Japsend lag er auf dem Boden, langsam konnte er wieder sehen. Ein Blick nach vorne, dann schluckte er. Sciperin und Sirlo standen Schulter an Schulter an der Spitze des zerstörten Plateaus.
„Du warst dir nicht sicher", knurrte Sciperin.
Sirlo schnaubte. „Immerhin habe ich dir geholfen."
Mit zusammengebissenen Zähnen stand Ethan auf und schleifte sich zu den beiden. „Wie hast du das gemacht?", keuchte er. „Ich meine, die Zeitreise."
Sirlo zog spottend eine Braue hoch. „Du weißt wohl noch immer nicht, was ich bin. Vielleicht ist das auch gut so."
Sciperin verdrehte die Augen. „Das weiß glaub ich außer dir niemand.", murmelte er.
„Ich glaube, wir gehen jetzt", murrte Sirlo, hob Sciperin auf und trug ihn weg.
Ethan sah ihm fassungslos nach. Schon wieder wusste Sirlo etwas Wichtiges, das er ihm verheimlichte. Wenn er ihm wenigstens die Frage mit der Zeitreise erklärt hätte, oder wie er die Situation aufgelöst hat. Sein Blich schweifte über das Plateau, dann über seine geliebte Dimension. Schien so, als müsse er die nächste Zeit damit verbringen alles noch einmal aufzubauen. Na gut, das war das geringste Problem. Seufzend suchte er die Umgebung nach Saemel ab, doch dieser schien nach wie vor verschwunden. Sein Herz setzte kurz aus, ob er mit den anderen Wesen in Scarlets Welt geblieben war? Das wäre eine Katastrophe, das wäre-
„Ethan?"
„Saemel!" Er riss den Kopf herum, dann griff er sofort an sein Schwert. Saemel stand auf der anderen Seite, direkt hinter ihm mit verschränkten Armen Scarlet.
Ethan schloss die Augen, dann verschränkte er die Arme. Er konnte sich nicht erklären, warum Scarlet in dieser Welt sein konnte. „Was machst du denn hier?"
Scarlet lachte, dann schnaubte er verärgert. „Ich suchte meine Freundin und du hältst mich nicht davon ab!"
„Wen denn", Ethan stürmte auf Scarlet zu und schlug ihn gegen eine Säule. „Wer?", wiederholte er energisch. „Ich such sie dir, Hauptsache du verschwindest."
Scarlet spuckte ihm ins Gesicht. „Jessemancary natürlich. Ich habe wegen dir sonst keine Freunde."
Ethan erstarrte. Jessemancary war Tod, aber das bereits seit Jahrtausenden. „Dann werde ich sie dir suchen", log er, setzte Scarlet wieder ab und schob Saemel mit sich mit. Dann riss er den Kopf herum und warf sich zu Boden, direkt neben ihm schlug eine Klinge ein. Schwer atmend sprang er auf und wich der immer schneller geschwungenen Klingen aus. Wie war Scarlet an Saemels Sense gekommen – Scarlet brach die Sense auseinander sodass daraus zwei wurden – und woher wusste er, dass sie zweigeteilt werden konnte? Manchmal verfluchte er die Tatsache das Saemel nicht log. In einem passenden Moment fing er die Klingen der Sensen und drückte dagegen, das Blut floss seine Hände hinunter. Schritt für Schritt traten er und Scarlet an sich heran, bis der heiße Atem sie beide einhüllte.
„Also", Girtain klatschte in die Hände um Aufmerksamkeit zu bekommen. „Nur so als Info, ihr könnt gleich weitermachen. Corelè ist zurück in sein Revier geflogen.", meinte er und ging weg.
Scarlet ließ die Sensen fallen und lief Girtain nach. „Warte, wo ist JJ?", schrie er.
Girtain blieb in seiner Bewegung stehen, sah Scarlet aber nicht an. „Ich gebe keine Informationen über meine Generäle preis."
„Also lebt sie?"
„Ich gebe keine Informationen über meine Generäle preis", wiederholte Girtain und flog davon.
Ethan runzelte die Stirn und sah zu Saemel, der es ihm gleichtat und schließlich anlächelte. Leise lachend fuhr er Saemel durch die Haare, dann gab er ihm die Sensen zurück. Saemel nahm sie dankend entgegen und kuschelte sich an Ethans Beine. Mit geschlossenen Augen strich er wieder Saemel durch die Haare, es beruhigte ihn zu wissen das es seinem Schützling gutging. „Wer bin ich?"
Saemel sah auf. „Ethan."
Er zeigte auf Scarlet. „Und er?"
Saemel zögerte mit seiner Antwort. „Ethan."
Ethan atmete tief durch, dass hatte er schon befürchtet. Saemel orientiert sich bei Personen mit der Nase, Scarlet war ein Teil von ihm, also rochen sie auch gleich. „Das bin nicht ich, ich spiele dir keinen Streich. Das-„, er zeigte auf Scarlet, „ist mein Schatten. Entsprechend riechen wir gleich. Achte beim nächsten Mal auf das Verhalten."
Laut fluchend warf Scarlet einen Blitz nach Ethan, der aber nicht ansatzweise traf. Wahrscheinlich wollte er ihre Aufmerksamkeit, die er jetzt sicher hatte. „Ich will den Jungen.", forderte er.
„Du willst was?", schützend legte Ethan einen Flügel um Saemel. „Lass ihn in Ruhe! Der gehört mir!"
„Dann mach dich auf einen weiteren Angriff bereit!", drohte Scarlet.
Saemel knabberte an seinem Flügel. „Alles in Ordnung, ich gehe zu ihm."
„Aber..."
„Wenn es hilft, dann wäre ich fürs erste auch aus Nicolaes Schussline und du hättest eine Sorge weniger."
Ethan musterte Saemel, dann Scarlet. Schließlich zog er Saemel hoch und nickte. Saemel klatschte mehrmals in die Hände bevor er zu Scarlet lief und mit ihm in die andere Welt verschwand. Eigentlich hätte er es nicht zugelassen, aber Saemel hatte Recht: Nicolae würde ihn für das Geschehene sonst als Opfer hernehmen. Hoffentlich war es die richtige Entscheidung.
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Elemantary Chroniken Buch 1 - Scarlet
FantasiEthan, Percival und Saemel bilden unter der Leitung des Elemantaryherrschers Nicolae eine Art private Einheit. Jedoch wurde Saemel zunehmends aggressiver, genauso wie alle anderen Dämonen, die Ursache war Ethan leider nur allzugut bekannt. Es war...