Innerlich stöhnend rieb sich Nicolae die Stirn, dann sah er sich um. Percival lag mit Gesicht nach unten am Boden, Saemel hingegen stand weiter entfernt an einer Kante und witterte.
Nicolae mahlte mit dem Kiefer, Saemel suchte Ethan, auf ihn würde der Junge nicht hören. Er straffte die Schultern und zog Percival hoch, der ihn benommen ansah. Schließlich gingen sie den noch existierenden Weg hinunter.
Immer wieder warf er einen Blick auf Saemel, der verzweifelt an der Kante auf und ab lief um Ethans Geruch zu finden. Als er außer Sicht war, konzentrierte er sich wieder komplett auf die Umgebung. Die unerklärlichen Ausraster in der Nähe erstarrter Gebiete beuteten, dass in dieser Welt nur solche Wesen herumlaufen mussten. Hinter ihm begann Percivals Magen zu knurren. Nicolae schloss kurz amüsiert seine Augen. „Menschen werden immer hungrig, meist in den unpassenden Momenten."
Percival verdrehte die Augen. „Wohin gehen wir eigentlich?"
„Wir suchen die Anderen", antwortete Nicolae, „dann können wir am Besten planen." Noch dazu war ein Rudel mit bloß einem Menschen wertlos.
„Warum hast du Saemel zurückgelassen", fing Percival jetzt an zu jammern. Er drehte sich um und begann zu schreien: „Saemel! Sae..."
Nicolae presste ihm sofort den Mund zu. „Halt die Klappe oder willst du Aufmerksamkeit auf dich ziehen? Dann lasse ich dich hier."
Percival presste die Lippen zusammen und blieb ab diesem Moment auch still.
Als es knackte, überprüfte Nicolae instinktiv die Umgebung, aber dort war nichts. Aber eines hatte es gebracht: Er konnte eine sehr leichte Spur von Daysan wahrnehmen. Ohne auf Percival zu achten folgte er dieser. Solch schwache Fährten konnten durch einen leichten Windstoß, wenn nicht sogar durch das durchqueren Anderer wieder verschwinden. Um ihr leichter folgen zu können wollte er auf einen Baum springen, dabei musste er schmerzlich feststellen, dass er zu schwer war, um auf dem Ast zu landen. Auf dem Boden sah er über seine Schulter und wusste sofort auch warum: Percival hatte sich an ihm festgeklammert. Mit dem extra Gewicht hielten ihm viele der Äste nicht. Auch ohne den Weg durch die Baumkronen fand er Daysan schnell. Zusammen mit Akarian saß sie in einer noch existierenden Höhle, Akarian bereitete gerade eine Menge Spritzen und mit Flüssigkeit gefüllter Patronen vor.
Percivals Husten ließ sie aufsehen.
„Nicolae, du bist spät.", brummte Akarian.
„Das extra Gewicht hat mich gestört.", Nicolae beugte sich leicht nach hinten dass Percival absteigen konnte. „Mit ihm konnte ich nicht durch die Bäume."
Daysan half Akarian dabei, die Pistole zu laden. „Du hast doch Flügel, verwende sie.", meinte sie lachend.
Nicolaes Gesicht fror ein. Seine Flügel vergaß er gerne, seine Rasse war nicht auf Fliegen ausgelegt. Deshalb zog er sie meistens mit seiner Kraft in den Rücken ein oder band sie fest an den Körper, um ohne Widerstand laufen zu können.
„Was auch immer, du bist da, und wir haben damit einen Schutz gegen Angriffe.", setzte Daysan fort.
Als Bestätigung konnte er nur murren.
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Elemantary Chroniken Buch 1 - Scarlet
FantasyEthan, Percival und Saemel bilden unter der Leitung des Elemantaryherrschers Nicolae eine Art private Einheit. Jedoch wurde Saemel zunehmends aggressiver, genauso wie alle anderen Dämonen, die Ursache war Ethan leider nur allzugut bekannt. Es war...