Saemel - Considite

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Schwer atmend lag er auf dem Boden. Es hatte ihn einiges an Kraft gekostet, Nicolae aus dieser Energiequelle herauszuschlagen, aber er hatte er geschafft. Auch wenn dieser verdammte Geist ihm fast den Willen geraubt hat. Die Styx hatten ihn zuvor bereits in diese Mitte geworfen, ein guter Freund von Deamon übernahm daraufhin den Körper. Considites Schrei nach war Nicolae aber noch bei Verstand. Gerade noch rechtzeitig. Benommen sah er zu Nicolae, der sich leise stöhnend den Kopf rieb. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, trug er Nicolae von diesen Felsen weg, auf die andere Seite. Konzentriert beschnupperte er Nicolae um zu überprüfen, ob er tatsächlich noch normal war. War er. Als der Geruch es bestätigte, sprang Saemel weg und lief die Rückseite des Berges hinunter, aber auf der anderen Seite hoch sodass er mit großem Abstand von hinten an das Geschehen kam. Ohne Anweisungen wusste er allerdings nicht, was er machen soll, außer beobachten. Mit lauten Flügelschlägen kündigte sich in dem ganzen Chaos auch noch Ethan an. Unsicher dreht sich Saemel zu Ethan um, der direkt hinter ihm landete.
„Na du kleiner Verräter, bist du zufrieden? Du hast alles zerstört!"
Verwirrt sah er zu den Felsen, wo Ethan stand, dann nach vorne. Dann schluckte er: Es gab zwei. Vor Stress begann er zu zittern. „Mir egal, ich will nicht, dass Ethan unglücklich ist."
„Ethan? Dein Ernst? Der kümmert sich im Gegensatz zu mir gerade nicht um dich!"
„Das stimmt schon, aber er ist noch immer mein Vater.", murmelte Saemel fast lautlos.
Offenbar hatte Ethan es trotzdem gehört, denn dieser schlug ihm nun mit offener Hand ins Gesicht und presste mit den Krallen selbiges zusammen. Als Ethan sich vorbeugte, kam er ihm gefährlich nahe. Saemel begann zunehmend vor Unsicherheit zu schwitzen und frieren zugleich. „Du hetzt mein Gefolge gegen mich auf und fügst mir Schmerzen zu. Dabei dachte ich, du wärst mein Freund.
Beschämt schlug Saemel die Augen nieder. „Tut mir Leid."
„Aber du könntest es wieder gutmachen. Du könntest doch deine Freunde davon abhalten, ihr Geschehen weiterzuführen.", flüsterte Ethan verschwörerisch.
Saemel schluckte. „Aber..."
„Nichts aber.", Ethan strich ihm durch die Haare. „Du machst das jetzt, und wir sind alle glücklich."
Unter zusammengebissenen Zähne verpasste Saemel Ethan eine Ohrfeige, bevor er sich im Dunkleren versteckte. Zwar brachte es nichts, Ethan sah ihn wahrscheinlich trotzdem, aber diese wandte sich ab und flog weiter Richtung der funkenden Felsen. Unsicher sprang Saemel auf einen Felsen, dann hörte er auch schon Donner. Nachdenklich verließ er das Gebiet, vielleicht war Sirlo mittlerweile schon wieder zurückgekehrt. Hoffentlich. Immerhin war es sein Bruder, der sich auf die Reise gemacht hat. Erschrocken sprang er auf, Akarian drückte ihn aber wieder zu Boden. „Alles gut, ich bin es bloß."
„Was willst du von mir?", fragte Saemel außer Atem.
„Ich brauche Informationen über Sirlo", raunte Akarian, „er verhält sich seltsam."
„Ich darf dir nichts sagen."
Akarian zog eine Braue hoch. „Ok, dann frage ich direkt. Würdest du Sirlo zutrauen, das ganze hier ausgelöst zu haben?"
Verwirrt legte er den Kopf schief. „Wie kommst du darauf?"
„Sirlo ist jemand aus der ersten Zivilisation, genauso wie bei Corelè könnte sich bei ihm schon Wahnsinn eingeschlichen haben."
„Wahnsinn.", Saemel verschränkte die Arme. „Sirlo würde niemals so etwas machen wie die Zeit zu versiegeln. Damit würde er seine eigenen Fähigkeiten einschränken."
„Nun gut", Akarian musterte ihn, „dann vertraue ich mal auf deine Aussage. Ich kenne es halt nur, das ältere Unsterbliche wahnsinnig werden."
Saemel schnaubte. „Nur weil alt, nicht gleich behindert."
„Das waren deine Worte. Behindert und Wahnsinn sind nicht das gleiche. Wie dem auch sei", Akarian drehte sich um. „ich werde gebraucht. Viel Glück."
Vorsichtig winkte Saemel ihm hinterher. Akarian schien ziemlich gelassen mit der Situation umzugehen. Anscheinend besaß er keine Existenzangst im Gegensatz zu Deamon. Ein weiteres Beben ließ ihn sich wieder dem Kampffeld zudrehen. Dort schien es gleich ordentlich zur Sache zu gehen.
„Lass dir von ihm nichts sagen."
Erschrocken sprang er weg, Retsche saß neben ihm.
„Er ist immer so drauf.", Gähnen, „Auch wenn er ein wenig Recht hat: Corelè ist dabei Wahnsinn auszubrüten."
Saemel kicherte. „Du hast eine interessante Art dich auszudrücken.", sagte er und setzte sich neben Retsche.
Dieser kicherte ebenfalls. „Du bist nicht der erste der das sagt.", antwortete er mit wegwerfender Bewegung. „Sag mir, kleiner, wie sehr hängst du an deinem Freund?"
Freund? Verwirrt blinzelte Saemel mehrmals. Er hatte keinen Freund. „Meinst du Sirlo?"
„Nein.", lautes Knöchelknacken. „Ich spreche von Ethan."
„Sehr.", Saemel lächelte. „Er ist immerhin mein Vater."
„Vater... Vater..." Retsche verzog das Gesicht. „Vater?"
„Stimmt etwas nicht?"
Er stand auf. „Alles gut. Ich muss wieder weiter. Wir werden uns in naher Zukunft wiedersehen, Kleiner.", rief er und sprang von dem Stein.
Saemel stürmte vor, aber Retsche war schon verschwunden. Die Initiative war beeindruckend.

Elemantary Chroniken Buch 1 - ScarletWo Geschichten leben. Entdecke jetzt