Ethan - Arbeit

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Müde steckte Ethan das Schwert zurück in die Scheide und sah über das Blutbad, der er angerichtet hatte, bevor er anfing sich um seine Wunden zu kümmern. Sechs Dämonen waren über ihn hergefallen, nachdem er die Anomalie beseitig hatte und somit ihr Gebiet. „Scheiße", fluchte er leise als er die Bisswunde an seiner Schulter bemerkte. Diese hatte bereits einen schwarzen Rand bekommen, das hieß er musste sein letztes Gegengift für eine kleine Wunde opfern. Vorsichtig rieb er die Wunde mit der Flüssigkeit ein und biss die Zähne zusammen, das Zeug brannte furchtbar und wenn er nicht gewusst hätte das es ein Heilmittel war, würde er denken es wäre Säure. Das wäre ihm sogar lieber gewesen. Bis auf ein paar unwichtige Kratzer im Gesicht und an den Armen hatte er nichts weiter abbekommen. Sehr gut, er musste schließlich noch ihr „Revier" säubern und weitere Vergiftungen konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Nachdem er sich in einem Bach in der Nähe gewaschen hatte ging er zurück ins Dorf. Die sechs Dämonen hatten ihn mehrere Minuten lang verfolgt und keine Ausweichmöglichkeit geboten. Das Rascheln von Flügeln erregte seine Aufmerksamkeit, er ging nun vorsichtig und in geduckter Haltung weiter, darauf bedacht keine Geräusche zu machen und sich zu verraten. Hatte er einen Dämon vergessen? Bei seiner Beobachtung hatte er aber nur sechs gesehen. Mit zusammengebissenen Zähnen lief er auf das Zentrum zu, den einen Dämon wird er wohl auch noch umlegen müssen, bevor er das Blutbad beseitigen konnte. Vorsichtig und darauf bedacht immer im Schatten zu bleiben, ging er an den blutverschmierten Mauern entlang. Es störte ihn nicht, dass dadurch das Blut an ihm haftete, im Gegenteil, es war ihm willkommen. Die meisten Dämonen nahmen ihre Umgebung anhand der Gerüche wahr und der Blutgeruch überdeckte seine Witterung.
Das Geräusch von in Blut steigenden Füßen wurde lauter. Er war nah, vielleicht sogar gleich um die Ecke. Leise zog er ein Messer hervor, den Blick in die Richtung der immer lauter werdenden Schritte gerichtet, und machte sich zum Angriff bereit. Er tötete schon seit Äonen, trotzdem raste sein Herz wie wild. Normalerweise wusste er durch Beobachten oder Informationen anderer mit was für einer Dämonenklasse er es zutun hatte. Jetzt konnte er durch das Blut nicht mal hören, ob sein Feind bekrallte Füße besaß um raten zu können. Mit geschlossenen Augen lehnte er an der Wand und lauschte, noch drei Schritte. Jetzt musste er sich ganz auf seine Ohren verlassen. Zwei, dem gelassenen Tempo seines Gegners nach wurde er noch nicht bemerkt. Eins, jetzt oder nie! Mit gezücktem Messer sprang er seinen überraschten Gegenüber an, drückte ihm das Messer an die Kehle, packte ihn über die Brust an der Schulter und drückte ihn nach hinten. Ein Bein als Stütze an der empfindlichen Stelle zwischen den Flügeln gedrückt, sodass das komplette Gewicht des Dämons auf direkt diesem Punkt lag. Diese Bewegung hatte er schon so oft gemacht das es schon fast instinktiv wurde. Ein kurzes Blinzeln, dann packte ihn die blanke Wut. „Saemel, was machst du hier! Weißt du eigentlich, dass ich kurz davor war dich zu köpfen?" Er atmete tief durch und ließ Saemel los. „Aber mal ganz im Ernst, was machst du hier?"
„Fast von dir ermordet werden."
„Schon klar, ich habe mich nicht präzise genug ausgedrückt. Wie bist du hierhergekommen, und wehe zu sagst zu Fuß."
Saemel zuckte mit den Schultern. „Ich bin der Gestalt hinterhergelaufen, die mich damals Percivals Flugzeug-."
„Und da du schon hier bist kannst du mir gleich beim Säubern der Stadt helfen.", unterbrach er Saemel, „Hinter dem Dorf liegt ein See", fuhr er fort, „wir können damit das Gröbste entfernen." Kurz betrachtete er den Himmel, dunklere Wolken sammelten sich am Horizont. „Den Rest wird der Sturm beseitigen. Das Wichtigste ist erstmal, das wir die Leichen beseitigen."

Elemantary Chroniken Buch 1 - ScarletWo Geschichten leben. Entdecke jetzt