Percival

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„Percival, gib mir meine Tasche." Akarian streckte die Hand aus.
Eilig überreichte er die Tasche und beobachtete Akarian bei seiner Arbeit. Es war interessant, wie Akarian immer genau zu wissen schien, wie er was zu mischen hatte. Die Flüssigkeit wurden in kleine Patronenhülsen gefüllt. Nach rund zwanzig Patronen musste er fragen: „Was machst du da?"
Akarian würdigte ihm keines Blickes. „Ich bereite das Betäubungsmittel vor falls wir angegriffen werden."
„Aber Nicolae-„
„Nicolae wird nicht immer bei uns sein, er muss uns versorgen."
Percival schluckte und sah zu Nicolae, der unter Daysans wachsamen Augen schlief. Also war er für die Versorgung zuständig.
„Hier." Akarian stellte eine der Waffen scharf und überreichte sie ihm. „Für den Fall der Fälle. Diese Welt ist gnadenlos und blutig, ohne Schutz bist du hier leichte Beute."
Zähneknirschend gestand sich Percival seine Unfähigkeit ein und setzte sich auf den kalten Boden. „Und jetzt?"
Konzentriert begann Akarian, eine zweite Waffe zu laden. „Wir werden uns eine abgelegenere Unterkunft suchen müssen um nicht so leicht entdeckt zu werden. Sobald ich die drei Waffen geladen habe, brechen wir auf.", bestimmte er.
„Aber", besorgt sah Percival zu Nicolae, der noch immer fest schlief, „Nicolae ist noch immer nicht bei Kräften."
Akarian würdigte Nicolae einen kleinen Blick. „Nicolae ist ein Alpha, er erholt sich schneller als wir und braucht wenig Schlaf."
Seufzend gesellte er sich neben Daysan. „Wie geht es ihm?"
„Er ist erschöpft.", in ihrem Gesicht rührte sich kein Muskel, „die Energiewelle hat ihm unbemerkt viel Kraft gezogen, deshalb ist er keine Stunde nach eurer Ankunft zusammengebrochen."
Er presste die Lippen zusammen, das hatte er schon befürchtet. „Deshalb die Waffen, oder?", fragte er leise.
„Ja, er wird zwar gleich wieder bei Kräften sein, doch um den Angriff eines Dämonenrudels abzuwehren reicht es nicht."
„Abmarsch.", Akarian hing sich seine Tasche um und ging weg.
Mit sanftem Streichen über die Lippen weckte Daysan Nicolae auf. Dieser gab ein entgeistertes Murren von sich ehe er ohne Vorwarnung Percival hochnahm und sie Akarian folgten.
Percival legte seinen Kopf auf Nicolaes Hals ab, er war so schön warm. Bereits nach kurzer Zeit holten sie Akarian ein. Der Fußmarsch dauerte ewig. Bis auf die unregelmäßig in der Luft hängenden Felsen und offenen Schluchten war diese Welt genauso wie ihre, auch wenn die Tatsache dass alles still und farblos war ungewohnt ist. Bei einer der Schluchten begannen sie zu klettern, bevor sie eine neue Ebene betraten und dort weitergingen. Akarian führte sie zu einem Steinschlag, erst als sie sich durch die Steine quetschten sahen sie die verborgene Höhle.
„Hier bleiben wir.", befahl Akarian. „Percival, hol etwas weiches, Nicolae muss sich ausruhen und wir wollen doch nicht auf dem kalten Boden schlafen."
Percival nickte und verließ die Höhle. Auf dem Weg war ihm eine Wiese aufgefallen, nicht weit von der Höhle entfernt. Das Gras dort dürfte reichen um ihnen einen weichen Untergrund zu schaffen. Als er das erste Gras zupfte, zog er erschrocken die Hand weg. Das Gras fühlte sich ganz anders an als erwartet. Er biss die Zähne zusammen und fing an, seine Tasche zu füllen. Dabei vergaß er nicht, sich immer wieder umzusehen. Wäre peinlich, wenn er beim Gras zupfen getötet werden würde. Mit voller Umhängetasche lief er zurück, aber bekam das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Dieser Ort war nichts als unheimlich, die ewige Stille machte es auch nicht besser.
„Hier", er übergab Daysan die Tasche, die sofort begann, das Gras zu verflechten.
Einige Minuten später war sie fertig. „Hilf mir, Nicolae auf die Fläche zu legen. "
Nickend packte er Nicolae an den Schultern. Kaum hob er ihn hoch, begann er schon zu stöhnen. Nicolae war deutlich schwerer als erwartet. Wie konnte er bloß mit dem Gewicht auf den Ästen kauern? Mit zitternden Knien kämpfte er sich durch die wenigen Schritte Abstand bevor er völlig entkräftet Nicolae ablegte.

Elemantary Chroniken Buch 1 - ScarletWo Geschichten leben. Entdecke jetzt