die Schultern zu schlagen. Jetzt brachten ihm seine Messer nichts mehr. Etwas pfiff hell hinter ihm. Schnell stieß er sich von Percivals Schultern ab. Zwei Wurfsterne strichen ihm knapp unter den Fußsohlen vorbei. Als Saemel wieder auf Percivals Schultern landete, brach dieser unter seinem Gewicht zusammen. Saemel sah zu Ethan, welcher mit Nicolae einen aktiven Schwertkampf ausfochtet. Leider war Nicolae noch genauso verletzt wie vorher.
Etwas Scharfes stach ihm in die Seite. Scharf zog er die Luft ein. Percival hatte damit angefangen ihn mit einer Machete in die Seite zu stechen. Als Saemel von Percival wegging, packte dieser eines der Messer, die seinen Flügel durchbohrte. Durch die vorherigen Stiche hatte Saemel ihn vergessen, als er wegging riss das Messer ihm die komplette Innenseite durch. Zitternd und teilweise benommen taumelte er aus dem Kampffeld. Ein gleisendes Licht erhellte kurz die Dunkelheit, dann gab Ethan einen markerschütternden Schrei von sich. Langsam schleppte Saemel sich auf eine Astgabel und musste mit Entsetzen zusehen, wie Nicolae und Percival Ethan Stück für Stück häuteten.
Saemel lag in einem Baum, während sie Ethan auseinandernahmen, zu schwach, um etwas dagegen zu tun. Fühlte sich Ethan damals genauso hilflos?
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Elemantary Chroniken Buch 1 - Scarlet
FantasyEthan, Percival und Saemel bilden unter der Leitung des Elemantaryherrschers Nicolae eine Art private Einheit. Jedoch wurde Saemel zunehmends aggressiver, genauso wie alle anderen Dämonen, die Ursache war Ethan leider nur allzugut bekannt. Es war...