Ethan ging ihm vorhin mit seinem Gelaber richtig auf die Nerven. Um sich dafür zu schützen, saß er jetzt bei Nicolae im Büro. Dieser war richtig genervt, oder angespannt, schwer zu sagen. Auf jeden Fall nicht gut drauf.
„Nicolae, was ist los?"
Nicolae rieb sich über das Kinn. „Ich muss wegen Ethans Laune nachdenken, er schreit geradezu nach Ärger."
Es klopfte an der Balkontüre. Percy griff an sein Messer und ging in Kampfstellung. Als sich die Türe öffnet und die Person ins Licht trat, seufzte er erleichtert. „Saemel, bin ich froh-„
„Wieso liegt deine Kleidung in meinem zerstörten Außenposten.", fragte Nicolae knapp. „Hast du gejagt?"
„Kann sein.", Saemel gähnte. „Ich lege mich hin.", murrte er und legte sich vor den Karmin.
Nicolae schlug auf den Tisch. „Das der mir auch nie zuhört."
Percy fing an zu kichern. Wäre das erste Mal gewesen. Mit einem kurzen Winken verabschiedete er sich von Nicolae,, damit die Dämonen die Sache unter sich regeln konnten, und ging zu Akarian ins Büro. „Gefällt dir mein Antrag?"
Akarian machte eine wegwerfende Bewegung. „Ganz ehrlich? So einen Müll habe ich noch nie gelesen."
„Aber-„
„Dein Bericht war voller Fehler. Denkst du allen Ernstes, du kennst Saemel so gut um ihn als dein Bewerbungsbericht herzunehmen? Fangen wir mal damit an, dass Saemel sehr viele Farben nicht sehen kann. Zweitens, er orientiert sich nicht mit den Augen sondern mit der Nase, wie fast jeder Vierbeiner es tut." Akarian nimmt Percys Umschlag und zündete ihn an. „Nimm einen einfacheren Dämon und versuch es noch einmal!"
„Aber-„, er fiel auf die Knie. „Ich habe dafür vier Jahre gebraucht."
„Du bist ungefähr zwanzig Jahre alt, dir bleiben noch über dreißig um deine Bewerbung zu schreiben. Und jetzt geh! Ich muss einen Test vorbereiten."
Seufzend schleifte er Richtung Menschenflügel. Er hatte vier Jahre lang an diesem Bericht gearbeitet, ihn regelmäßig ausgebessert, nur damit Akarian ihn einfach anzündete. Aber gut, Akarian hatte Recht, er kannte Saemel nicht so gut wie er. Wen sollte er beobachten? Es gab kaum interessante Dämonen die sich beobachten ließen. Oder bessergesagt, die überhaupt im Hauptquartier sind. Und die normalen wollte er nicht beobachten, das war nichts Besonderes. Vielleicht konnte er Nicolae ausfragen, das wäre aber nichts besonderes mehr. Er spuckte auf den glatten Boden und betrat den Menschenflügel. Da es Nacht war, war entsprechend auch kaum jemand unterwegs.
„Hey, Rotlocke."
Seufzend sah er auf. „Wie oft noch? Ich habe keine Locken."
Lachend kam die Mädchengang auf ihn zu. „Du musst Zoll zahlen um unser Revier betreten zu können!"
„Euer? Das ist das Revier der Riviera Zwillinge."
Die Chefin lachte. „Zwillinge? Ich habe die älteren Generationen gefragt, niemand hat je Nicolaes angeblichen Zwillingsbruder gesehen, also hör auf zu lügen."
„Und dieser bekommt auch nur mit was im Dämonenflügel passiert", ergänzte Aceria leise, warum sie mit dieser Gang abhing war eine große Frage, sie war so ein nettes Mädchen. Groß, etwas molliger, und schwarz-weiße Haare. Auch die braunen Augen waren stechend. Sie könnte auch ein anderes Wesen sein, aber die Tests von Akarian waren einwandfrei.
Er verdrehte die Augen. „Lasst mich durch, ich habe was besseres zutun."
„Erst die Maut."
Kopfschüttelnd lief Percy an den Frauen vorbei, er hatte was besseres zu tun um sich mit diesen zu streiten.
„Hey", Aceria zupfte ihn am Ärmel. „Lass dich von denen nicht ärgern. Die sind immer so."
„Ich weiß. Und warum hängst du bei denen ab?"
Schulterzucken. „Sind meine einzigen Freunde."
„Nicht wirklich. Das sind Zicken."
Sie sah ihn mit ihren braunen Augen an und schluckte. „Ich habe aber nur sie."
„Wenn du magst können wir was zusammen machen, ich bin auch oft alleine."
„Gerne", sie machte einen knicks. „Und was machen wir jetzt?"
Er blinzelte mehrmals. So hatte er das nicht gemeint. „Ich wollte eigentlich zu einer bestimmten Person, die mag aber keine Fremden. Es dauert nicht lange, wir treffen uns in der Cafeteria wieder."
„Ok.", gut gelaunt lief sie Richtung Cafeteria.
Kurz sah er ihr nach, dann ging er weiter in den dritten Stock. Er straffte sein Shirt, klopfte und trat ein. „Daysan, bist du da?"
„Küche." Geduldig setzte er sich an den Tisch, ungefähr eine Minute später betrat Daysan den Raum. „Was willst du? Ich habe Feierabend."
Er atmete tief durch, ein Kloß steckte in seinem Hals. „Er hat es einfach verbrannt. Akarian hat meine vier Jahre Arbeit einfach verbrannt."
Daysan strich sich durch die blauen Haare. „Wundert mich nicht, du hast dir ein Wesen ausgesucht das Akarian sehr genau studiert hat und es noch immer tut. Such dir doch einfach eine einfache Rasse, Vierbeiner sind ohne jahrelange Erfahrung schwierig."
Er straffte die Schultern. „Du kennst Akarian gut, also wirst du auch wissen mit was ich punkten kann."
Sie schüttelte den Kopf. „Da werde ich dir nicht helfen, Schätzchen, du willst die Stelle als Trainer haben, nicht ich."
„Bitte."
„Nein, und jetzt geh bitte. Ich muss früh raus."
Enttäuscht nickte er und ging Richtung Cafeteria. Er hatte so darauf gesetzt, dass Daysan ihm einen Tipp gibt.
„Huhu", Aceria machte mit Winken auf sich aufmerksam. „Hier bin ich."
Verschmitzt setzte er sich zu ihr, wie sie durchgehend gute Laune haben konnte ließ auf hohen Optimismus deuten. „Ich-„
„Mitkommen!", Nicolae packte ihn am Arm und zog ihn hinter sich her.
„Was ist denn?"
„Nicht jetzt!"
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Elemantary Chroniken Buch 1 - Scarlet
FantasiEthan, Percival und Saemel bilden unter der Leitung des Elemantaryherrschers Nicolae eine Art private Einheit. Jedoch wurde Saemel zunehmends aggressiver, genauso wie alle anderen Dämonen, die Ursache war Ethan leider nur allzugut bekannt. Es war...